Der Unterschied zwischen Schnaps und Likör

Ganz gleich, ob es sich um einen Schnaps oder einen Likör handelt, beide Spirituosen sind sehr beliebt und werden sehr gern getrunken. Allerdings ist ein Likör nicht gleich ein Schnaps. Es gibt neben der Art der Herstellung noch einige weitere Unterschiede, auf die nachfolgend näher eingegangen wird.

Der Unterschied zwischen Schnaps und Likör Vergleicht man Likör und Schnaps miteinander, dann stellt man fest, dass zwischen diesen beiden alkoholischen Getränken ganze Welten liegen. (Foto by: Smile.Studio / Depositphotos)

Was ist ein Likör?

Likör ist ein alkoholisches Getränk, das aus den vier Komponenten Alkohol, Zucker, Wasser und Extrakten aus natürlichen Lebensmitteln besteht. 

Diese können sein:

  • Obst
  • Kräuter
  • Gewürze
  • Säfte
  • Milch
  • Eier
  • Pflanzen
  • Wein
  • Kaffee
  • etc.

Es können aber auch naturidentische Stoffe, die mit gleicher chemischer Zusammensetzung wie ihre natürlichen Pendants künstlich hergestellt wurden, verwendet werden.

Welche Likör-Arten gibt es?

Bei den Likören wird zwischen den Arten Fruchtsaftliköre (Beispiele: Kirsch-, Pfirsich- und Holunderblüten-Likör), Fruchtaromaliköre (Beispiele: die Weltmarken Contreau und Grand Marnier) sowie Frucht-Brandys (Beispiele: Apricot-, Orange- und Cherry-Brandy) unterschieden.

Außerdem gibt es noch die Emulsionsliköre, die als Eier-, Sahne- oder Schokoladenlikör bekannt sind.

Info: Liköre präsentieren sich aufgrund der eingelegten Extrakte in den verschiedensten Farben und können je nach der Menge des enthaltenen Zuckers schon einmal dickflüssiger sein.

Wie wird Likör hergestellt?

Die Herstellung von Likör erfolgt überwiegend im Mazerationsverfahren und ist kein reines Brennerzeugnis. Das heißt, dass die für den Likör benötigten Zutaten in geschmacksneutralem Ethylalkohol landwirtschaftlichen Ursprungs oder hochprozentigen Spirituosen wie Whisky oder Rum eingelegt/angesetzt werden. Hierin verbleiben sie solange, bis die Zutaten ihre Aromen an den Alkohol abgegeben haben.

Nach der Zugabe von Zucker, der bei Likören laut EU-Norm bei 100 Gramm pro Liter (ausgenommen Kirschlikör mit 70 Gramm pro Liter und Enzianlikör mit 80 Gramm pro Liter) liegen muss, ist der Likör abfüllbereit.

Der Mindestalkoholanteil eines Likörs darf jedoch ein Alkoholvolumen von 15 Prozent nicht unterschreiten.

Likör kann aber auch durch Destillation hergestellt werden. Hierbei werden die Aromen gelöst, indem die Früchte, Pflanzen etc. in einer Kupfer-Brennblase destilliert werden. Auch bei diesem Herstellungsverfahren wird dem erhaltenen Destillat Zucker zugegeben.

Tipps zum Trinken von Likör

Im klassischen Stil wird ein Likör pur getrunken, und zwar als Aperitif vor dem Essen zum Anregen des Appetits oder aber zur Verdauung als Digestif nach dem Essen. Sehr gern werden nach der Mahlzeit Kräuter- und Bitterliköre gereicht.

Getrunken wird ein Likör meist pur bei einer Trinktemperatur von vier bis 13 Grad Celsius, also recht kühl.

Info: Eine Ausnahme bilden edle Kräuterliköre und wenige höher prozentige Schnäpse, denn diese sollten nicht so sehr kalt und bei Zimmertemperatur genossen werden.

Schnaps, was ist darunter zu verstehen?

Der Schnaps, auch „Kurzer“ oder „Shot“ genannt, ist wie der Likör auch eine Spirituose. Er ist aber im Gegensatz zum Likör:

  • ungesüßt
  • immer klar
  • sein Alkoholvolumen beginnt in der Regel erst bei über 35 Prozent.

Schnaps ist ein reines Brennerzeugnis, das unter anderem als Korn, Doppelkorn, Whisky, Rum, Cognac, Gin, Wodka, Tequila und mehr auf dem Markt erhältlich ist.

Herstellung von Schnaps

Die Herstellung von Schnaps basiert entweder auf der Destillation einer fermentierten, zuckerhaltigen Flüssigkeit aus Früchten, Wurzeln, Kräutern, zuckerhaltigen Pflanzen oder Getreide oder aber durch die Destillation einer Lösung, die durch Einlegen von Beeren und Früchten in Agraralkohol entsteht.

Diese Flüssigkeiten werden dann je nach gewünschtem Alkoholvolumen einmal oder mehrmals gebrannt. Je öfter destilliert, also gebrannt wird, desto hochprozentiger ist der Schnaps.

Auf die gewünschte Trinkstärke wird er durch die Zugabe von Wasser, meist Quellwasser, gebracht.

Einige Destillate, beispielsweise Whisky, Brandy, Rum oder Calvados werden noch zur Lagerung und der damit verbundenen Reifung des Destillates in Holzfässer verbracht. Hieraus resultieren auch die Vielschichtigkeit der Aromen sowie die bräunliche Farbe dieser Destillate.

Tipps zum Trinken von Schnaps

Getrunken wird Schnaps vorzugsweise pur, jedoch auch als Longdrink oder Cocktail ist er sehr beliebt.

So wird ein Shot Wodka oder Tequila in der Regel gekühlt, jedoch nicht eiskalt und dann in einem Zug getrunken.

Allerdings ein edler Whisky und hochwertiger Rum sollten zur vollen Entfaltung ihres ganzen Aromaspektrums Zimmertemperatur haben, das heißt, 18 bis 22 Grad Celsius.

Likör vs. Schnaps – die Unterschiede

Die Unterschiede zwischen Likör und Schnaps sind:

  • Likör besteht aus den vier Bestandteilen Alkohol, Zucker, Extrakte und Wasser. Schnaps ist ein reines Destillat, also reiner Alkohol.
  • Die Herstellungsverfahren unterscheiden sich signifikant. Schnaps wird immer durch Destillation hergestellt und ist somit ein reines Brennerzeugnis. Bei der Herstellung von Likör kommt überwiegend das Mazerationsverfahren, also das Ansetzen der Zutaten in Alkohol landwirtschaftlichen Ursprungs, zum Einsatz.
  • Likör muss im Gegensatz zu Schnaps, der immer ungesüßt bleibt, gemäß EU-Norm einen Zuckergehalt von 100 Gramm pro Liter Flüssigkeit aufweisen.
  • Schnaps weist in der Regel ein Alkoholvolumen ab 35 Prozent auf, bei Likör hingegen liegt der Alkoholanteil zwischen 15 und 40 Prozent.
  • Auch in der Farbe unterscheiden sich Likör und Schnaps. Aufgrund der verwendeten Zutaten bei der Mazeration und der Zugabe von Aromen weisen Liköre unterschiedliche Farben auf. Dies trifft auf Schnaps nicht zu, er ist immer klar.
  • Ein weiterer Unterschied zwischen Likör und Schnaps besteht in der Konsistenz der beiden Spirituosen. Likör kann aufgrund seines Zuckeranteils schon einmal ein wenig dickflüssig sein. Dies trifft auf Schnaps nicht zu, er ist immer dünnflüssig.

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User Kommentare

il-gatto-nero

Noch ein Unterschied zwischen Likör und Schnaps ist, dass man beim Likör wegen dem Zuckeranteil eher einen schweren Kopf bekommt als wenn man einen Whisky oder einen Obstbrand trinkt.

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