Weinland Algerien - algerische Weine

Südafrika ist eine Ausnahme, wenn es um Wein aus Afrika geht. In Nordafrika ist Algerien eines der Länder, die Wein anbauen und produzieren, wenn auch nur mit mäßigem Erfolg. Der Islam ist das größte Hindernis für den Weinanbau in Algerien.

In den Weinbaugebieten rund um der Stadt Oran werden rund dreiviertel der algerischen Weine produziert.In den Weinbaugebieten rund um der Stadt Oran werden rund dreiviertel der algerischen Weine produziert. (Foto by: KatarinaGondova / Depositphotos)

Die Geschichte des algerischen Weins

Es ist sehr wenig bekannt über die Geschichte des Weins in Algerien. Archäologen haben auf Grund von Funden in der Nähe von Algier allerdings nachgewiesen, dass es die Karthager waren, die die ersten Reben in das nordafrikanische Land gebracht haben. Wo und in welchem Umfang in der Antike in Algerien Wein angebaut wurde, ist völlig unklar. Aber es muss im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Weinanbau im Land betrieben worden sein, denn als die Franzosen nach Algerien kamen, fanden sie Anbauflächen mit einheimischen Traubensorten.

Die Kolonialherren nahmen sich des Weinbaus an und unterwiesen die wenigen Winzer, die es in Algerien gab, wie man Wein produktiv anbaut. Sie brachten auch die klassischen, französischen Rebsorten mit und gaben ihr großes Wissen an die einheimischen Winzer weiter.

Während der französischen Kolonialzeit wurden in Algerien sehr gute Weine produziert. Vor allen schwere und süße Rotweine wuchsen sehr gut in den Anbaugebieten nahe Algier und Oran.

Da Algerien ein gemäßigtes Klima hat, was dem in Europa sehr ähnlich ist, standen die Chancen gut, aus Algerien ein Weinland nach französischem Muster zu machen. Aber als das Land wieder unter islamische Vorherrschaft kam, wurde der Traum vom erfolgreichen Weinland Algerien zunichte gemacht.

Der algerische Wein heute

In den 1990er Jahren kam es zu einem erbitterten Kampf zwischen den privaten Weinbauern und dem streng islamischen Regime. Da in der islamischen Religion der Genuss von Alkohol strikt verboten ist, sah das Regime keinen Grund mehr, Reben anzupflanzen. In der Folge wurden die meisten Weinberge und Anbauflächen entweder gerodet oder einfach abgebrannt.

Aber es gab immer noch Winzer, die ihre Trauben anbauten und als auch Algerien erfolgreich in der Weltwirtschaft mitmachen wollte und Reformen zuließ, erkannte man das Potential, das der Anbau von Trauben und die Produktion von Wein für das Land bedeuten kann.

Heute gibt es in Algerien wieder fast so viele Anbaugebiete, wie zur Zeit der französischen Kolonialherrschaft, die über das ganze Land verteilt sind. Und wieder sind es die Franzosen, die den einheimischen Winzern dabei helfen, die Weine zu kultivieren und zu veredeln.

Obwohl Algerien noch nicht zu den ganz Großen im internationalen Weingeschäft gehört, sind sie vor allem mit sehr guten Rotweinen auf dem besten Weg dorthin.

Die besten Anbaugebiete

Im Grunde gibt es in Algerien nur zwei Anbaugebiete, die eine Rolle spielen. Die anderen Regionen, in denen im Land Trauben gepflanzt werden, sind verschwindend klein und die Weine, die dort produziert werden, verlassen nicht einmal das Land. Diese Weine werden an die zahlreichen Touristenhotels in Algerien verkauft und in den Restaurants der Hauptstadt Algier ausgeschenkt.

Die Weine, die allerdings aus der Nähe von Algier oder aus Oran kommen, die können sich mittlerweile sehen lassen. Auch wenn sie große Ähnlichkeit mit den vergleichbaren Weinen aus Frankreich haben, so haben sie inzwischen doch einen ganz eigenen Charakter entwickelt.

Die meisten Weine aus Algerien kommen aus dem Anbaugebiet rund um die Stadt Oran. Dort werden rund dreiviertel der algerischen Weine produziert. Weniger Wein, aber dafür Wein mit einer ausgezeichneten Qualität, stammt aus den Weinbergen rund um Algier. Hier sind es besonders die süßen Rotweine, aber auch tolle Roséweine, die nicht nur unter Kennern mittlerweile mehr als nur ein Geheimtipp sind.

Die bekanntesten Rebsorten

Die Coteaux du Zaccar gehört zu den Rebsorten, die zu den bekanntesten in Algerien zählt. Sie liefert einen leichten, nicht zu fruchtigen Rotwein, der gerne getrunken wird. Aber auch die einheimische Dahra Traube sorgt für einen sehr guten Rotwein. Dieser Wein ist deutlich kräftiger und weniger fruchtig als die Coteaux du Zaccar.

Neben diesen beiden Sorten sind es vor allem französische Klassiker, die in Algerien wachsen.


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