Weinland China - chinesischer Wein
China hat nicht nur eine sehr lange Tradition, wenn es um den Anbau von Wein geht, aus dem Land kommen auch noch heute einige sehr gute Weine. Die Anbauflächen sind aber, gemessen an der ungeheuren Größe des Landes, verschwindend klein.

Die Geschichte des chinesischen Weins
Wenn man Archäologen glauben darf, dann wurde der erste Wein auf dieser Welt nicht wie bisher angenommen in Persien gekeltert, sondern im Reich der Mitte. In der Provinz Henan wurden 9000 Jahre alte Gefäße aus Ton gefunden, in denen Reste von gegorenem Traubensaft waren.
Nachweislich wurde der erste Wein Chinas allerdings erst 2000 vor Christus gekeltert. Er wurde nicht getrunken, sondern zu religiösen Zwecken benutzt. Der erste Weingarten entstand zur Zeit der Tang-Dynastie, im 7. Jahrhundert nach Christus und es waren aus Russland importierte Rebsorten, wie Stutenritze und Drachenperle, die angebaut wurden.
Marco Polo schrieb in seinen Briefen über einen ausgezeichneten Wein, den er in Taiyan getrunken habe. Im 14. Jahrhundert machte der Kaiser dem erfolgreichen Weinanbau in seinem Land ein jähes Ende. Die Weinberge wurden gerodet und stattdessen wurde Weizen angepflanzt. 1892 kam der Wein in China zu einer neuen Blüte.
Der Kaufmann Zhang Bishi war im Ausland zu sehr viel Geld gekommen und beschloss, einen Teil seines Vermögens in den Anbau von Wein zu investieren. In der Provinz Yantai gründete er die erste Kellerei und gab ihr den Namen Zhangyu, was so viel wie Wohlstand bedeutet. Da Zhang Bishi das Fachwissen fehlte, engagierte er den österreichischen Baron Max von Babo, der als der beste Weinexperte seiner Zeit galt, kaufte 120 verschiedene Rebsorten und ließ sogar Eichenfässer aus Frankreich kommen. Die Mühe lohnte sich, denn die Weine des Weingutes wurden weltberühmt. Der Zweite Weltkrieg sorgte für einen Einbruch und das Weingut beschäftigte zeitweise nur noch fünf Arbeiter. Heute sind es wieder über 4.000 Angestellte.
Der chinesische Wein heute
Die Chinesen sind traditionell keine großen Weintrinker, denn Wein passt so gar nicht zum chinesischen Essen. Jeder Chinese trinkt im Jahr knapp einen halben Liter Wein. Im Vergleich dazu, in den führenden westeuropäischen Ländern wie Frankreich, Spanien oder Italien, werden rund 24 Liter pro Kopf getrunken.
Es wäre allerdings auch ein riesiges Problem, wenn 1,3 Milliarden Chinesen diesen pro Kopf Verbrauch hätten. Aber Wein ist in China auch kein besonders beliebter Exportartikel, denn die Ausfuhr von chinesischen Weinen macht gerade einmal ein Prozent des gesamten Exportgeschäftes aus. Aber der Wein aus dem Reich der Mitte kommt. Weinexperten schätzen, dass sich das Exportgeschäft jedes Jahr um 16 % steigern kann, was vor allem für die Rotweine aus China gilt. Auch wenn die Chinesen keine großen Weintrinker sind, als Geschenk ist eine Flasche Wein immer sehr beliebt.
Die bekannten Anbaugebiete
Die Weinanbaugebiete in China halten sich in überschaubaren Grenzen. Gute Weißweine kommen vor allem aus dem North Eastern Plateau, der Bohai Bay im Osten der Hauptstadt Peking.
Im Shacheng District, in der Ancient Yellow River Area, der Northwestern Area und im Süden der Provinzen Shandong und Hubei, sowie in der Nähe der Millionenstadt Shanghai werden bevorzugt rote Trauben angepflanzt.
In China wird auf einer Fläche von rund 260.000 Hektar Wein angebaut, davon sind knapp 70 % mit Rebsorten für rote Weine bepflanzt.
Die bekanntesten Rebsorten
China greift bei der Weinherstellung kaum noch auf einheimische Rebsorten zurück. Die meisten Sorten werden aus dem Ausland, bevorzugt aus Europa importiert. Kein Wunder, dass unter den bekanntesten Rebsorten im Reich der Mitte fast ausschließlich bekannte Klassiker zu finden sind.
Bei den hellen Trauben sind das:
- Chardonnay
- Chenin Blanc
- der sehr beliebte Gewürztraminer
- Riesling
- Müller-Thurgau
Auch der Rotwein wird aus bekannten, europäischen Rebsorten gekeltert:
- Blaufränkisch
- Cabernet Sauvignon
- Carignan
- Malbec
- Gamay
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