Weinland Portugal - portugisische Weine

Portugal nimmt unter den Weinländern in Europa eine ganz besondere Stellung ein. Die Portugiesen haben vielleicht im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich nicht die größten Anbauflächen, dafür haben sie aber mit 500 verschiedenen Rebsorten die größte Vielfalt in Europa.

Die Weinregion Alto Douro im Douro-Tal ist die älteste Weinbauregion der Welt mit geschützter Herkunftsbezeichnung.Die Weinregion Alto Douro im Douro-Tal ist die älteste Weinbauregion der Welt mit geschützter Herkunftsbezeichnung. (Foto by: homydesign / Depositphotos)

Die Geschichte des portugiesischen Weins

Die Geschichte des portugiesischen Weins beginnt vor über 2000 Jahren und damit lange vor dem Einfluss der Römer im heutigen Europa. Es waren die Phönizier aus Nordafrika und dem Vorderen Orient, die die ersten Weinstöcke mit nach Portugal brachten und die einheimische Bevölkerung in die Kunst des Weinmachens einweihten.

Die ersten Anbaugebiete lagen in Alentejo, einer Region zwischen der Algarve und der heutigen Hauptstadt Lissabon. In dieser Region wird übrigens noch heute der Wein nach einer uralten Tradition hergestellt und gärt in riesigen Amphoren aus Ton. Zwischen dem 8. und 12. Jahrhundert hatten die Mauren in Portugal das Sagen und ihr muslimischer Glaube verbot ihnen die Produktion von Alkohol.

In der Folge wurde kein Wein mehr produziert, aber heimlich wurden trotzdem noch Weinreben eingepflanzt. Nach den Mauren wurde wieder Wein im großen Stil angepflanzt und zwar in über 100 Zisterzienser Klöstern. Zum ersten Mal spielte auch die Region Douro eine Rolle, denn hier wurde der berühmte Portwein produziert.

1756 gab es die erste Portweingesellschaft. Zur Zeit der Diktatur in Portugal wurde Wein zu einer billigen Massenware, die hauptsächlich nach Osteuropa verkauft wurde. Erst mit dem Eintritt Portugals in die EU, begann die neuzeitliche Blüte des portugiesischen Weins.

Das Weinland Portugal heute

Heute hat Portugal eine Weinanbaufläche von rund 300.000 Hektar. Obwohl diese Fläche dreimal so groß ist wie beispielsweise die Anbaufläche in Deutschland, entstehen in Portugal nur 20 Hektoliter Wein pro Hektar. Im Vergleich dazu werden in anderen Ländern 40 bis 50 Hektoliter produziert.

Portugal will keine Massenware herstellen, sondern sich lieber auf alte traditionelle Weine spezialisieren. In den modernen Winzerbetrieben entstehen trotzdem immer wieder neue sehr gute Weine, die schnell Freunde finden.

Der portugiesische Wein wächst hauptsächlich auf Schiefer und Granit und auch das Klima mit regenreichen Wintern und langen, warmen Sommern begünstigt die Qualität des Weins. Weinanbau ist in Portugal ein wichtiger Wirtschaftszweig, denn rund 15 % der Portugiesen leben vom Anbau und der Produktion des Weins. Neben dem Wein spielt ein Weinzubehör in Portugal eine große Rolle und dies sind die Korken. Rund zehn Milliarden Korken verlassen jedes Jahr die iberische Halbinsel.

Die wichtigsten Anbaugebiete

Es gibt in Portugal nur sechs große Anbaugebiete für Wein. Sie haben unterschiedliche Böden, sind alle einem anderen Klima ausgesetzt und so verschieden die Regionen und die Weine auch sein mögen, sie haben alle etwas gemeinsam und das ist ihre Herstellung, die noch alten Traditionen folgt.

Nachdem die Trauben gepflückt worden sind, werden sie gesammelt, in einen großen Bottich geschüttet und anschließend mit den Füßen zertreten. Das ist übrigens eine Arbeit, die fast nur Frauen und junge Mädchen machen.

Dann folgt die Gärung, in manchen Regionen noch in alten Amphoren aus Ton, denn nur auf diese Weise bekommt jeder Wein einen ganz eigenen Charakter und auch Geschmack. Die Insel Madeira zählt zu den bekanntesten Weinregionen des Landes, denn dort entsteht der süße Dessertwein.

Auch die Region Douro sagt jedem Weinkenner etwas, denn hier wird der Portwein produziert.

Das älteste Anbaugebiet liegt in Alentejo und gute Weißweine kommen entweder aus Special, aus Dao oder aus der Region Bairrada.

Die Rebsorten

In Portugal werden über 500 verschiedene Rebsorten angebaut und sie alle zu nennen, würde jeden Rahmen sprengen. Aber es gibt einige Trauben, die für besonders gute Weine sorgen. Rund 30 % der portugiesischen Weine sind Weißweine, die aus Rebsorten wie Arinto, Azal Esgana Cao, Loureiro und Trajadura Trauben hergestellt werden.

Die verbleibenden 70 % sind Rot- oder Roséweine, aus Rebsorten wie Tinta Barroca, Sousao, Baja, Aragonez und Bastardo.

Besonders die portugiesischen Rotweine haben sich in den letzten Jahren zu Spitzenweinen entwickelt und finden weltweit immer mehr Anerkennung unter Weinkennern- und Liebhabern.


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