Weinland Spanien - spanische Weine
Spanien hat mit rund 1,2 Millionen Hektar die größten Weinanbauflächen der Welt und produziert die unglaubliche Menge von 11,5 Millionen Hektolitern Wein jährlich. Dennoch ist Spanien nur drittgrößter Weinproduzent der Welt. Schuld daran ist vor allem das Klima im Süden.
Die Geschichte des spanischen Weins
In Spanien hat genau wie in Frankreich, der Weinbau eine sehr lange Geschichte und wie im Nachbarland spielten die Römer in dieser Geschichte eine sehr wichtige Rolle. Den Anfang der spanischen Erfolgsgeschichte beim Weinanbau machten die Phönizier, die 2000 vor Christus die ersten Rebstöcke auf die Iberische Halbinsel brachten. Die Spanier lernten sehr schnell, wie man Trauben anbaut und daraus schmackhaften Wein macht.
Dieses Wissen wurde von den Römern verfeinert, die im 3. Jahrhundert die (ungeliebten) Herren in Spanien waren. Immerhin waren die Spanier in den folgenden Jahrhunderten bei der Herstellung ihres Weines so erfolgreich, dass sie fast das ganze Römische Reich mit Wein belieferten.
Spanischer Wein wurde auch in der Folgezeit zu einem echten Exportschlager. Das blieb so bis zum Ende des 19. Jahrhunderts, dann sorgten Kriege und Seuche dafür, dass die Weinproduktion völlig zum Erliegen kam.
Mit neuen Ideen zum Erfolg
Erst Mitte der 1950er Jahre begannen die Spanier damit, wieder im größeren Stil Wein anzubauen. Aber erst der Beitritt Spaniens zur europäischen Gemeinschaft 1986, brachte den Wandel.
Obwohl in immer mehr Regionen Weinreben gepflanzt wurden, schaffte es Spanien nie an Frankreich vorbei zu ziehen. Schuld waren die Dürre- und Trockenperioden, die besonders im Süden den Wein nicht gedeihen ließen. Die Spanier dachten um, verlegten einen großen Teil des Anbaus in den kühleren Norden des Landes, modernisierten die Betriebe und haben heute zum Teil sehr eigenwillige, originelle, aber doch sehr beliebte Weine mit Charakter.
Die besten Rebsorten
Spanischer Wein boomt und viele Weine gehören heute zu den Trendsorten schlechthin. Auf Grund der großen Nachfrage entstehen in Spanien immer mehr Weinbaubetriebe und Kellereien. Das allerdings geht oft zu Lasten des Weins, denn es wird viel verschnitten und auch die alten Traditionen, die nicht immer die schlechtesten waren, spielen kaum noch eine Rolle.
Trotzdem gibt es in Spanien Anbaugebiete, die zu den besten der Welt zählen. Vor allem wenn es um Weißweine geht, hat Spanien gegenüber dem Konkurrenten Frankreich aufgeholt.
Rebsorten wie Airén oder Sardina gehören zu den Sorten, die besonders beliebt sind und heute als Modeweine gelten.
Traditionelle Sorten wie der Palomino, der Parellada oder auch der Macadro, sind nach wie vor Klassiker unter den Rebsorten.
Wie Frankreich, so ist auch Spanien ein Land der Rotweine. Unter Kennern gelten der Bobal, der Garnache und auch der Monstrell zu den absoluten Spitzensorten, aus denen erstklassige Weine entstehen.
Die wichtigsten Anbaugebiete
Die meisten Weinliebhaber werden bei der Frage nach einem spanischen Weinanbaugebiet sehr wahrscheinlich mit Rioja antworten, vielleicht auch noch Navarra, aber mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Anbauflächen, wo Trauben für wunderbare Weine gedeihen.
Zu einem echten Renner haben sich die Weine aus La Mancha entwickelt und auch Weine aus Ribeiro und Penedes gehören zu den Exportschlagern.
Die vollmundigen Weine aus dem Süden, wie etwa aus Alicante und Málaga haben einen ausgezeichneten Ruf.
Nicht zu vergessen die Region Jerez-Xeres, denn hier wachsen die Trauben für den Wein, der als Sherry zu Weltruhm kam. Kein anderer spanischer Wein hat so viele Gesichter, wie der weltberühmte Dessertwein. Sherry kann dunkel sein, goldfarben wie Bernstein oder ganz hell. Es gibt sehr süßen, aber auch einen sehr trockenen Sherry. Gelagert wird spanischer Wein in alten Holzfässern, wie schon vor Jahrhunderten und das ist ein Grund für den einzigartigen Charakter der spanischen Weine.
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