Weinland Schweiz - schweizer Wein

Die Schweiz gehört zwar zu den kleineren Ländern in Europa, weiß aber in vieler Hinsicht immer wieder zu überraschen. Auch was den Anbau von Wein angeht, kann die kleine Schweiz mit einer wechselvollen Geschichte und vor allem mit gutem Wein aufwarten.

Die Weinberge in der Region Lavaux am Genfer See umfassen ca. 805 Hektar.Die Weinberge in der Region Lavaux am Genfer See umfassen ca. 805 Hektar. (Foto by: happyalex / Depositphotos)

Die Geschichte des Weins in der Schweiz

Wie bei den Nachbarn Frankreich und Deutschland, so waren es auch in der Schweiz die Römer, die den Wein ins Land brachten. Um die Zeitenwende wurden die ersten Reben in der Nähe von Basel und Windisch gepflanzt. Es waren aber Mönche des Klosters St. Maurice in der Nähe von Aigle, die diese Reben das erste Mal kultiviert haben und so entstanden die ersten Weingärten der Schweiz, im Kanton Waadt.

Mit Beginn der Eidgenossenschaft 1291, wurden auch Weingärten in den Kantonen Schwyz, Uri und Unterwalden angelegt, in denen bis zum 18. Jahrhundert erfolgreich verschiedene Rebsorten gepflanzt wurden.

Im Jahre 1850 hatte die Schweiz eine Gesamtanbaufläche von 35.000 Hektar, was der doppelten Fläche von heute entspricht. Im 19. Jahrhundert begann der Stern der Weinnation Schweiz langsam, aber sicher zu sinken.

Zuerst war es die Reblaus und dann die immer stärker werdende Konkurrenz in Europa, die den Untergang des Schweizer Weinanbaus einläutete. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg ging es wieder aufwärts.

Der Wein in der Schweiz heute

Die Schweiz hat es bis heute sehr schwer, sich unter den europäischen Weinländern zu behaupten. Ein Grund ist mit Sicherheit die fast übermächtige Konkurrenz aus den Nachbarländern Deutschland, Italien und vor allem Frankreich.

Ein anderer Grund liegt in der Schweiz selbst, denn die zum Teil sehr guten Weine, die in der Schweiz gekeltert werden, verlassen die Schweiz nicht, sie werden ausschließlich für den eigenen Bedarf angebaut.

Dazu kommt, dass die Schweiz nie schnell genug reagiert hat, wenn es um so genannte Modeweine ging und die Winzer nicht bereit waren, neue Rebsorten anzupflanzen. Das führt letztendlich dazu, dass die Nachfrage nach neuen Weinen zwar grundsätzlich besteht, aber die Schweizer Winzer nicht schnell genug auf diese Wünsche eingehen und viele Weine importiert werden müssen.

Ein Umdenken wäre also erforderlich, wenn die Schweiz im internationalen Wettbewerb mithalten will.

Heute werden in der Schweiz auf 15.000 Hektar Fläche Reben angebaut, aus denen pro Jahr rund 1,3 Millionen Liter Wein gekeltert werden. 33.000 Winzer stellen aus 60 verschiedenen Rebsorten Wein her, wobei 45 % der Anbaufläche aus weißen Trauben und 55 % aus roten Trauben bestehen.

Die bekanntesten Anbaugebiete

Die größten Weinanbaugebiete der Schweiz liegen in den drei großen Flusstälern:

  • im Westen an der Rhone
  • im Norden am Rhein
  • im Süden der Po

Dazu kommen die Anbauflächen in den Tälern der großen Seen. In der Schweiz gibt es ein Anbaugebiet, das einzigartig in der Welt ist, denn in Visperterminen im Kanton Wallis, wachsen die Trauben auf einer Höhe von 1.100 m über dem Meeresspiegel. Höher wächst sonst nirgendwo auf der Welt Wein.

Die Anbauregionen werden klassisch unterteilt und zwar nach den einzelnen Landessprachen. Im Süden wachsen die Reben im Tessin, wo italienisch gesprochen wird. Dreiviertel der Anbaufläche befindet sich im Westen der Schweiz, wo französisch gesprochen wird und im Osten der Schweiz, wo überwiegend Deutsch gesprochen wird, ist die kleinste Anbaufläche des Landes.

Die beliebtesten Rebsorten

Mehr als die Hälfte der Anbaufläche gehört den roten Trauben und sehr beliebt ist der Pinot Noir oder der Blauburgunder. Aber auch Gamay und der Merlot im Tessin, gehören zu den Klassikern des Weinbaus in der Schweiz.

Bei den Weißweinen werden meist:

  • Chasselas,
  • Müller-Thurgau,
  • Riesling und
  • Silvaner

angebaut.


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