Weinland Deutschland - deutsche Weine

Gemessen an Frankreich, Italien oder Spanien, ist Deutschland ein Zwerg, wenn es um Wein geht. Trotzdem werden deutsche Weine in der ganzen Welt geschätzt, denn im Falle des deutschen Weins kann man sagen, dass Qualität immer vor Quantität gestellt wird.

Der Weinbau am Mittelrhein wird von meist kleinen privaten Weingütern dominiert, Anbau und Ausbau des Weines liegen meist in einer Hand.Der Weinbau am Mittelrhein wird von meist kleinen privaten Weingütern dominiert, Anbau und Ausbau des Weines liegen meist in einer Hand. (Foto by: Valengilda / Depositphotos)

Die Geschichte des deutschen Weins

Der Weinanbau in Deutschland hat eine lange Geschichte, die bereits im Jahre 50 vor Christus beginnt. Nachdem der römische Kaiser Gallien das heutige Frankreich erobert hatte, zog er weiter nach Germanien. Neben vielen anderen Dingen brachten die Römer auch die Kunst des Weinanbaus nach Germanien und entlang der Mosel, des Rheins und der Donau wurden die ersten Rebstöcke gepflanzt.

Mit Karl dem Großen wurde der Weinanbau in Deutschland perfektioniert, denn der Kaiser machte die Klöster zu ersten Weingütern. Aber auch Weinbauern bekamen Privilegien, die unter anderem besagten, dass sie in drei Monaten im Jahr ihren Wein an jedermann ausschenken durften. Dieses Gesetz hat übrigens bis zum heutigen Tag Gültigkeit.

Eine erste Blütezeit hatte der deutsche Wein im frühen Mittelalter, damals wurden auf einer Fläche von 300.000 Hektar Reben angebaut. Der Dreißigjährige Krieg machte alles zunichte. Die meisten Anbauflächen lagen brach und in Bayern wurde der komplette Weinanbau vernichtet.

Es dauerte bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts, dann hatten sich die deutschen Weinanbaugebiete wieder erholt. Diesmal waren es die Regionen am Rhein und an der Mosel, die aufgrund ihrer besonderen klimatischen Verhältnisse für den Weinanbau ausgesucht wurden und wieder waren es die Klöster, die den Weinbau in die Hand nahmen.

Nachdem Napoleon das Rheinland annektiert hatte, spielten die Klöster beim Weinbau allerdings keine große Rolle mehr.

Im 19. Jahrhundert schlossen sich die ersten Winzer zu Genossenschaften zusammen, aber der Erste und auch der Zweite Weltkrieg machten wieder alles zunichte. 1950 war schließlich das Jahr, in dem es mit dem deutschen Wein wieder bergauf ging. Mit dem Riesling, dem Silvaner und auch dem Ruländer, hatte Deutschland wieder Wein von Weltruf.

Der deutsche Wein heute

Gegenwärtig hat Deutschland Weinanbauflächen von fast 100.000 Hektar, die von rund 80.000 Winzern bewirtschaftet werden. In den 13 deutschen Weinanbaugebieten werden jedes Jahr rund neun Millionen Hektoliter Wein gekeltert.

Das ist gemessen an Frankreich und Spanien sehr wenig und doch gibt es einige Rebsorten, die für Furore sorgen und dazu gehört unter anderem auch der Riesling. Deutschland ist damals wie heute ein klassisches Weißweinland, denn rund dreiviertel der gesamten Anbaufläche gehören alleine dem Weißwein.

Durch unterschiedliche Bodenverhältnisse und auch durch ein immer anderes Klima, wachsen in Deutschland sehr interessante Rebsorten, die zu hervorragenden Weinen gekeltert werden.

Die bekanntesten Anbaugebiete

Mit nur zwei Ausnahmen wird in Deutschland hauptsächlich im Westen und im Südwesten des Landes Wein angebaut.

Bekannt sind die Regionen:

Die einzigen Weinanbaugebiete, die im Osten von Deutschland liegen. In der Hauptsache werden in diesen Regionen Trauben für Weißweine, wie den weltbekannten Riesling, aber auch Weiß- und Grauburgunder, Traminer und Silvaner angepflanzt. Einzig aus Württemberg und der Region Rheinhessen kommen auch sehr gute Rotweine.

Die besten Rebsorten

Unter Weinexperten genießen besonders die trockenen Weißweine aus Deutschland einen guten Ruf. Allen voran Riesling, Silvaner und Müller-Thurgau.

Aber auch die Trauben für Rotweine können sich sehen lassen. Hier stehen besonders Spätburgunder und Dornfelder auf der Beliebtheitsskala ganz oben. Einen sehr guten Namen haben bei den Weißweinen aber auch Bacchus und Elbling, Kerner und Rivaner.

Freunde eines eher kräftigen Weißweins wird ein Wein aus der Scheurebe besonders gut schmecken. Zu den beliebtesten Rotweinsorten gehören unter anderem Blaufränkisch, Regent, Sankt Laurent und vor allem der Trollinger.


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