Dutch Oven Grillen
Immer noch eher selten findet sich die Nutzung des Dutch Ovens zum Grillen hierzulande. Dabei lässt sich mit dem dickwandigen Kochtopf aus Gusseisen ein besonderes Aroma zaubern. Der Dutch Oven hat eine erstaunliche lange Tradition als Kochutensil.

Die Bezeichnung Dutch Oven ist auf den Beginn des 18. Jahrhunderts zurückzuführen. Zu der Zeit waren die Holländer führende Nation in der Herstellung von Gusseisenwaren, weil sie ein besonderes Verfahren entwickelt hatten, um glatte Oberflächen zu generieren. Als der gusseiserne Kochtopf aus Holland deshalb seinen Weg des Erfolgs rund um die Welt antrat, nannten die Briten ihn bezogen auf seinen Ursprung „dutch oven“.
Funktionalität des Dutch Ovens
Der Dutch Oven erinnert optisch an eine plattgequetschten Kochtopf mit Füßen und einem nach innen gebogenen Deckel. Er wird genutzt, indem er über die Glut eines Feuers gestellt wird und gleichzeitig glühende Holzpartikel oder Grillbriketts auf den Deckel gelegt werden.
Das sehr gut wärmeleitende Gusseisen gibt die Hitze nach innen ab, wo auf einem Rost das Grillgut gelagert ist. Es kommt nicht direkt in Kontakt mit dem heißen Dutch Oven und kann deshalb nicht anbrennen. Im Gegenteil, es wird sehr schonend indirekt gegart. Allerdings ist der gusseiserne Topf auch zur Zubereitung von Eintöpfen hervorragend geeignet.
Spannend am Dutch Oven ist das unvergleichliche Material. Es sorgt für bestimmte Ansprüche im Umgang und der Pflege eines Dutch Ovens.
Das Einbrennen
Ein Dutch Oven sollte genau einmal in Kontakt mit Seife kommen – um nach dem Kauf die Schutzschicht herunter zu waschen!
Danach folgt das sogenannte Einbrennen, wodurch eine schützende Patina auf der gusseisernen Oberfläche erzeugt wird. Diese bildet zum einen eine Schranke zwischen der Feuchtigkeit der Luft und dem Gusseisen. Zum anderen erzeugt die Patina eine Art Antihaftbeschichtung innerhalb des Dutch-Ovens.
Zur Durchführung des Einbrennens eignet sich der heimische Herd oder – da viel Rauch entsteht – noch besser ein Kugelgrill im Freien.
Der Dutch Oven wird mit Sonnenblumenöl eingerieben, mit Küchenpapier nachgetrocknet und dann für eine Stunde lang bei 200 Grad Celsius gebrannt. Dafür wird er mit der Öffnung nach unten in Herd oder Kugelgrill gestellt, wobei der Deckel auf die Füße gelegt wird.

Beim Kauf zu beachten!
Bei einem Dutch Oven sollte man zu hochwertiger Qualität greifen. Er sollte sauber verarbeitet sein, überall gleichmäßig dick und stabil gebaut sein. Es gibt zwei Typen von Dutch Oven:
- Camping- oder Outdoor-Dutch Oven
- Küchen-Dutch Oven
Während erstere auf den Betrieb im Freien über und mit Glut ausgerichtet sind, eignen sich letztere nur zum Indoor-Betrieb in der heimischen Küche.
Entscheidend bei der Auswahl ist neben dem Verwendungsort vor allem die Größe des Kochtopfs. Es gibt kleine Dutch Oven mit einem Volumen von nur 2 Litern, große mit bis zu 12 Litern und alle denkbaren Zwischengrößen.
Interessant ist außerdem auch die Höhe. Wer häufig mit niedrigeren Temperaturen arbeiten möchte, sollte einen hohen Dutch Oven wählen.
So grillt man richtig mit dem Dutch Oven
Mithilfe eines Anzündkamins oder eines Lagerfeuers lässt man Kohlebriketts gründlich durchglühen. Inzwischen wird der Dutch Oven befüllt und dann in die Glut gestellt.
Ein Teil der Briketts, die möglichst hochwertig sein sollten, wird auf den Deckel gelegt, um von oben zu garen.
Es gibt die Faustregel, dass die Größe des Kochtopfs in Zoll mal zwei die Anzahl der benötigten Briketts ergibt. Bei einem 12 Zoll Dutch Oven sind also in etwa 24 Briketts nötig. Es empfiehlt sich aber, sich vorsichtig an das Kochen, Grillen und Backen mit dem gusseisernen Topf heran zu tasten und lieber anfangs weniger Briketts zu verwenden.
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