6. Schritt – Hefebeigabe
Nachdem nun die Würze hergestellt wurde und sich in einer perfekten Temperatur befindet, erfolgt der entscheidende Schritt, damit das Bier überhaupt Bier werden kann. Aber auch hierbei ist wieder etwas Fingerspitzengefühl gefragt.

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Nun ist der eigentliche Kochvorgang beendet und es geht jetzt mit einem ganz entscheidenden Schritt weiter.
Allgemein herrscht der Grundsatz „Der Brauer macht die Würze, die Hefe macht das Bier“. Und dieser Spruch kommt nicht von ungefähr, denn der Brauer sorgt lediglich für den wohlschmeckenden, zuckerhaltigen Grundstock des Bieres, während die Hefe erst ihre Arbeit aufnehmen muss, um aus dem Bier das zu machen, was der Bierkenner an dem Gebräu so liebt: das alkoholische Getränk mit dem typischen Geschmack. Jedoch wird der Brauer der Hefe sozusagen unter die Arme greifen müssen, damit sie ihre Arbeit beginnen kann.
Die Hefebeigabe
Die gehopfte Würze, wie der Sud auch bezeichnet wird, stellt einen idealen Nährboden für die Hefezellen dar. Damit sie jedoch keinen Schock erleidet, ist es notwendig, eine kleine Menge des Suds mit der Hefe in Kontakt zu bringen.
Dies bedeutet, dass sich in einen kleinen Behälter etwas Sud befindet und die Hefe hinzugegeben wird. Nun werden diese beiden Komponenten miteinander vermischt, und zwar durch bewegen des Behälters. Am besten eignet sich ein Messbecher dazu, der in einem lauwarmen Wasserbad steht, die für den Gärungsprozess wichtig ist. Der Behälter darf nicht abgedeckt oder verschlossen sein, denn die Hefe benötigt für die Vermehrung Sauerstoff. Somit wird sie förmlich damit beginnen, den Zucker der gehopften Würze zu „fressen“. Das Belüften wird auch als heranführen bezeichnet und kann am besten dadurch erfolgen, indem ein zweiter Messbesser bereitsteht, indem diese Masse abwechselnd umgefüllt wird.
Nach dem Umfüllen in die gesamte Würze muss noch weiter belüftet werden. Hierbei muss auf eine gründliche Arbeit geachtet werden, damit sich nicht andere Mikroorganismen, die auch Zucker mögen, breit machen können.
Warum die Hefe herangeführt werden muss
Würde der Brauer die Hefe sofort in die gesamte Menge der Bierwürze geben, dann würde eine zu schnelle Verdünnung stattfinden. Die Hefe würde sich somit nicht mehr in der Menge wohlfühlen und der gewünschte Gärprozess nicht beginnen.
Stattdessen würden sich andere Mikroorganismen in dem Sud ausbreiten und es würde zu einer Geschmacksveränderung kommen oder im schlimmsten Fall würde Essig entstehen.
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