Biersorte: Helles Bier
Die Biersorte “Helles” grenzt die heutigen Biersorten nur unzureichend ab, denn es kann keine hinreichende Unterscheidung zu den Biersorten “Lager”, “Export”, “Spezial” oder “Landbier” getroffen werden. Helles ist deshalb unter vielfältigen Bezeichnungen im Handel oder in Gaststätten zu erstehen.

Das Helle kommt um München nicht herum
Deutsches Bier hat in der Welt der Biertrinker eine herausgehobene Stellung. Gemeinhin ist dies wohl auf das deutsche Reinheitsgebot zurückzuführen. Schließlich lässt es den Brauereien keinen Spielraum, was ins Bier darf und was nicht. Das tut dem heimischen Biermarkt aber keinen Abbruch, denn Spielraum für unterschiedliche Geschmackserlebnisse gibt es dennoch genug.
Das Helle profitiert davon, und wenn Sie sich im Ausland umhören, dann kommt im Zusammenhang mit Bier meistens schnell das Oktoberfest ins Gespräch. Und genau dort, auf der Wiesn, sichert sich das Helle seine Sonderstellung und seinen weltweiten Bekanntheitsgrad.
Weitere Bezeichnungen dafür sind:
- auch Helles Lager
- Münchner Hell
- Bayrisch Hell
- Hellbier
Vollmundiger Geschmack trifft auf mehr Alkohol
Die Biere der alten Zeit waren in der Regel von dunkler Farbe und stark im Geschmack. Leider hatten Bayerns Braumeister ständig mit dem Problem zu kämpfen, dass das Bier zu schnell verdarb.
Erst die untergärige Brauweise schaffte diesem Problem Abhilfe. Stärkeres Einbrauen verhalf zu mehr Geschmack und machte das Bier stärker im Alkoholgehalt. So konnte es auch über weitere Strecken transportiert werden und wurde am Lieferort mit Wasser gestreckt getrunken.
Mehr Geschmack und mehr Alkohol etablierte sich auch in heimischen Landen schnell, es wurde mehr nachgefragt und die Brauereien sind der Nachfrage gerne nachgekommen.
Dortmunder, Münchner und Wiener Brauarten
Traditionell gibt es für Helles drei Brauarten. Mit diesen wurde Helles in Dortmund, München und Wien erstmals gebraut:
Goldgelb gefärbt, mit leicht malzigem Geschmack und einer leichten Süße wurde das Dortmunder Export schnell zum beliebten Getränk der Arbeiterklasse.
In München dagegen wurde ein deutlich dunkleres Malz verwendet und Hopfen sehr restriktiv eingesetzt. Malz dominierte den Geschmack und dies ist bis heute so geblieben.
In Wien wurde mehr Hopfen zugesetzt und das Wiener Malz verlieh dem Bier seine leicht kupfertonartige Farbe.
Trinkbier mit Top-Werten, Helles schmeckt immer
Ganz egal, in welcher Brauart das Helle hergestellt wird, sein Charakter bleibt derselbe. Helles ist ein Vollbier und hat damit immer mehr als 12% Stammwürze. In der Wiener Variante darf es sogar zwischen 13 und 14% sein.
Im Alkoholgehalt liegt Helles bei 5 und mehr Prozent. Aromahopfen anstatt dem im Pils üblichen Bitterhopfen verleihen dem sogenannten “Trinkbier” seine Note und das eingesetzte dunklere Malz ist für die leichte Süße des Bieres zuständig.
Die optimale Trinktemperatur des Hellen beträgt ca. 8°C. Sollte es einmal etwas kälter oder wärmer sein, tut dies dem Verzücken keinen Abbruch. Denn letztlich ist der individuelle Geschmack immer noch das Ausschlaggebende.
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