Biersorte: Zwickelbier (Kellerbier)
Vielfach dürften die Bierkenner das Zwickelbier eher als Kellerbier oder auch als Zoigl kennen. Dies kann als eines der ursprünglichsten Biere bezeichnet werden, welches jedoch außerordentlich bekömmlich sowie süffig ist. Aufgrund der geringen Haltbarkeit ist es frisch zu verzehren.

Was ist Zwickelbier?
Bei dem Zwickelbier handelt es sich um ein hefetrübes, ungefiltertes Bier, welches sich besonders in Franken einer großen Beliebtheit erfreut.
Es enthält noch sämtliche, natürliche Schweb- und Trübstoffe, so dass alle Vitamine und Mineralstoffe erhalten bleiben.
Die Besonderheit wird dadurch ausgemacht, dass die Herbe vom Hopfen und das Aroma vom Malz gut ausgewogen sind. Dadurch, dass der Nachgärungsprozess ausbleibt, gehört es zu den weniger prickelnden Biersorten. Schon aus diesem Grund ist es bekömmlicher als andere Biere.
In den Gaststätten sowie in Kneipen wird es direkt vom Fass ausgeschenkt, aber es ist ebenso in Flaschen erhältlich.
Woher hat Zwickelbier seinen Name?
Um die Qualität des Biers zu kontrollieren, hat der Braumeister vor dem Filtrieren mithilfe eines Zwickelhahns kleine Proben vom Bierfass entnommen - daher stammt der Name.
Was ist der Unterschied zwischen Zwickelbier und Kellerbier?
Vielfach wird das Zwickelbier als Kellerbier bezeichnet, jedoch handelt es sich hierbei um ein ähnliches Bier - der Unterschied liegt einerseits im Brauverfahren:
- Die Reifefässer werden beim Zwickelbier gegen Ende der Gärungsphase mit einem Gegendruck aufgebaut, so dass die Kohlensäure im Fass bleibt und beim Zapfen ein Bier mit einem cremigen Schaum erzeugt.
- Weiterhin enthält das Zwickelbier weniger Alkohol, hat eine längere Lagerung hinter sich und der Hopfengeschmack ist leichter.
Geschichte, Herkunft und Besonderheiten vom Zwickelbier
Früher galt das Zwickelbier als Spezialität in den Regionen Oberpfalz oder Franken.
Grundsätzlich zählt das Zwickelbier zu den älteren Sorten, denn es handelt sich, faktisch gesehen, um die Probe, die der Braumeister mittels dem Zwickelhahn vor dem Filtern entnimmt. Da es sich dabei allerdings schon um ein sehr schmackhaftes Bier handelt, konnte es auch außerhalb der Brauereien seine Anhänger finden und wird daher in größeren Mengen angeboten.
Überwiegend wird das Zwickelbier noch heute fast ausschließlich in kleineren Brauereien hergestellt und ist landesweit kaum zu bekommen. Dies liegt darin begründet, dass das Zwickelbier keine lange Haltbarkeit vorweisen kann.
Zwar befindet sich Hopfen im Bier, aber aufgrund der Tatsache, dass es ungefiltert und nicht pasteurisiert ist, lässt sich die Haltbarkeit auch nicht entsprechend verlängern, ohne dass die Charakteristik verloren gehen würde.
Welche Farbe hat Zwickelbier?
Das charakteristische Aussehen ist hell bis bernsteinfarben.
Wie schmeckt Zwickelbier?
Der Geschmack wird von einer würzigen, vollmundigen Note bestimmt.
Stammwürze von Zwickelbier
Das Zwickelbier zählt zu den untergärigen Biersorten mit einer Stammwürze, welche zwischen 11,5 Prozent und 13 Prozent angesiedelt ist.
Alkoholgehalt von Zwickelbier
Der Alkoholgehalt beträgt um die 5 Prozent.
Wozu passt Zwickelbier?
- zu Suppen
- zu Käse
- zu Desserts
- zu würzigen Braten und Fleischgerichten
Tipp: Die optimale Trinktemperatur soll bei 8 Grad Celsius liegen.
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