Weinland Marokko - marokkanische Weine
Obwohl Marokko auf den ersten Blick vielleicht nicht wie ein typisches Weinland scheint, werden in dem nordafrikanischen Land Spitzenweine produziert. Aber es hat sehr lange gedauert, bis es den Marokkanern gelungen ist, in der Wüste Trauben für wunderbaren Wein anzupflanzen.

Die Geschichte des marokkanischen Weins
Der Weinanbau in Marokko begann mit den Phöniziern, denn sie brachten die ersten Reben ins Land. Als die Römer im 1. Jahrhundert Marokko eroberten und das Land Mauretanien nannten, kam der Weinanbau in Schwung. Das ging rund sechs Jahrhunderte gut. In dieser Zeit kam der Wein aus Marokko zu seiner ersten Blütezeit, bis im 7. Jahrhundert die Araber die neuen Herren in Marokko wurden. Bis auf wenige Anbauflächen wurden die Weinberge komplett zerstört.
1912 hatten die Franzosen in Marokko das Sagen und sie verhalfen mit ihrem Können und mit ihrem enormen Wissen über Wein, dem nordafrikanischen Land zu einer neuen Blütezeit. Vor dem ersten Weltkrieg war Marokko ein Vorzeigeprojekt in Sachen Wein und überall in der Wüste konnte man gepflegte Weinberge sehen.
1956 wurde Marokko schließlich unabhängig und verhängte ein sofortiges Exportverbot für französische Weine. Die noch im Land lebenden, französischen Winzer wurden 1973 alle enteignet. Zu damaliger Zeit existierte das Weinland Marokko praktisch nicht mehr.
1980 wurden die meisten Weingüter verstaatlicht und nur noch Tafeltrauben für billige Weine angebaut.
Der marokkanische Wein heute
Im Jahr 2000 ging es mit dem Weinanbau und auch mit der Weinproduktion in Marokko wieder bergauf. Es wurden große staatliche Weingüter aufgebaut und die Regierung versuchte, nicht nur wie bisher in den Regionen rund um Casablanca, sondern auch in anderen Teilen des Landes Rebstöcke zu pflanzen.
Dieser Versuch wurde von Erfolg gekrönt, denn zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde in Marokko auf einer Fläche von 20.000 Hektar Wein angebaut, der jährlich für Erträge von über 300.000 Hektoliter sorgte.
Mit Hilfe französischer Weinexperten wurden nicht nur wieder französische Rebsorten angepflanzt, sondern auch die einheimischen Trauben veredelt und kultiviert.
Heute gehört Marokko neben Südafrika zu den führenden Weinnationen auf dem afrikanischen Kontinent und vor allem wenn es um Qualitätsrotweine geht, dann hat das Land in der Wüste die Nase vorn.
Die besten Anbaugebiete
Die marokkanische Landschaft ist wie geschaffen für den Anbau von Wein. Es gibt weite Ebenen, mit dem Atlas das höchste Gebirge in Nordafrika und in den Regionen, die nahe an der Küste liegen, auch ein immer gemäßigtes Klima.
Entsprechend der Gegebenheiten werden auch die Reben gepflanzt. Das größte und auch vom Ertrag her reichste Anbaugebiet liegt in den Ausläufern des Atlasgebirges, in der Region Fès-Meknés. Hier werden vor allem süffige Rotweine angebaut.
Die Küstenregion nahe der Hauptstadt Rabat ist mehr auf Weißweine spezialisiert, ebenso wie die Anbaugebiete in Berkane-Oujda, im Osten des Landes. Bekannt ist aber besonders das traditionsreiche Gebiet rund um die Hafenstadt Casablanca.
Die besten Rebsorten
Es sind vor allem die französischen Rebsorten, die in Marokko angebaut werden. Cabernet Sauvignon, Chardonnay , Clairette, Grenache, Merlot und Muscat bestimmen den größten Teil der marokkanischen Anbauflächen.
Dazu kommen noch Mourvédre, Sauvignon Blanc und Syrah. Für ein sehr beliebtes Erfrischungsgetränk in Marokko werden die roten Trauben Cinsault und Carignon hell gekeltert, um daraus Vin-Gris zu machen.
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