Weinregion Rheingau
Die Weinregion Rheingau hat neben Spitzenweinen auch eine wunderschöne Naturlandschaft zu bieten. Von Wiesbaden quer durch den Taunus bis zur Mündung des Mains bei Flösheim erstreckt sich das traditionsreiche Weingebiet, aus dem sehr gute und vor allem abwechslungsreiche Weine kommen.

Die Geschichte der Weinregion Rheingau
Und wieder waren es die Römer, die den Wein mitbrachten. Genauer gesagt Kaiser Probus, der einen guten Tropfen zu schätzen wusste und nahe des Limes im Rheingau die ersten Reben anbauen ließ.
Schnell entwickelte sich der Weinbau zu einem lukrativen Geschäft, aber Hungersnöte und Missernten ließen den neuen Stern am Weinhimmel auch genauso schnell wieder sinken. Die Völkerwanderung tat das Übrige und der Wein aus dem Rheingau verschwand für lange Zeit von der geschichtlichen Bildfläche.
Erst Karl der Große brachte den Weinanbau im Rheingau wieder in Schwung. Einer Legende nach war er auf seiner Pfalz bei Ingelheim am Rhein, als ihm auffiel, dass auf dem gegenüber liegenden Johannisberg der Schnee viel schneller schmolz als üblich. Für den weisen Kaiser ein Zeichen, dass man dort Wein anpflanzen sollte. Nachweislich wird in dieser Region seit 817 Wein angebaut.
Im Jahre 1100 waren die Benediktinermönche des Klosters St. Alban bei Mainz diejenigen, die viel vom Weinbau verstanden und ihr Wissen weiter gaben. Da keine Zölle und auch keine Steuern für Wein erhoben wurden, wuchs die Anbaufläche des Rheingaus im späten Mittelalter auf 300.000 Hektar an. Das ist dreimal so groß wie die heutige Fläche.
Nach der Reformation war die Blütezeit des Weins aus dem Rheingau überschritten und erst im 19. Jahrhundert erlangte der Wein aus dieser Region wieder Bedeutung. Für die Renaissance des Weinanbaus im Rheingau war ein Mann von besonderer Bedeutung. Er hieß Hermann Müller und stammte aus dem Schweizer Kanton Thurgau. Der Neuzüchtung einer Rebe, die noch immer seinen Namen trägt, verdankt die Weinregion Rheingau heute ihren Wohlstand.
Die Weinregion Rheingau heute
Mit knapp 3.125 Hektar gehört der Rheingau zwar nicht zu den Riesen unter den 13 deutschen Anbaugebieten, aber der Wein, der dort wächst, hat auch im Ausland einen sehr guten Ruf.
230.000 Hektoliter Wein produzieren die 927 Weinbetriebe der Region jedes Jahr, davon sind 673 Betriebe Selbstvermarkter. Das bedeutet, dass sie ihren Wein nur in eigener Regie und ohne Zwischenhändler verkaufen. 344 dieser Selbstvermarkter besitzen mehr als einen Hektar Anbaufläche.
Anfang des 20. Jahrhunderts haben sich die Winzer des Rheingaus zur ersten Genossenschaft zusammengeschlossen. Mittlerweile gibt es sieben dieser Gemeinschaften, die unter anderem dafür sorgen, dass besonders die Prädikatsweine aus dem Rheingau eine gleich bleibende Qualität aufweisen.
Klima und Böden
Das Klima im Rheingau ist gleich bleibend mild und in den Wintern zumeist frostfrei. Dass die Region sehr waldreich ist, kommt dem Wein zugute, denn die Wälder halten die größte Feuchtigkeit von den Weinbergen fern. Um auf Nummer sicher zu gehen, wachsen die meisten Reben allerdings an Südhängen.
Der Boden ist im gesamten Rheingau sehr unterschiedlich, was für einen sehr abwechslungsreichen Wein sorgt. Wachsen die Trauben auf Löss- oder Lehmböden, dann werden es gehaltvolle Weine mit einem guten Aroma. Besteht der Boden aus Muschelkalk, dann wird es ein kräftiger Wein. Traditionell sehr pikant hingegen sind Weine, die auf Schiefer wachsen.
Die besten Anbaugebiete
Der Rheingau hat eine große Zahl an vortrefflichen Weinregionen. Bekannt sind aber vor allem die Weine aus:
- Eltville
- Dotzheim
- Assmannshausen
- Geisenheim
- Hochheim
- Lorch
Weltberühmt sind die Weine aus dem Traditionsanbaugebiet Johannisberg und vor allem Rüdesheim am Rhein.
Die beliebtesten Rebsorten
Im Rheingau verlässt man sich schon immer auf wenige Sorten, die aber immer Spitzenweine hervorbringen.
- Der Riesling hat eine Anbaufläche von über 78 Prozent und ist damit Spitzenreiter unter den Weinen des Rheingaus.
- Direkt danach kommt der Müller-Thurgau, der dem Wein im Rheingau einst zu neuer Blüte verhalf.
- Nur 20 Prozent der Anbaufläche gehören dem Rotwein, aber der hat es in sich. Der Spätburgunder aus Assmannshausen gehört zu den besten Rotweinen der Welt.
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