Grillen in anderen Ländern
Grillen als eine der urtümlichsten Wege der Fleischzubereitung hat weltweit eine lange Tradition. Seit über 300 000 Jahren grillt der Mensch nachgewiesenermaßen Fleisch – im Grunde seitdem er sich das Feuer eigen gemacht hat. Bis heute ist das Grillen in vielen Kulturen Männersache!

Ganz klar, die Kontrolle über das Feuer ist einer der wichtigsten Meilensteine in der menschlichen Entwicklung. Die Jagd und die Zubereitung des Fleisches war zig Jahrtausende lang in Männerhand – und bis heute finden sich am Grill meist Männer ein. Das gilt im Übrigen weltweit.
Man geht davon aus, dass der Begriff Barbecue sind vom spanischen Wort „barbacoa“ ab, was so viel bedeutet wie „heilige Feuerstelle“. Auf Haiti wurde der Begriff ebenfalls genutzt, um das Braten von Fleisch am Stock zu benennen. Im englischsprachigen Raum wird Barbecue – abgekürzt als BBQ – synonym für das Grillen verwendet.
Unterschiede beim Grillen weltweit
Je nach Region wird ganz unterschiedliche gegrillt.
Es gibt stets eine landestypische Art zu grillen, wobei mittlerweile auch häufig über den Tellerrand geschaut wird und Grilltraditionen aus anderen Ländern übernommen.
Das Barbecue in Deutschland ist ein typisches Beispiel. Die Grilltraditionen unterscheiden sich in verschiedenen Punkten. Dazu gehören vor allem die Art der Proteinquelle und die Sauce, die zum Fleisch gereicht wird.
Als Proteinquelle kommt meist Fleisch von Rind, Schwein, Geflügel oder Fisch zum Einsatz. Auch zerkleinertes Fleisch in Form von Würsten kommt häufig vor. Mittlerweile ist auch das Fleischersatzprodukt Tofu vertreten.
Unterschiede bestehen weiterhin in der Zubereitung und Würzung des Fleisches sowie in der Rolle von Rauch bei der Zubereitung. Ebenfalls interessant ist ein Blick auf die Art des Grills und des Brennstoffs. Die Zubereitungszeiten und die Dauer eines Grillfestes können auch regional sehr unterschiedlich sein.
USA – Mutterland des Grillens

So groß wie das Land so groß sind auch die regionalen Unterschiede in den Grilltraditionen innerhalb der USA.
In vielen Gebieten wird über Hickoryholz gegart oder das Fleisch im Smoker gegrillt. Häufig auf den Tisch kommen Schwein, Meeresfrüchte und Geflügel. Das Fleisch wird meist intensiv mariniert und erhält dabei oft eine deutliche Schärfe.
Interessant sind auch die sehr unterschiedlichen Saucen. Von einer scharfen Tomatensauce, über Limetten-Butter bis hin zu alkoholischen Saucen sowie scharf-sauren Essigsaucen ist alles dabei.
Grillen in der Südsee

In der Karibik wurden die traditionellen Jerk-Gerichte lange auf Pimentholz über eine Grube mit einem Holzfeuer gegrillt.
Das Fleisch wurde und wird bis heute mit verschiedenen Gewürzen mariniert. Inzwischen werden sogenannte Jerk-Tonne genutzt – so eine Art überdimensionierte Kugelgrills.
Eine große Bedeutung hat das Barbecue auch in Hongkong. Es ist häufig ein wesentlicher Bestandteil von Ausflügen. In Hongkong kommen üblicherweise mit Honig marinierte und an langen Gabeln oder Spießen über Glut gegrilltes Fleisch von Rind, Schwein oder Geflügel auf den Teller.
Ein wesentlicher Bestandteil der Esskultur ist das Grillen in Australien und Neuseeland. In der Weihnachtszeit, wenn anderswo der Truthahn in der Röhre landet, werden in Australien bevorzugt Meeresfrüchte gegrillt.
Ganz allgemein stammt die Tradition nicht nur Fleisch sondern auch Fisch & Meeresfrüchte wie Shrimps zu grillen von „down under“ und gelangte von dort in die USA.
Braii – Grillen in Südafrika
Auf die Buren geht die Grilltradition in Südafrika zurück. Halbe oder ganze Tage verbringen große Gesellschaften mit großen Mengen Bier und Unmengen der Burenwurst sowie Koteletts und Steaks unter freiem Himmel beim Grillen.
Früher als reine Männerveranstaltung gehalten, nehmen nun beide Geschlechter am Braii teil. Wobei das Grillen weiterhin Männersache ist, während die Frauen die Salate zubereiten.
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