Kokoswasser: natürliches Superfood — oder nur ein Hype?
Kokoswasser ist die klare Flüssigkeit aus Kokosnüssen und erlebt seit einigen Jahren einen richtigen Boom als natürliches Sportgetränk. Aber, gilt es auch als Superfood oder ist es nur ein Hype?
Was ist Kokoswasser?
Kokoswasser ist die klare, leicht süßliche Flüssigkeit, die sich im Inneren einer jungen, grünen Kokosnuss befindet. Je älter eine Kokosnuss ist, desto geringer wird der Wasseranteil im Inneren.
Wie schmeckt Kokoswasser?
Gerade der Geschmack macht das Wasser aus der Kokosnuss so besonders, obwohl dieser doch recht dezent ist. Es schmeckt leicht süß-säuerlich, mild-nussig und ist sehr erfrischend. Bei jungen Kokosnüssen dominiert die Frische, wohingegen ältere Nüsse mit zunehmender Reife weniger Wasser enthalten und das Getränk weniger süß, eher neutral bis leicht herb sein kann.
Je nach Sorte und Region können aber auch Unterschiede spürbar sein. Das Aroma ist sanft und nicht aufdringlich, was Kokoswasser zu einem beliebten Durstlöscher macht.
Nährwerte: Was steckt drin?
Reines Kokoswasser besteht zu rund 90-95 % aus Wasser und enthält natürlichen Zucker sowie Mineralstoffe. Besonders viel enthalten sind unter anderem Kalium, Magnesium, Calcium und relativ wenig Natrium.
Diese Mineralstoffkonzentration macht Kokoswasser zu einer elektrolytreichen Alternative zu einfachem Wasser.
Gesundheitliche Vorteile
Kokoswasser wird oft als gesundes Superfood beworben, und tatsächlich bringt es einige ernährungsphysiologisch interessante Eigenschaften mit sich. Der natürliche Gehalt an Mineralstoffen kann bei leichter körperlicher Anstrengung oder Dehydrierung unterstützend wirken.
Kalium etwa trägt zur Regulierung des Blutdrucks bei und kann die Herzfunktion positiv beeinflussen, während Magnesium und Calcium für Muskel- und Nervengesundheit wichtig sind.
Darüber hinaus liefert Kokoswasser vergleichsweise wenige Kalorien und Zucker im Vergleich zu anderen Getränken.
Trotz dieser positiven Aspekte sollte Kokoswasser jedoch nicht als "Wundergetränk" betrachtet werden:
- Bislang fehlen groß angelegte, belastbare klinische Studien.
- Außerdem kann ein übermäßiger Konsum für Menschen mit Nierenproblemen oder eingeschränkter Kaliumausscheidung gesundheitlich problematisch werden.
- Darüberhinaus sollte es nicht als alleiniges Getränk bei extremen Flüssigkeits- und Salzverlust (z.B. Marathon, Arbeiten bei großer Hitze) getrunken werden.
- Auch wer auf seine Kalorien- oder Kohlenhydratzufuhr streng achten muss, sollte die Mengen im Blick behalten.
- Kokoswasser enthält zudem deutlich weniger Natrium als viele handelsübliche Sportgetränke.
Ökobilanz von Kokoswasser - ein kritischer Blick
Die Ökobilanz von Kokoswasser sollte in zweierlei Hinsicht betrachtet werden:
- Einerseits gedeihen Kokospalmen in tropischen Regionen meist ohne intensive Bewässerung und Kleinbauern setzen dabei oft auf tradtionelle Anbauformen.
- Andererseits entstehen durch Transport, Verpackung und Verarbeitung CO2-Emissionen, die den ökologischen Fußabdruck deutlich erhöhen. Zusätzlich können in einigen Anbaugebieten Landnutzungsänderungen und Monokulturen die Artenvielfalt beeinträchtigen.
Es gibt aber auch positive Beispiele, in denen in nachhaltigen Kokosprojekten Systeme genutzt werden, bei denen unter den Palmen zusätzliche Nutzpflanzen wachsen, und alle Teile der Kokosnuss, wie Fasern und Schalen, weiterverwertet werden. Das reduziert die Umweltbelastung.
Fazit
Kokoswasser schmeckt angehmen mild, leicht süßlich und sehr erfrischend. Es ist ein relativ kalorienarmes Getränk mit hohem Kaliumgehalt und kann eine sinnvolle, leckere Ergänzung zur Flüssigkeitszufuhr sein. Bei leichter körperlicher Anstrengung oder Dehydrierung wirkt es zudem unterstützend. Insgesamt ist es jedoch kein universelles "Superfood" und sollte auch nur in moderaten Mengen getrunken werden.
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User Kommentare
Kokoswasser habe ich bisher nur zum Mixen exotischer Cocktails verwendet, pur habe ich es noch nicht probiert. Gibt es auch nicht überall zu kaufen.
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