Bei Durchfall helfen Cola und Salzstangen
Es passiert immer am Samstagabend: Erbrechen und Durchfall kommen plötzlich aus dem nichts! Natürlich hat man dann nichts passenden in der Hausapotheke und muss deshalb zu Hausmitteln greifen. Traditionell kommen Cola und Salzstangen zur Behandlung von Durchfall zum Einsatz.
Nähstoffverlust
Durchfall ist ein wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers. Infektionen des Magen-Darm-Systems mit Viren oder Bakterien sind eine starke Belastung für den gesamten Organismus.
Weil die Erreger häufig Giftstoffe ausscheiden, reagiert der Körper auf eine solche Infektion wie auch auf die meisten anderen Arten von Vergiftung mit Durchfall, um die Giftstoffe und Erreger schnellstmöglich wieder loszuwerden.
Energiereiche Cola und salzige Brezeln enthalten Zucker und Salz. Diese zwei Komponenten stellen den Verlust von Wasser und wichtigen Nährstoffen wieder her. Nebenbei schmecken sie auch noch gut.
Der Mythos
Als Hausmittel für die Behandlung von Durchfall kommen traditionell viele verschiedene Lebensmittel zum Einsatz. Schon vor einigen Jahren hat die Weltgesundheitsorganisation eine Empfehlung herausgegeben, welche die Anwendung von Cola und Salzstangen als erste Hilfe bei Durchfall unterstützt.
Bis heute gehören die beiden Nahrungsmittel in vielen Familien fest zur Behandlung von Durchfall. Stellt sich die Frage, ob das noch zeitgemäß ist oder längst überholt?
Der Hintergrund
Beim Durchfall verliert der Körper große Mengen Wasser, Salze – sogenannten Elektrolyte – und Mineralien. Außerdem benötigt er zur Aufrechterhaltung des Kreislaufs Zucker.
Selbst bei Erbrechen und starkem Durchfall ist der Körper noch in der Lage Zucker aus dem Darm aufzunehmen. Gleiches gilt für Salz und Wasser. Mit Salzstangen nimmt der Patient Stärke – also langkettigen, aber leicht verdaulichen Zucker – und Salz auf. Über die Cola zusätzlich auch Wasser und Zucker. Das enthaltene Koffein unterstützt außerdem den Kreislauf. Gleiches erreicht man aber auch mit Kamillentee mit Honig und Salzstangen.
Die Wahrheit
Die Gabe von Cola bei Durchfall wird zunehmend abgelehnt, während sich die Salzstangen gut halten können. Das Problem bei Cola ist zum einen die enthaltene Kohlensäure, die zum Aufstoßen und Blähungen führen kann. Zum anderen belastet die enthaltene Phosphorsäure den Magen und die aufgenommene Zuckermenge ist ebenfalls zu hoch.
Besser geeignet als Cola sind deshalb spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke. Wer möchte kann auch zu Zwieback greifen und leicht gesüßten und gesalzenen Kamillentee oder Saftschorlen dazu trinken. Hat man aber nicht anderes im Haus, kann auch ein Glas verdünnte Cola hilfreich sein.
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