Weinregion Pfalz
Die Weinregion Pfalz ist mit fast 23.400 Hektar die zweitgrößte in Deutschland und hat eine Besonderheit: Während die anderen zwölf Weinregionen weit auseinander gezogen liegen, sind die Weinberge in der Pfalz ein geschlossenes, zusammenhängendes Gebiet. Jede dritte Flasche Wein, die in Deutschland gekauft wird, kommt aus der Pfalz.

Die Geschichte der Weinregion Pfalz
Die Historie des Weinanbaugebietes in der Pfalz erinnert in weiten Teilen an die Geschichte der anderen Weinanbaugebiete. Im 1. Jahrhundert nach Christus hatten die Römer im Land das Sagen und entdeckten die liebliche Landschaft der Pfalz. Das milde Klima mit viel Sonnenschein lud die Römer ein, dort Weinreben zu pflanzen, die auch prächtig gediehen.
Als die römischen Gäste die Heimreise über die Alpen antraten, übernahmen die Kirchen und Klöster den Anbau von Wein und hatten damit großen Erfolg. Es gab zu dieser Zeit kaum Winzer, die eigenständig ihre Weinberge bewirtschafteten. Die meisten mussten entweder für die Klöster oder für die adeligen Familien arbeiten, die den größten Teil der Weinberge besaßen.
Das änderte sich erst im 18. Jahrhundert, als sich immer mehr Winzer freikauften und ihren eigenen Wein anbauten. Der beliebte Wein aus der Pfalz wurde zunehmend unbedeutender, als die Franzosen die Herren in der Pfalz wurden. Sie hatten kein großes Interesse an einem Konkurrenten und die meisten Weinberge mussten gerodet werden.
1815, nach der Ära Napoleon, kam die Pfalz zum Königreich Bayern und mit dem Weinbau ging es wieder bergauf.
Aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg bekam der Wein aus der Rheinpfalz, wie das Gebiet damals noch genannt wurde, wirkliche Bedeutung. Qualitätsweine dürfen sich die Weine aus der Pfalz erst seit 1993 nennen.
Die Weinregion Pfalz heute
Etwa ein Drittel aller in Deutschland produzierten Weine kommt aus der Pfalz. Das Weinbaugebiet umfasst rund 23.400 Hektar, auf denen 3.600 Winzer ihre Kellereien und Weinberge haben. 1550 dieser Winzer leben vom Wein.
Im gesamten Anbaugebiet werden 100 Millionen Rebstöcke gepflanzt, aus denen in einem Jahr rund 2,3 Millionen Liter Wein gekeltert werden.
Dem Weißwein gehören 60 Prozent der Fläche und dem Rotwein die restlichen 40 Prozent. Aber da der Rotwein im Trend ist, pflanzen immer mehr Winzer in den 325 Einzellagen und 25 Großlagen rote Trauben an.
Zugelassen sind heute 45 weiße Rebsorten und 22 rote Rebsorten. Man kann das Weinanbaugebiet der Pfalz übrigens sehr schön erwandern, denn die Deutsche Weinstraße führt durch die wunderschöne Landschaft, wie zum Beispiel den Pfälzer Wald.
Klima und Böden
Ein besseres Klima wie in der Pfalz kann sich kein Winzer wünschen. Das Wetter ist mild und mit 2000 Sonnenstunden im Jahr, ideal für kräftige und auch süße Weine. Kein anderes Weinanbaugebiet in der Bundesrepublik hat ein solches Klima, das schon fast mediterran genannt werden kann.
Im Winter liegen die Temperaturen immer um die Null Grad und Nachtfröste sind eine Seltenheit. Zu diesem perfekten Klima kommen auch noch ideale Bodenverhältnisse hinzu. Die Böden sind überwiegend aus Lehm, Ton, Mergel oder Sand und sehr leicht. Das macht sie wasserdurchlässig und in der Folge können die Rebstöcke besser wurzeln. Besonders in der südlichen Pfalz sorgen die Böden für hohe Erträge.
Die besten Weißweine kommen nach Meinung von Experten aus Bad Dürkheim und Neustadt an der Weinstraße.
Die besten Anbaugebiete
Die Anbaugebiete gliedern sich in drei Regionen:
- die Deutsche Weinstraße
- Haardt
- Pfalz
In diesen Regionen wachsen die meisten Trauben und werden die besten Weine gekeltert. Jede Region ist in viele kleine Anbaugebiete unterteilt.
Dazu gehören unter anderem das flächenmäßig größte Gebiet bei Landau in der Oberpfalz, Neustadt an der Weinstraße, Bad Dürkheim und auch Billigheim-Ingenheim.
Bekannt für seinen vollmundigen Rotwein ist Ruppertsberg, aber auch aus Edesheim und Deidesheim kommen berühmte Weine, die in die ganze Welt exportiert werden.
Der mit Abstand größte Abnehmer der Weine aus der Pfalz ist übrigens Großbritannien.
Die besten Rebsorten
Auch in der Pfalz dominiert der Riesling (seit 2008 das größte Riesling-Gebiet der Welt), dicht gefolgt von Müller-Thurgau, Sauvignon Blanc und Silvaner. Erst dann kommen Scheurebe, Kerner und Ruländer.
Dornfelder, Spätburgunder und Syrah sind die beliebtesten roten Trauben.
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