Weinregion Sachsen
Eine lange Geschichte eilt dem Wein aus Sachsen voraus und diese war nicht immer einfach. Heute ist die Weinanbauregion Sachsen die östlichste und auch die kleinste Weinregion in Deutschland. Aber der Wein hat Klasse und gehört deshalb zu den teuersten Weinen.

Die Geschichte der Weinregion Sachsen
Klein und fast schon unscheinbar, so wirkt die Weinregion Sachsen auf alle diejenigen, die nicht viel vom Wein verstehen. Manche wundern sich, dass in Sachsen überhaupt Wein angepflanzt wird.
Aber der Weinbau in Sachsen begann schon im Jahr 900. Einige Stämme der Sachsen waren weit herumgekommen und hatten sich in anderen Landesteilen den Weinbau angesehen. Wieder in der Heimat, versuchten sie ebenfalls ihr Glück und pflanzten Reben an. Die erste urkundliche Erwähnung findet der Wein aus Sachsen 1161. In Büchern aus dieser Zeit werden immer wieder die guten Weine der beiden Weingüter Pillnitz und Wachwitz erwähnt.
Aber der sächsische Wein muss schon etwas Besonderes gewesen sein, denn die Sachsenkönige wie der legendäre August der Starke, schätzen den Wein aus der Heimat mehr als den französischen Wein.
Die Weinregion Sachsen blieb von Reblausplagen verschont und auch Kriege konnten dem Weinbau nichts anhaben.
In der ehemaligen DDR wurde viel Sorgfalt auf die sächsischen Weine gelegt und anders als in der Region Saale-Unstrut war man in Sachsen um Qualitätsweine bemüht und weniger um das Massenprodukt Wein.
Nach der Wiedervereinigung und der Möglichkeit, europaweit Weine zu verkaufen, wuchsen die Weinanbaugebiete in Sachsen kontinuierlich weiter an, allein in den letzen 20 Jahren kamen 200 Hektar dazu.
Die Weinregion Sachsen heute
Mit 400 Hektar ist Sachsen ein Zwerg unter den deutschen Weinanbaugebieten, was aber nicht heißt, dass aus Sachsen keine guten Weine kommen.
Hier macht es nicht die Masse, sondern die Klasse, denn die sächsischen Weine haben in der Welt einen mehr als guten Ruf und werden entsprechend teuer gehandelt. Auf einer Länge von 55 Kilometern erstreckt sich die Weinregion Sachsen entlang der Elbe.
Es beginnt im Traditionsgebiet Pillnitz, geht über die größten Anbauflächen bei Dresden, weiter nach Meißen und endet schließlich in Merschwitz. Die Winzer achten darauf, dass wirklich nur Spitzenweine die Weingüter verlassen und deshalb werden pro Rebfläche in einem Jahr nicht mehr als 30 bis 50 Hektoliter Wein gekeltert.
Nach Meinung von Experten hat der sächsische Wein einen sehr leichten und vor allen Dingen einen sehr fruchtigen Charakter. Da er schon immer trocken ausgebaut wurde, schmeckt Wein aus Sachsen als junger Wein am besten.
Klima und Böden
Die Landschaften, in denen die Trauben wachsen, gelten als sehr anspruchsvoll und nicht jedes Jahr gelingt es, dort Spitzenweine zu erzeugen. Aber die exponierte Lage sorgt auch für hervorragende Jahrgänge.
Der Wein aus Sachsen wächst in der Hauptsache auf Löss oder Granit, was besonders den Weißweinen entgegen kommt. Die warmen und auch trockenen Sommer lassen den Wein voll ausreifen, aber das größte Problem der Weinregionen in Sachsen sind die Winter. Sehr kalt, mit strengen Frösten und vor allem sehr lang – es waren die Winter in Sachsen, die schon einigen Weinbergen den Garaus gemacht haben.
Vor allem die Gefahr der späten Fröste, die sogar Anfang Mai noch vorkommen, sorgt auch heute immer mal wieder für ein schlechtes Jahr.
Die besten Anbaugebiete
Theoretisch beschränkt sich das Weinland Sachsen auf fünf Hauptanbaugebiete mit Einzellagen. Zentrum ist die sächsische Landeshauptstadt Dresden.
Dann kommt die Porzellanhochburg Meißen und dann erst das Traditionsgebiet rund um Pillnitz. In den letzen Jahren haben aber vor allem auch Radebeul, Proschwitz und Seußlitz als Weinanbaugebiete von sich reden gemacht.
Die beliebtesten Rebsorten
Weißweine kommen mit dem anspruchsvollen Klima in Sachsen am besten zurecht.
- Die sächsischen Winzer haben ihren Schwerpunkt auf Müller-Thurgau (Rivaner) gesetzt, dem 25 Prozent der Anbaufläche gehören.
- Erst dann kommen Riesling und Goldriesling, Traminer und Grauburgunder (Pinot Grigio) .
- In den letzen Jahren wurden aber auch vermehrt Kerner und Gutedel angebaut.
- In Sachsen fällt der Anbau von roten Sorten schwer, deshalb finden sich nur wenige Rebflächen mit Dunkelfelder und Dornfelder, Spätburgunder und Regent.
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