Weinregion Nahe

Der Wein von der Nahe wächst auf historischem Boden und wurde durch viele Einflüsse geprägt. Beliebt war der Nahe Wein schon immer. Tapfere Krieger, Legionäre, fromme Frauen und auch ein bekannter Räuberhauptmann wussten einen edlen Tropfen aus der Weinregion Nahe zu schätzen.

Das Weinbaugebiet Nahe gilt erst seit 1971 zum eigenständigen Anbaugebiet.Das Weinbaugebiet Nahe gilt erst seit 1971 zum eigenständigen Anbaugebiet. (Foto by: eurotravel / Depositphotos)

Die Geschichte der Weinregion Nahe

Alle diejenigen, die mit dem Wein und den Weinbergen an der Nahe zu tun hatten, haben ihre Spuren hinterlassen. Die Kelten waren die ersten, die Wein in den Tälern der Nahe angepflanzt haben. Von ihnen stammen auch die zahlreichen Hügelgräber.

Die Römer haben noch vor der Zeitenwende die Reben veredelt, für einen reibungslosen Transport in der Region gesorgt und deshalb ein weit verzweigtes Straßennetz angelegt.

Im Mittelalter lagen der Anbau der Reben und auch die Produktion des Weines alleine in den Händen der Klöster und reichen Adelsfamilien, die entlang der Nahe ihre trutzigen Burgen und prachtvollen Schlösser hatten.

Besonders das Kloster Disibodenberg hatte die Vorteile des Weins erkannt und keine geringere als die berühmte Hildegard von Bingen schätzte den Wein von der Nahe als ein wunderbares und sehr effektives Heilmittel gegen allerlei Leiden.

Und da war ja auch noch der Räuberhauptmann, Johann Bückler, genannt der Schinderhannes. Er mochte den Wein aus den Weinbergen der Nahe wohl sehr gern, denn sonst hätten er und seine Spießgesellen nicht ständig ganze Wagenladungen voller Weinfässer gestohlen und sie in ihrer Räuberhöhle im Soonwald versteckt. Die Höhle kann man übrigens heute noch besichtigen.

Die Weinregion Nahe heute

97 km lang ist die Weinstraße an der Nahe. Sie beginnt in Kirn im Rhein-Nahe Kreis, führt einmal quer durch den Nationalpark Soonwald-Nahe und endet in Bingen am Rhein. Dazwischen liegen über 4.300 Hektar Anbaufläche.

Aber nicht nur an der Nahe werden Reben angepflanzt und Wein produziert, auch an den beiden Nebenflüssen der Nahe, Glan und Alsenz, wachsen die Trauben.

Der Weißwein nimmt mit 75 Prozent den größten Teil der Anbauflächen ein und nur die restlichen 25 Prozent gehören dem Rotwein. Zentrum des Weinanbaus an der Nahe ist aber seit langer Zeit Bad Kreuznach.

Die Winzer an der Nahe dürfen erst seit 1971 eigenständig ihren Wein anbauen und das ist der Grund, warum diese Weinanbauregion die meisten Einzelbetriebe unter den deutschen Weinanbaugebieten hat.

Klima und Böden

Kein anderes Weinanbaugebiet in Deutschland hat eine so große Zahl an unterschiedlichen Bodenverhältnissen wie die Weinregion an der Nahe mit ihren Nebenflüssen. 180 verschiedene Böden machen jeden Wein aus dieser Region einzigartig. Die Auswahl reicht von Löss- und Lehmböden über Buntsandstein und Quarz bis hin zu Schieferböden.

Was den Nahe Wein so charakteristisch macht, ist, dass die meisten Weinberge dort sehr flach sind. Nur im Anbaugebiet rund um Bad Münster am Stein wachsen die Reben in Steillagen.

Das Weinanbaugebiet Nahe hat nur sechs Großlagen, aber dafür 310 Einzellagen.

Alle profitieren von einem immer milden und sonnenreichen Klima mit nur wenigen Frostnächten. Das sind die besten Voraussetzungen für den eleganten und mineralischen Weißwein von der Nahe.

Die besten Anbauregionen

Besonders die sechs Großlagen sind die bekanntesten Weinbauregionen an der Nahe:

  • Schlosskapelle
  • Sonnenborn
  • Pfarrgarten
  • Kronenberg
  • Rosengärten
  • Paradiesgarten
  • Burgweg

... das sind die Lagen, an denen der beste Weißwein wächst. Dazu kommen noch die Anbauflächen an den beiden Nebenflüssen der Nahe.

Spitzenweine aus den Weinbergen an der Glan sind unter anderem Meisenheim, Lettweiler und Raumbach. Aber auch auf den kleinen Anbauflächen an der Alsenz wachsen exquisite Sorten, unter anderem in Mannweiler-Cölln, Hochstätten und Steingruben.

Die beliebtesten Rebsorten

An Nahe, Glan und Alsenz werden seit jeher mehr weiße als rote Trauben angebaut.

Der Riesling ist besonders beliebt, 27 Prozent der Anbaufläche gehören dem klassischen Riesling, der auch in den USA eine sehr große Fangemeinde hat.

Es folgen Müller-Thurgau, Weiß- und Grauburgunder, Kerner, Scheurebe, Huxelrebe und eine beliebte einheimische Sorte, der Würzer.

Aber auch der Rotwein von der Nahe kann sich sehen lassen. Dornfelder und Spätburgunder, Blauer Portugiese und Sankt Laurent, Regent und auch der Merlot werden in den Weinbergen der Nahe gepflanzt.


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