Wissenswertes über Gin
Gin ist in aller Munde und zählt eindeutig zu den Trendgetränken, denn Gin überzeugt mit einem außergewöhnlichen Aroma. Der Alkohol schmeckt nicht nur pur, sondern überzeugt auch als Zutaten für viele Cocktails und Drinks.
Definition: Was ist Gin?
Gin ist ein Wacholderschnaps, der im 17. Jahrhundert unter seinem ursprünglichen Namen Genever in den Niederlanden bekannt wurde.
Da das Getränk einfach herzustellen ist, erfreute sich die Spirituose auch in anderen Ländern großer Beliebtheit und wurde fast so beliebt wie Wasser. So kam das Getränk durch die britische Armee auch nach Großbritannien.
Später nannte man das Getränk Gin. Da es nicht genügend Quellen gab, die sauberes Trinkwasser produzieren konnten, griffen die Menschen zu Gin, um ihren Durst zu stillen.
Alkoholgehalt von Gin
Der Alkoholgehalt von Gin wird anhand des Verhältnisses von Wasser gemessen. Je nachdem wie hoch der Alkoholgehalt des Gins ist, desto weniger Wasser wird beigemischt. Käufer können den Alkoholgehalt auch am Preis erkennen. Da die Alkoholsteuer vom Alkoholgehalt abhängig ist, variieren die Preise für den Gin.
Laut der EU-Spirituosenverordnung muss ein Gin einen Alkoholanteil von mindestens 37 Prozent haben. Liegt der Alkoholanteil unter diesem Wert, kann nicht von einem Gin gesprochen werden.
Der im Gin enthaltene Alkoholanteil besteht aus einer Grundlage von Getreide wie beispielsweise Gerste, Mais, Weizen oder Roggen, aber auch Kartoffel. Wodka eignet sich ebenfalls als Basis. Wichtig ist, dass es sich um einen Alkohol aus der Landwirtschaft handelt. Zu der Basis aus Alkohol werden Wacholder und Botanicals hinzugegeben.
Außerdem gibt es Gins, die aus Obst, wie beispielsweise Trauben oder Äpfeln hergestellt werden.
Gin besteht jedoch nicht ausschließlich aus Getreide, sondern es werden Botanicals hinzugegeben. Dabei handelt es sich um Gewürze, Kräuter, Früchte, Beeren und Blüten, welche dem Getränk den richtigen Geschmack liefern. Je nach Gin werden die Zutaten variiert.
Info: Würzige Gins werden mit Kräutern verfeinert. Hierbei stehen Rosmarin und Thymian auf der Zutatenliste, während klassische Gins auf Wacholderbeeren, Koriander und Zitrusfrüchten setzen.
Herstellung von Gin
Die Herstellung von Gin hat eine lange Tradition. Die alkoholische Basis wird mit verschiedenen Gewürzen vermischt. Bei der Mazeration werden die Farb- und Aromastoffe der Botanicals vom Alkohol entzogen.
Daneben gibt es auch einige Gins, bei denen ein Aromakorb zum Einsatz kommt. Dabei werden die Botanicals in einen Korb gelegt. Die Alkoholdämpfe nehmen beim Destillieren die Aromastoffe auf.
In einem weiteren Schritt wird das Wasser vom Alkohol getrennt. Beim Erhitzen des Alkohols und den Gewürzen steigen die Dämpfe des Alkohols auf. Der Dampf wird in der Brennblase an einen gekühlten Ort weitergegeben. Somit kommt es zur Kondensation von Dampf. Dann erhält man eine Flüssigkeit, bei der es sich um einen hochprozentigen Gin handelt.
Info: Während man früher bei der Erhitzung auf Feuer setzte, nutzt man heutzutage Gas oder elektrische Hitze. Diese lässt sich auch einfach manuell regulieren.
Anschließend darf der Gin ruhen, damit er sich von der starken Hitze, der er ausgesetzt war, erholen kann. Die Ruhezeit hat auch einen positiven Einfluss auf den Geschmack und beträgt je nach Gin etwa zwei bis sechs Wochen.
Bei den Behältern handelt es sich um Gasballons und Stahltanks. Diese kommen immer dann zum Einsatz, wenn keine Aromastoffe an den Gin abgegeben werden dürfen. Es gibt jedoch auch Ginsorten, die in speziellen Holzfässern gelagert werden, damit die Aromastoffe des Holzes vom Gin aufgenommen werden.
Ist die Ruhezeit vorbei, kann der Gin in Flaschen abgefüllt werden. Da der Alkoholanteil mit 96 Prozent noch sehr hoch ist, wird die Spirituose mit Wasser verdünnt. Hierbei gilt zu beachten, dass das Wasser keinen großen Kalkanteil und wenige Mineralien enthalten sollte.
Welche Gin-Sorten gibt es?
Es gibt viele Sorten von Gin. Diese variieren je nach Geschmack und Herstellung.
Dabei kommt es neben der Zugabe von Gewürzen und Aromastoffen auf den Zeitpunkt der Zugabe der Botanicals an.
Außerdem spielen die Destillationsvorgänge eine große Rolle.
Eine weitere Zutat, die den Geschmack verändert, ist Zucker.
Zu den bekanntesten Sorten in Europa gehört der London Dry Gin, der auch London Gin genannt wird. Mit einem Alkoholanteil von 37,5 Prozent gehört der London Dry Gin zu den ältesten und beliebtesten Sorten.
Der Dry Gin ist eine destillierte Spirituose, bei der ausschließlich natürliche Gewürze und Aromen zum Einsatz kommen.
Zudem gibt es den Sloe Gin, der unter die Kategorie der Liköre fällt und sich mit seiner rötlichen Farbe von den anderen Ginsorten hervorhebt. Im deutschen Raum ist er unter dem Namen Schlehenlikör bekannt und punktet mit einem niedrigen Alkoholgehalt und milden Geschmack.
Was ist der teuerste Gin?
Zu den teuersten Gins der Welt gehört der Bombay Sapphire Revelation aus Großbritannien. Mit einem Preis von etwa 180.000 Euro pro Flasche kann er nur an ausgesuchten Flughäfen erworben werden.
Wie gesund ist Gin?
Gin ist eine Spirituose, der trotz eines Alkoholanteils eine positive Wirkung auf die Gesundheit nachgesagt wird.
In der Tat wirkt Gin entgiftend. Die Mischung aus Wacholderbeeren, Salbei und Rosmarin sowie Koriander entgiften den Körper und haben einen positiven Einfluss auf die Nieren. Nach einem reichhaltigen und schweren Essen kann der Genuss von Gin die Verdauung anregen.
Zudem enthält Gin Antioxidantien, die für einen Anti-Aging-Effekt sorgen.
Auch Diabetiker profitieren von Gin, da das Getränk im Vergleich zu anderen Spirituosen wenig Zucker enthält. Daneben stärken die im Gin enthaltenen Wacholderbeeren das Immunsystem und wirken sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus.
Wie serviert man Gin? Wie trinkt man Gin richtig?
Gin wird meistens in ballonförmigen Gläsern serviert, zu denen insbesondere Nosinggläser und Grappa-Gläser gehören.
Der Gin sollte nicht direkt nach dem Einschenken getrunken werden, damit sich der Alkoholgeruch legen kann.
Vor dem ersten Schluck wird der Gin mit der Nase gerochen. Dieser Schritt wird auch Nosing genannt und dient dazu, die Geschmacksnerven auf die Botanicals und Aromen einzustimmen.
Der Gin muss die richtige Temperatur haben. Diese beträgt je nach Ginsorte zwischen 15 und 20 Grad.
Info: Je kälter der Gin ist, desto schwächer sind die Aromen.
Welcher Gin für Cocktails? Welchen Gin verwendet man für Gin Tonic?
Für Cocktails eignen sich verschiedene Ginsorten. Der klassische Gin für Cocktails ist der Bombay Sapphire, der eine ausgeglichene Schärfe hat und mit fruchtigen Aromen überzeugt.
Der berühmte Gin Tonic wird aus Gin, Tonic Water, Eis und einer Garnitur gemacht. Hierbei erfreut sich der London Dry Gin als alkoholische Basis großer Beliebtheit.
Was passt zu Gin?
Zu Gin harmonieren Meeresfrüchte sowie Käse , Nüsse, Oliven und Antipasti sehr gut.
Unsere Rezept-Empfehlungen:
Wie bewahrt man Gin auf?
Gin sollte an einem kühlen, dunklen Ort gelagert werden. Es ist ratsam, die Gin-Flaschen stehend an einem kühlen Ort zu lagern. Geöffnete Flaschen sollten fest verschlossen werden.
Info: Insbesondere Wärme wirkt sich negativ auf den Gin aus, da die Aromastoffe verloren gehen.
Tipp: Eine angebrochene Flasche sollte innerhalb kurzer Zeit konsumiert werden. Obwohl der hohe Alkoholgehalt den Gin haltbar macht, sollte darauf geachtet werden, dass sich keine Keime im Gin bilden.
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User Kommentare
Eine Zeitlang war der Gin ziemlich populär – dank der Getränkeindustrie. Der Hype hat sich wieder etwas gelegt. Was ich mit Gin mache ist ein Schlehenlikör ähnlich wie das „Schlehenfeuer“.
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