Herbstgetränke: Federweißer und Federroter
Spritzig, süß und erfrischend: Der Herbst beginnt mit einem prickelnden Auftakt – die Rede ist von Federweißer und Federroter. Diese typischen Herbstgetränke, die von Anfang September bis Ende Oktober erhältlich sind, werden jedes Jahr, nicht nur von Weinliebhabern, mit großer Sehnsucht erwartet.

Was ist Federweißer und Federroter?
Wenn die Weinlese beginnt und die ersten Trauben gepresst werden, entsteht zuerst der junge Traubenmost, der keinen Alkohol enthält.
Durch Gärung entwickelt sich dieser Most in kurzer Zeit weiter und wird zum Federweißer und Federroter, je nachdem welche Trauben verwendet werden. Dieser besitzt nun einen Alkoholgehalt von rund 4-5 Prozent, der später auch noch höher ausfallen kann.
Beim Federweißer ist die Balance zwischen Fruchtsäure, Alkohol und Süße genau richtig, dadurch schmeckt er süffig, spritzig und süß.
Gerade deshalb sollte man beim Genuss vorsichtig sein, denn die aromatische Süße kaschiert den Alkohol, wodurch man gerne mehr trinken möchte als man sollte. So mancher Genießer wunderte sich schon nach dem ein oder anderen Glas über die berauschende Wirkung.
Würde der Federweißer durchgären, würde er sich mit der Zeit in einen trockenen Weißwein verwandeln. Man verwendet aber eher Trauben, die sich nicht für die Herstellung von lagerfähigen Weinen eignen.
Wann hat der Federweißer Saison?
Das saisonale Getränk ist zwischen Anfang September und Ende Oktober im Handel erhältlich, nämlich direkt nach der Weinlese der Weinbauern.
Woher hat der Federweiße seinen Namen?
Während des Gärungsprozesses wird der Zucker, der in den Trauben enthalten ist, durch die beigefügte Hefe in Alkohol und Kohlensäure umgewandelt. Dadurch wirbeln die kleinen Hefeteilchen auf und haben den Anschein von Tausenden kleinen Federn. Während des Vorgangs verwandelt sich die Farbe des Mostes milchig-trüb.
Diesen beiden Tatsachen verdankt der Federweiße seinen eingängigen Namen. In einigen Regionen ist er allerdings auch unter anderen Namen bekannt:
- Sauser
- Rauscher
Diese Namensgebung ist auf die Kohlensäure sowie auf das Rauschen im Kopf zurückzuführen. In unserem Nachbarland Österreich ist er weithin als Sturm bekannt.
Federweißer gehört in den Kühlschrank
Nach dem Kauf sollte der Federweißer probiert werden, um den Geschmack festzustellen.
Ist er genau richtig, dann sollte er sofort im Kühlschrank gelagert werden, da so der Gärungsprozess verlangsamt wird. Darüber hinaus ist so die geöffnete Flasche rund 10 Tage haltbar.
Wenn er noch zu süß ist, dann ist eine Lagerung bei Zimmertemperatur empfehlenswert. Nach etwa sechs Stunden sollte eine weitere Geschmacksprobe stattfinden, denn der Zucker wird sich in Alkohol verwandeln und den Federweißen trockener werden lassen. Sollte er jedoch zu trocken sein, kann er problemlos mit Traubensaft wieder gesüßt werden.
Auf jeden Fall sollten die Flaschen aufrecht transportiert und gelagert werden. Durch den Gärungsprozess muss die Kohlensäure entweichen können, so dass die Flaschen nicht absolut luftdicht verschlossen sind. Andernfalls würden sie förmlich explodieren.
Federrote – das Gegenstück zum Federweißen

Der Federrote, der auch als Roter Sauser bekannt ist, wird als Gegenstück zum Federweißen bezeichnet und ist seit Ende der 90er Jahre populär.
Dieser wird auf dem gleichen Weg hergestellt, verfügt jedoch über einen fruchtigeren Geschmack.
Manche lieben ihn, wenn er noch als Traubensaft serviert wird. Die anderen wiederum wollen den Geschmack vom Most, wo er schon leicht zu gären anfängt. In jedem Fall weist er aber einen individuelleren Geschmack auf.
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