Vegan backen

Vegane Kuchen und Backwaren erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und das aus gutem Grund: Sie sind nicht nur unglaublich lecker, sondern auch umweltfreundlicher als herkömmliche Kuchen. Meist sind die Backwaren auch länger haltbar. Mit den richtigen Zutaten und der richtigen Vorbereitung kann veganes Backen sowohl für Veganer als auch für Nicht-Veganer zu köstlichen Ergebnissen und zu zauberhaften Desserts führen.

Vegan backen Mit den richtigen Zutaten und der korrekten Zubereitung werden vegane Backwaren zum Genuss. (Foto by: urban_light / Depositphotos)

Wie kann man normale Backrezepte in vegane Rezepte umwandeln?

Zu Beginn ist es empfehlenswert vegane Rezepte nachzubacken und sich genau an die Rezeptangaben zu halten.

Info: Wenn man jedoch ein bestimmtes Rezept oder Lieblingsrezepte umwandeln bzw. veganisieren möchte, sollte man immer die richtige Balance zwischen Feuchtigkeit und Struktur im Auge behalten, da sich vegane Zutaten oft anders verhalten als tierische Produkte.

Wie Eier durch vegane Varianten beim Backen ersetzen?

Eier dienen zur Bindung und machen den Teig locker und saftig. Vegane Alternativen machen die Backwaren genauso köstlich und sorgen für die richtige Konsistenz.

Beim Backen können beispielsweise folgende Zutaten verwendet werden, um den gleichen Zweck wie ein Ei zu erfüllen:

  • Bananen
  • Fruchtmus, wie zum Beispiel Apfelmus
  • Sojamehl und Johannisbrotkernmehl
  • Kichererbsenwasser
  • Leinsamen und Chiasamen
  • Seidentofu

Bananen und Fruchtmus

Fruchtmus sorgt für ein lockeres sowie saftiges Backergebnis.

Anstelle von einem Ei 70 ml Fruchtmus oder eine halbe, zerdrückte Bananen verwenden. Auch Gemüsepüree, wie zum Beispiel Kürbispüree kann als Ei-Ersatz dienen.

Tipp: Frucht- oder Gemüsepüree eignet sich jedoch nicht für alle Backwaren, da dies meist einen starken Eigenschmack aufweist.

Unser Rezept-Tipp für selbstgekochtes Apfelmus.

Sojamehl oder Johannisbrotkernmehl

Auch Sojamehl oder Johannisbrotkernmehl kann gut als Ei-Ersatz verwendet werden.

Hierfür anstelle von einem Ei 1 Esslöffel Sojamehl sowie 2 Esslöffel Mineralwasser benutzen.

Kichererbsenwasser

Eine vegane Alternative zu Eischnee ist Aquafaba. Dabei handelt es sich um Kichererbsenwasser aus der Dose, das aufgeschlagen wird und für Eiweißglasuren, Makronen, etc. verwendet werden kann. Hier ein Rezept für veganen Eischnee.

Leinsamen und Chiasamen

Leinsamen sowie Chiasamen binden den Teig und dienen als idealer Ei-Ersatz.

Um ein Ei zu ersetzen 1 Esslöffel fein gemahlenen Leinsamen oder 1 Esslöffel gemahlene Chiasamen mit 45 ml Wasser verrühren.

Seidentofu

50 Gramm pürierter Seidentofu kann anstelle von einem Ei verwendet werden.

Wie kann man Milchprodukte in Backwaren ersetzen?

Für Menschen mit einer Laktoseintoleranz oder bei einer veganen Ernährung kann es eine Herausforderung sein, köstliche Backwaren ohne Milchprodukte zu finden oder herzustellen.

Allerdings gibt es einige einfache Möglichkeiten, um Kuchmilch in Backwaren zu ersetzen, die zu einem geschmeidigen Ergebnis führen:

Auch tierische Sahne lässt sich einfach durch pflanzliche Alternativen, wie Hafer- oder Sojasahne ersetzen. Der feste Teil der Kokosmilch aus der Dose lässt sich problemlos mit einem Schneebesen zu einer veganen Sahne aufschlagen.

Welche veganen Alternativen gibt es zu Butter?

  • Vegane Margarine ist besonders für Mürbeteig oder Plätzchenteig empfehlenswert.
  • Für Rührteig eignet sich Öl, wie zum Beispiel Kokosöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl.
  • Auch Apfelmus kann in manchen Fällen als Butter-Ersatz dienen und macht den Kuchen besonders saftig.

Wie Honig in Rezepten ersetzen?

Vegane Alternativen sind unter anderem Ahornsirup oder Agavendicksaft.

Ersatz für Gelatine

Das pflanzliche Agar-Agar wird aus Algen gewonnen und eignet sich gut als Gelatine-Ersatz, die mit tierischem Gewebe zubereitet wird.

Warum wird oft Essig für vegane Kuchen verwendet?

Eine Zutat, die man in veganen Kuchen oft findet, ist Essig. Warum das so ist, fragen sich viele. Tatsächlich dient Essig in Kuchen als natürlicher Backtriebmittelersatz und unterstützt so das Aufgehen des Kuchenteigs.

Zudem sorgt der Essig dafür, dass der Kuchen eine weichere und zartere Konsistenz erhält. Gerade in veganen Kuchen ist dies besonders wichtig, da diese ohne Eier gebacken werden.

Info: Der strenge Essig-Geruch verfliegt beim Backen.

Vegan backen Auch ganz ohne tierischen Zutaten gelingen saftige Kuchen. (Foto by: urban_light / Depositphotos)

Allgemeine Tipps

1. Den Teig nicht zu lange rühren

Im Gegensatz zu herkömmlichen Teigen ist es bei veganen Teigen nicht empfehlenswert, den Teig lange zu rühren, denn so wird dieser schnell zäh und geht nicht auf.

Meist benötigt man hierfür gar keinen Handmixer, sondern es reicht oft schon eine Gabel, ein Schneebesen oder ein Teigspatel, sodass sich die Zutaten gerade so verbinden können.

Info: Die Ausnahme stellt jedoch Hefeteig dar.

2. Weinsteinbackpulver verwenden

Meist ist für vegane Rezepte mehr Backpulver notwendig, so kann man den Backpulver-Geschmack schnell als unangenehm empfinden. Deshalb ist es ratsam Weinsteinbackpulver zu verwenden.

3. Die richtige Teigkonsistenz

Vegane Teige sind meist flüssiger, auch daran muss man sich erst gewöhnen.

4. Kuriose Zutaten

Für viele vegane Backwaren werden Zutaten, wie Kichererbsen, Avocado oder Bohnen verwendet. Das mag zuerst etwas ungewöhnlich klingen, schmeckt aber.

4. Nicht alles ist vegan, was auf den ersten Blick als vegan erscheint

Viele Zutaten, die zuerst als vegan erscheinen, entpuppen sich dann als Gegenteil. Deshalb immer genau auf die Zutatenliste achten.

Ein Beispiel stellt der Farbstoff Karmin dar, der für Streusel & Co zum Einsatz kommt und aus Läusen gewonnen wird.

Hefe hingegen ist, trotz vieler Falschinformationen, vegan und kann problemlos verwendet werden.

Bei Schokolade Zartbitterschokolade präferien, denn diese ist meist vegan.

Unsere Rezept-Empfehlungen:


Bewertung: Ø 5,0 (17 Stimmen)

User Kommentare

il-gatto-nero

Von „Vegan“ Backen halte ich nicht viel, ich verwende Eier und auch Milchprodukte. Aber wenn Jemand auf diese Ernährungsform setzt ist der Artikel hilfreich.

Auf Kommentar antworten