Wie fastet man richtig?
Fasten ist eine Praxis, die seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen und Religionen weltweit verankert ist. In den letzten Jahren hat die Wissenschaft angefangen, das Potenzial des Fastens für die Gesundheit und das Wohlbefinden zu entdecken und zu untersuchen. Ernährungsbewusste Menschen interessieren sich zunehmend dafür, wie man richtig fastet – nicht nur um Gewicht zu verlieren, sondern auch um die Gesundheit zu fördern und den Körper zu entgiften.
Was ist richtiges Fasten und warum ziehen es Menschen in Betracht?
Richtiges Fasten bedeutet, auf Nahrungsaufnahme für einen bestimmten Zeitraum zu verzichten oder die Nahrungsaufnahme drastisch zu reduzieren, um dem Körper eine Pause von der Verdauung zu geben und ihm zu ermöglichen, sich auf Heilungs- und Regenerationsprozesse zu konzentrieren.
Die Gründe, warum Menschen sich für das Fasten entscheiden, sind vielfältig. Einige suchen nach Wegen zur Gewichtsreduktion, andere möchten ihren Körper entgiften und ihr metabolisches Profil verbessern. Wieder andere sehen im Fasten eine Möglichkeit, ihre Selbstbeherrschung und Disziplin zu steigern.
Wichtig: Das richtige Fasten will gelernt sein und sollte niemals ohne fachkundige Aufsicht geschehen. Denn es genügt nicht einfach, dem Körper feste Nahrung zu enthalten. Dies muss nach einem strengen Plan und einigen Sicherheitsvorkehrungen geschehen, um effektiv entschlacken zu können, den Körper spirituell zu reinigen und gegebenenfalls auch ein wenig Gewicht zu verlieren.
Die Vorteile des Fastens
Fasten kann zu einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen führen, dazu zählen:
- Verbesserung des Metabolismus
- Gewichtsverlust und erhöhte Fettverbrennung
- Bessere Blutzuckerregulation
- Steigerung der Autophagie, einem natürlichen Reinigungsprozess des Körpers
- Verbesserung der mentalen Klarheit und Konzentration
Was sind die Nachteile?
Obwohl das Fasten viele gesundheitliche Vorteile bieten kann, ist es wichtig, auch die potenziellen Nachteile zu berücksichtigen.
Eine Herausforderung beim Fasten ist das Risiko von Nährstoffmangel, besonders wenn es über längere Zeit oder ohne angemessene Planung durchgeführt wird. Personen könnten wichtige Vitamine, Mineralstoffe und andere Nährstoffe nicht in ausreichender Menge aufnehmen, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann.
Zudem kann ein intensives Fasten zu Symptomen wie Müdigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen oder Reizbarkeit führen, besonders in den Anfangsphasen.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass Fasten, wenn es nicht korrekt angegangen wird, Essstörungen fördern oder bestehende Essstörungen verschlimmern kann. Daher ist es entscheidend, individuelle gesundheitliche Bedingungen zu berücksichtigen und eine Fastenmethode sorgfältig auszuwählen, um negative Auswirkungen zu minimieren.
Verschiedene Fastenmethoden
Es gibt zahlreiche Fastenmethoden, jede mit ihren eigenen Richtlinien und Zielen.
Hier sind einige der beliebtesten Methoden:
- Intermittierendes Fasten (IF): Dabei wechseln sich Essens- und Fastenfenster ab. Ein bekanntes Beispiel ist die 16/8-Methode, bei der man täglich 16 Stunden fastet und in einem 8-Stunden-Fenster isst.
- Vollfasten: Dieses beinhaltet normalerweise einen vollständigen Nahrungsverzicht für einen bestimmten Zeitraum und wird oft für die Entgiftung verwendet.
- Saftfasten: Beim Saftfasten werden feste Nahrungsmittel durch nährstoffreiche Säfte ersetzt.
- Teilfasten: Bestimmte Nahrungsmittel oder Nährstoffgruppen werden für eine Weile ausgeschlossen (z.B. Fasten von Zucker oder Kohlenhydraten).
- 5:2 Fasten: An fünf Tagen in der Woche isst man normal und an zwei Tagen reduziert man die Kalorienaufnahme stark.
Die Vorbereitung auf ein gesundes Fasten
Wichtig ist ein Fastenziel festzulegen und zu bestimmen was man mit dem Fasten erreichen möchte, man sollte eine Fastenmethode wählen, die zu den persönlichen Zielen passt.
Hat man sich für eine Art des Fastens entschieden, sollte der Organismus bereits einige Tage vor dem eigentlichen Fasten darauf vorbereitet werden. Dies geschieht in der Regel durch den Verzicht auf Genussmittel wie Nikotin, Kaffee, Alkohol und Süßigkeiten.
Statt herzhafter und schwerer Mahlzeiten sollte man bereits in der Vorbereitungsphase auf leichte und gut verdauliche Mahlzeiten setzen. Viel Obst und Gemüse erleichtern den Einstieg in die Fastenzeit erheblich.
Der Fastenablauf
Der erste Tag des Fastens steht im Zeichen der Darmreinigung. Er beginnt morgens entweder mit einem Einlauf oder mit dem Trinken eines Glases Wasser, in dem ein Bittersalz aufgelöst wurde. Dieser Vorgang hilft dem Darm gründlich zu entleeren. Ein erstes Hungergefühl stellt sich nach diesem Vorgang seltsamerweise nicht ein.
Da normalerweise während des Fastens komplett auf feste Nahrung verzichtet wird, ist es wichtig, sehr viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Mindestens zwei bis drei Liter Wasser oder ungesüßter Kräutertee sollten pro Tag getrunken werden. So werden alte Stoffwechselschlacken und Gifte aus dem Körper gespült. Er wird gereinigt und man fühlt sich hier bereits deutlich wohler als vor dem Fasten.
Nach dem Fasten muss man einige Aufbautage einlegen, damit der Körper sich wieder an feste Nahrung gewöhnen kann. Gerne beginnt man den ersten Tag des Fastenbrechens mit dem Essen eines Apfels. Die im Apfel enthaltene Säure kurbelt die Bildung von Magensäften an. Dabei sollte dieser sehr gründlich gekaut werden. Am nächsten Tag kann man bereits etwas Gemüsebrühe, anderes Obst, Reis oder Joghurt zu sich nehmen und nach und nach die normale Nahrungsaufnahme starten.
Was tun, wenn man während des Fastens Hunger hat?
Ablenkung ist ein guter Rat - wie wäre es mit einem Spaziergang oder ein gutes Buch zu lesen? Es kann auch helfen eine Tasse Tee oder ein Glas Wasser zu trinken.
Welcher Tee darf getrunken werden?
Empfehlenswert sind Kräutertees, wie Brennnessel, Kamille, Pfefferminze oder Salbei. Auf Früchtetee sollte verzichtet werden, denn dieser kann den Appetit anregen.
Tipps während des Fastens
- Viel Wasser trinken.
- Auf den Körper hören und das Fasten beenden, wenn man sich unwohl fühlt.
- Das Fasten langsam mit leicht verdaulichen Lebensmitteln brechen.
- Anstrengende körperliche Aktivitäten meiden, wenn man sich zu schwach fühlt.
- Die Zeit des Fastens nutzen, um sich auch mental zu erholen und zu entspannen.
- Täglich mindestens 1 Stunde Bewegung an der frischen Luft unterstützt den Reinigungsprozess im Körper.
Der Unterschied zwischen Fasten und Diät
Beim gesunden Fasten wird der Körper in einen geplanten und durchorganisierten Zustand des Hungerns versetzt. Tut man dies über einen gewissen Zeitraum, so kann dies gesundheitsfördernd sein. Denn der Körper wird in dieser Zeit alle seine Reserven aufbrauchen und schädliche Gifte und Ablagerungen ausscheiden. Hierbei steht nicht in erster Linie das Abnehmen im Vordergrund, sondern den Körper zu entschlacken und den Stoffwechselhaushalt wieder anzukurbeln.
Anders bei einer Diät. Hier wird über einen bestimmten Zeitraum die Ernährung eingeschränkt. Oftmals sind eine Reihe von Nahrungsmitteln völlig tabu. Und genau hier findet sich der größte Unterschied. Die grundsätzliche Haltung zum Essen. Während man bei einer Diät durch das Weglassen bestimmter Nahrung das Schlankwerden unterstützen möchte, wird beim Fasten der Körper durch das Weglassen der Nahrung gereinigt. Nach dem Fasten wird die Nahrungsaufnahme aber wie gewohnt fortgesetzt.
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User Kommentare
Ich habe oft Heilfasten gemacht und sehr schnell abgenommen. Man muss allerdings aufpassen, dass man nicht wieder in alte Essgewohnheiten zurück fällt. Das Glaubersalz zur Entleerung schmeckt grauslig. Ich trinke sofort nach einem Schluck vom Glaubersalz ein Glas Wasser nach um den Geschmack im Mund loszuwerden.
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