Marmelade und Konfitüre richtig einkochen - Tipps und Tricks
Marmelade ist ein fruchtiger Aufstrich, der auch selbst hergestellt werden kann. Wie das geht, wo die Unterschiede zu Gelee und Konfitüre liegen und wie lange der Aufstrich haltbar ist, erfahren Sie hier.

Marmelade oder Konfitüre: Wo liegen die Unterschiede?
Hierzulande wird jeder süße Fruchtaufstrich als Marmelade bezeichnet.
Marmelade
Allerdings gelten nur Aufstriche als Marmelade, die ausschließlich Zitrusfrüchte enthalten. Ein Fruchtanteil von 20 Prozent ist Voraussetzung für das Siegel Marmelade.
Konfitüre
Alle andere Fruchtaufstriche werden als Konfitüre bezeichnet. Sie dürfen alle denkbaren Früchte in passierter Form, als Fruchtmark oder frisch enthalten. Der Fruchtgehalt ist jedoch streng festgelegt: mindestens 35 Prozent Frucht muss eine Marmelade enthalten, die in Deutschland in den Handel kommt. Ausnahmen gelten für wenige Früchte wie Passionsfrüchte, Sanddorn und Ingwer.
Bei der Zubereitung müssen nicht unbedingt frische Früchte verwendet werden. Auch eingefrorene Früchte eignen sich, um eine leckere Konfitüre oder Konfitüre-Extra herzustellen.
Konfitüre mit Zucker, Zuckerersatz und ohne Zucker
Bei der Zubereitung wird als zweite Hautzutat meist Zucker verwendet. Allerdings gibt es auch Varianten, die den Zucker durch Stevia oder Agar-Agar ersetzen oder ganz darauf verzichten.
Konfitüre richtig einkochen: So geht’s
Bevor es ans Einkochen geht, wird das passende Einkoch-Equipment benötigt:
- Früchte nach Wahl
- Gelierzucker, Pektin, Agar-Agar (pflanzliches Geliermittel) oder Stevia
- Topf
- Messer und Probierlöffel
- Schaumkehle
- Messbecher
- Einmachgläser

1. Obst vorbereiten
Das Obst waschen und bei Bedarf von Stielen, Kerngehäuse und Co. befreien. Himbeeren oder Johannisbeeren mittels eines Siebs von den Kernen befreien. Je nach Geschmack können die Kerne zum Teil auch in der Marmelade verbleiben.
2. Zutaten bereitstellen
Die Früchte in kleine Stücke schneiden und den Zucker bereitstellen. In der Regel wird Gelierzucker im Verhältnis 1:1 verwendet. Je höher der Pektingehalt, desto weniger Zucker wird benötigt.
Falls weitere Zutaten wie Honig oder Gewürznelken Teil des Rezepts sind; ebenfalls bereitstellen und in die gewünschte Form bringen. Das Passieren ist je nach Art der Früchte optional. Bei Erdbeeren, Himbeeren und Co. verleiht es den Früchten die notwendige Konsistenz.
3. Früchte in einen Topf geben
Früchte gemeinsam mit dem Gelierzucker in einen Topf geben. Gelierzucker langsam hinzugeben und dabei kräftig umrühren, um Klumpenbildung zu vermeiden.
4. Marmelade kochen lassen
Vier bis fünf Minuten lang sprudelnd kochen lassen und dabei regelmäßig umrühren.
5. Gelierprobe machen
Konsistenz der Marmelade prüfen: Teelöffel Marmelade auf einen Teller tropfen und einige Minuten abwarten. Hat die Gelierprobe die gewünschte Konsistenz, den Topf vom Herd nehmen.
Ist die Marmelade dünnflüssig, muss sie womöglich noch einmal aufgekocht werden oder es wurde zu wenig Zucker verwendet.
Allzu dickflüssige Marmelade enthält zu viel Zucker oder wurde zu lange gekocht. Mit etwas Flüssigkeit (fünf bis zehn Prozent der Gesamtmasse) lässt sich der Aufstrich erneut aufkochen. Alternativ wird die besonders streichfeste Marmelade als Kuchen- oder Waffel-Aufstrich verwendet.
6. Marmelade abfüllen
Marmelade vom Herd nehmen und in Gläser füllen. Wenn eine besonders lange Haltbarkeit gewünscht wird, können die verschlossenen Marmeladengläser anschließend noch einmal im Wasserbad nachsterilisiert werden.
Zum Schluss werden die Gläser vorbereitet. Die Gläser werden am besten abgekocht, damit die Marmelade lange haltbar bleibt. Vor allem Ränder und Deckel gilt es sorgfältig zu reinigen. Die Gläser können nun mit der kochenden Marmelade befüllt werden. Hierfür eignen sich Schöpflöffel, Trichter und ein kleiner Löffel.
Die Gläser werden am besten bis zum Rand gefüllt, damit keine Luft in die Gefäße dringt. Zum Schluss den Deckel fest verschließen und fertig ist die Marmelade. Der Fruchtaufstrich muss anschließend noch einige Minuten abkühlen. Hierfür die Gläser an einen kühlen und dunklen Ort stellen.
Abschäumen
Durch das Abschäumen erhält das Gelee seine fruchtige Farbe. Alternativ kann die Konfitüre nach dem Abkühlen gut durchgerührt werden. Dadurch verschwindet der Schaum von der Oberfläche und die Marmelade behält die erwünschte Farbe.
Konfitüre und Marmelade richtig lagern

Marmelade ist im Küchenschrank einige Wochen bis Monate haltbar. Zur Aufbewahrung sollten luftdicht verschließbare Gläser verwendet werden.
Kalt pürierte und gezuckerte Marmelade ist höchstens zwei Wochen haltbar.
Wer beim Aufkochen Zucker verwendet hat, kann den Aufstrich ein bis zwei Jahre lang lagern. Hier gilt: je mehr Zucker, desto haltbarer ist die Marmelade.
Marmelade muss nicht unbedingt im Kühlschrank aufbewahrt werden. Ideal ist ein dunkler und kühler Ort, an dem der Aufstrich immer griffbereit ist. Sobald das Glas angebrochen ist, gehört es in den Kühlschrank, denn bei Zimmertemperatur setzt die Marmelade rasch Schimmel an.
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