Backpulver ersetzen: Alternativen und ihre Anwendung in der Küche
Backpulver gehört zu den essenziellen Zutaten in der Küche, insbesondere beim Backen. Doch was tun, wenn gerade kein Backpulver zur Hand ist? Glücklicherweise gibt es zahlreiche Alternativen, die ähnliche Ergebnisse erzielen können.
Was ist Backpulver und wie funktioniert es?
Backpulver ist ein chemisches Treibmittel, das aus einer Mischung von Natron (Natriumhydrogencarbonat), einer Säure (wie Weinsteinsäure) und einer Trägersubstanz wie Stärke besteht.
Beim Backen reagieren Natron und Säure in Verbindung mit Feuchtigkeit und Wärme, wodurch Kohlendioxid freigesetzt wird. Die kleinen Gasbläschen lockern den Teig auf und sorgen dafür, dass Gebäck fluffig und leicht wird.
Um Backpulver zu ersetzen, braucht man also eine ähnliche Kombination aus einer basischen und einer sauren Komponente.
Mögliche Alternativen zu Backpulver
Natron und Säure
Natron ist der Hauptbestandteil von Backpulver, benötigt aber eine zusätzliche Säure, um die gewünschte Reaktion hervorzurufen. Geeignete Säuren sind Zitronensaft, Essig oder Buttermilch.
Für 500 Gramm Mehl 5 Gramm Natron sowie 6 Esslöffel Säure verwenden.
Info: Im fertigen Gebäck ist nichts von der Säure zu schmecken.
Weinstein und Natron
Weinstein ist eine natürliche Säure, die in der Weinherstellung gewonnen wird.
Mischverhältnis: 75 Gramm Natron mit 60 Gramm Weinsteinsäure, 30 Gramm Speisestärke sowie 15 Gramm Kieselerde vermischen. Als Faustregel gilt: Auf 500 Gramm Mehl kommen 15 Gramm dieser Mischung.
Backpulver-Ersatz mit Ascorbinsäure
Backpulverersatz mit Ascorbinsäure (Vitamin C) lässt sich herstellen, indem man 7 Gramm Natron mit 7 Gramm Ascorbinsäure sowie 7 Gramm Speisestärke mischt.
Auf 500 Gramm Mehl kommen 20 Gramm dieser Mischung.
Sauerteig
Sauerteig enthält natürliche Hefen und Milchsäurebakterien, die den Teig lockern können. Sauerteig eignet sich besonders für Brot und herzhafte Backwaren. Die Dosierung hängt von der Rezeptur und der Art des Sauerteigs ab.
Rezept-Tipp: Sauerteig selber machen
Selbstgemachtes Backpulver
Selbstgemachtes Backpulver kann im Voraus zubereitet und wie herkömmliches Backpulver verwendet werden. Hierfür mischt man 75 Gramm Natron, 65 Gramm Zitronensäure (kristallin) sowie 25 Gramm Maisstärke, als Rieselhilfe kann noch 15 Gramm Kieselerde hinzugefügt werden.
Mineralwasser
Stark kohlensäurehaltiges Wasser kann als Treibmittel dienen, insbesondere bei Pfannkuchen oder Waffel.
Einen Teil der Flüssigkeit im Rezept durch Mineralwasser ersetzen, es wirkt allerdings weniger stark als Backpulver.
Hefe
Hefe ist ein biologisches Treibmittel, das durch Gärung Kohlendioxid freisetzt. Hefe eignet sich besonders für Brot, Pizza oder andere Hefegebäcke. Sie erfordert jedoch eine Ruhezeit, damit der Teig aufgehen kann.
Ein Würfel Frischhefe (42 Gramm) oder ein Päckchen Trockenhefe (7 Gramm) entspricht etwa der Treibkraft von 1 Teelöffel Backpulver.
Eiweiß
Geschlagenes Eiweiß kann Luft in den Teig bringen und so als Ersatz für Backpulver dienen. Dabei dies vorsichtig unter den Teig heben. Diese Methode eignet sich besonders für Kuchen oder Soufflés.
Tipp: Eischnee - so gelingt er sicher
Wichtige Hinweise zur Verwendung von Backpulverersatz
- Dosierung anpassen: Die Menge des Ersatzstoffs sollte genau berechnet werden, um den Geschmack und die Konsistenz des Gebäcks nicht zu beeinträchtigen.
- Geschmack berücksichtigen: Einige Alternativen wie Essig oder Zitronensaft können einen leicht säuerlichen Geschmack hinterlassen. Dieser verschwindet jedoch oft nach dem Backen.
- Experimentieren: Nicht jede Alternative eignet sich für jedes Rezept. Es kann sinnvoll sein, verschiedene Methoden auszuprobieren, um die beste Lösung zu finden.
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