Gelierprobe

Ob Konfitüre, Gelee oder Fruchtaufstrich – der perfekte Moment zum Abfüllen entscheidet über Konsistenz und Haltbarkeit. Die Gelierprobe ist der klassische Trick, mit dem man auf einen Blick erkennt, ob der Fruchtaufstrich fest wird – ganz ohne Thermometer. Hier wird erklärt, wie die Gelierprobe funktioniert, worauf man achten und welche Fehler man vermeiden soll.

Gelierprobe Für eine perfekte Marmelade muss die richtige Konsistenz erreicht werden. (Foto by: Kryzhov / Depositphotos)

Was ist eine Gelierprobe?

Beim Einkochen von Marmelade, Gelee oder Konfitüre ist das richtige Gelieren entscheidend für die spätere Konsistenz. Die Gelierprobe ist eine einfache, aber äußerst wichtige Methode, um zu prüfen, ob die Fruchtmasse beim Abkühlen fest genug wird. So kann man sicherstellen, dass die Konfitüre nicht zu flüssig oder zu fest wird.

Die Gelierprobe ist ein Test, mit dem man während des Kochens prüft, ob der Gelierprozess bereits abgeschlossen ist und die Masse beim Abkühlen die gewünschte Festigkeit erreicht. Sie ist besonders wichtig, weil man beim Einkochen nicht „auf Sicht“ erkennen kann, wie fest die Marmelade später wird – heiß ist sie immer flüssiger als im abgekühlten Zustand.

Wann führt man die Gelierprobe durch?

Die Gelierprobe wird gegen Ende der Kochzeit durchgeführt, wenn man vermutet, dass die Marmelade bald fertig ist. Meist nach etwa 3–5 Minuten sprudelndem Kochen (je nach Rezept und Zuckergehalt).

Wie funktioniert die Gelierprobe?

1. Teller vorbereiten

Bevor man mit dem Kochen beginnt, einen kleinen Teller in den Kühlschrank oder das Gefrierfach stellen. So kühlt die Probe später schneller ab und man bekommt ein realistischeres Ergebnis.

2. Probe entnehmen

Um zu testen, ob die Marmelade fertig sein könnte, mit einem Löffel ein paar Tropfen der heißen Masse auf den kalten Teller geben.

3. Abkühlen lassen

Nun ca. 30 Sekunden bis 1 Minute warten, bis die Tropfen leicht abgekühlt sind.

4. Konsistenz prüfen

Mit dem Finger oder einem Löffel durch den Tropfen schieben: Bleibt die Spur bestehen, wellt sich die Oberfläche leicht oder bildet sich eine Haut, dann ist die Gelierprobe bestanden. Läuft die Masse wieder zusammen oder ist noch sehr flüssig, dann weiterkochen und nach 1–2 Minuten erneut testen.

Alternativen zur Tellerprobe

Löffelprobe

Einen Löffel in die heiße Fruchtmasse tauchen. Wenn der letzte Tropfen langsam und dickflüssig abreißt (wie Honig), ist das ein gutes Zeichen für Gelierfähigkeit.

Tropfprobe

Einen Tropfen von einem Löffel auf den Topfrand oder eine kalte Unterlage fallen lassen – wird er nicht mehr sofort flach, sondern behält seine Form, ist das ebenfalls ein Hinweis auf Gelierbereitschaft.

Was tun, wenn die Gelierprobe nicht gelingt?

Wenn auch nach längerer Kochzeit keine Gelierung eintritt, kann Folgendes unternommen werden:

  • Gelierzucker mit höherem Pektinanteil verwenden oder zusätzliches Pektin hinzugeben (z. B. Apfelpektin).
  • Ein Schuss Zitronensaft kann die Gelierung unterstützen.

Info: Manche Früchte wie Erdbeeren oder Kirschen enthalten wenig eigenes Pektin und gelieren schwerer.

Welche Geliermittel eignen sich für Marmeladen?

Das meist gekaufte Geliermittel zur Marmeladenproduktion ist Gelierzucker. Gelierzucker besteht aus Zucker und Pektin.

Es gibt drei verschiedene Arten von Gelierzucker. Die Aufschrift 1:1, 2:1 und 3:1 beschreibt das Mischungsverhältnis von Früchten und Gelierzucker.

Je höher der Fruchtanteil, umso natürlicher schmeckt die Marmelade. Umso höher der Anteil des Gelierzuckers, desto süßer wird die Marmelade.

Alternativ kann man auch reines Pektin verwenden. Pektin wird aus verschiedenen Obstsorten gewonnen. Zitrusfrüchte enthalten den höchsten Pektingehalt und eignen sich daher besonders gut für die Gewinnung des pflanzlichen Geliermittels.

Eine vegane Alternative ist Agar Agar. Das pflanzliche Geliermittel wird aus Algen gewonnen und ist in jedem gut sortierten Supermarkt zu kaufen. Es eignet sich übrigens auch zum Einmachen.

Hier ein paar beliebte Rezepte für Marmelade und Konfitüre:


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