Heilfasten: Wissenswertes und Tipps
Das Heilfasten, also der vollständige Verzicht auf feste Nahrung für 4 bis 10 Tage, erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Viele Heilfastenkuren sind sogar direkt mit einer Wanderung verbunden. Doch weil der Körper beim Fasten in einem Ausnahmezustand ist, gelten hier besondere Regeln.

Was ist Heilfasten?
Beim Heilfasten verzichtet man für einige Tage bis zu maximal 30 Tagen komplett auf feste und gehaltvolle Nahrung aller Art. Im Schnitt fasten die meisten Menschen etwa eine Woche.
Je nach Art des Heilfastens kommen dann nur noch Wasser, Tee und klare Gemüsesuppen sowie frisch gepresste Gemüse- und Fruchtsäfte auf den Tisch beziehungsweise in den Becher.
Zu einem Gruppenerlebnis werden Heilfastenkuren, die das Fasten zusätzlich mit dem Wandern verbinden. Beim Fasten wird der Körper von überflüssigem Ballast befreit, man tut sich dabei etwas Gutes. So kann eine tiefe Zufriedenheit und neue Energie entstehen.
Der Körper beim Fasten
Der plötzliche komplette Verzicht auf die Energiezufuhr wie sie beim Heilfasten geschieht, bringt den Körper in einen Ausnahmezustand.
Er nutzt Notfallprogramme, die sicherstellen, dass vor allem das Gehirn aber auch die inneren Organe mit ausreichend Nährstoffen wie Zucker und Aminosäuren versorgt werden. Denn selbst im Ruhezustand verbraucht der menschliche Körper ständig Energie: zum Denken aber auch zum Erhalt der Lebensfunktionen wie Atmung und Blutkreislauf.
Weil beim Fasten keine Kohlenhydrate in den Körper gelangen, aus welchen sich der Zucker schnell und einfach gewinnen lässt, muss der Körper ihn aus den eigenen Reserven freisetzen oder – sobald auch die leer sind – selber herstellen.

Der Mangel droht
Den Glucosebedarf kann der Körper noch selber decken. Anders sieht es mit Wasser, Mineralstoffen, Elektrolyten und den wasserlöslichen Vitaminen aus. Auch viele essentielle Aminosäuren und Spurenelemente können nur bedingt gespeichert werden, so dass nach einer Woche fasten ein echter Mangel droht.
Bei vielen Fastenkuren setzt man daher auf klare Gemüsesuppen, um die Versorgung mit Elektrolyten und Vitaminen zu gewährleisten.
Sport beim Fasten?

Der völlige Verzicht auf Nahrung bringt den Körper in einen Ausnahmezustand und senkt direkt die körperliche aber auch geistige Leistungsfähigkeit. Studien belegen, dass die Konzentrations- und Gedächtnisleistung deutlich abnehmen.
Zur Erhaltung greift der Körper auf die Muskulatur als Energiereserve zurück – Muskelmasse geht verloren. Um das zu verhindern, würde Sport sicherlich helfen. Andererseits hat der Körper schon genug damit zu tun, die zum Überleben wichtige Energie bereitzustellen.
Nicht jeder, der Heilfasten macht, kann deshalb überhaupt noch nebenbei Sport machen. Wer das möchte, sollte Sportarten wie ruhiges Wandern oder Radfahren wählen.
Tipps für das richtige Heilfasten
- Grundsätzlich sollte man sich in ärztliche Behandlung geben oder spezielle Kurhotels aufsuchen, wenn man gerne Heilfasten möchte. Alleine empfiehlt es sich nur, wenn man bereits Erfahrung mit dem Heilfasten hat und gesund ist.
- Das Fasten sollte bereits einige Tage vorher vorbereitet werden. So nimmt man zumindest den Tag vorher nur mehr etwa 1000 Kalorien zu sich.
- Auch die Tage nach dem Fasten sollten mit wenig Nahrung beginnen und erst kontinuierlich wieder angehoben werden.
- Langjährige, falsche Ernährungsweisen können durch das Heilfasten nicht behoben werden, jedoch einen Denkanstoß zu einer gesünderen und bewusteren Lebensweise geben.
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