Sieden
Zahlreiche Methoden werden in der Küche angewandt, um Speisen zu garen, zu verfeinern oder überhaupt erst genießbar zu machen. Eine Garart ist dabei das Sieden, welches im Folgenden näher erläutert werden soll.

Definition und Allgemeines
Sieden ist eine Garform bei welcher direkt am Siedepunkt gegart wird. Umgangssprachlich wird dieser Garprozess auch "Köcheln" genannt.
Dabei ist das zu garende Gut mit reichlich Flüssigkeit in Form von Wasser oder Brühe bedeckt. Die perfekte Temperatur für diese Methode ist dann erreicht, wenn das Wasser leicht sprudelt, also kleine Luftbläschen an die Oberfläche steigen.
Garprinzip und Funktionsweise
Beim Sieden beginnt Wasser oder auch andere Flüssigkeit von seinem bisher flüssigen in den gasförmigen Zustand überzugehen. Bei normalem Druck ist dies bei Wasser bei genau 100°C der Fall. Durch diese gleichmäßige Wärmezufuhr wird das Gargut in der Flüssigkeit gleichmäßig von außen nach innen erhitzt und gegart.
Geeignete Lebensmittel
Geeignet für diese Garmethode sind vor allem Lebensmittel mit fester Struktur, wie zum Beispiel:
- Knochen und Fleisch für Suppen und Brühen
- Kartoffeln
- Nudeln
- Reis
- Eier
- Suppengemüse bzw. Suppengrün
Nahezu jedes Lebensmittel kann gekocht werden, jedoch ist es besonders bei feinem Fleisch, Fisch, sowie Kartoffelprodukten wie Klößen, Gemüse welches als Beilage gereicht wird und Obst nicht ratsam, da zum einen die feine Struktur der Lebensmittel Schaden nimmt und zum anderen wertvolle Vitamine durch das starke erhitzen verloren gehen.

Tipps, Tricks und Vorsichtsmaßnahmen
Bei dieser Garmethode ist es wichtig im Voraus zu wissen, was mit dem Lebensmittel gemacht werden soll.
Zum Ansetzen einer Brühe wird das Gargut zunächst in kaltes Wasser gegeben und dann aufgekocht und gesiedet. Das Ansetzen in kalter Flüssigkeit dient dabei dazu, die verwendeten Lebensmittel gut auszulaugen, um viel Geschmack und Nährwert in die Brühe zu bringen.
Lebensmittel wie Nudeln, Reis oder Eier werden hingegen vorsichtig in die bereits kochende Flüssigkeit gegeben und darin gegart. Dabei sollte man allerdings darauf achten, dass der gewählte Topf groß genug ist, um ein Überlaufen der kochenden Flüssigkeit und somit Verbrennungen zu vermeiden.
Anwendungsbeispiele

Bekannte Speisen, die auf diese Art und Weise zubereitet werden, finden sich zu Hauf.
Angefangen bei zahlreichen Gemüseeintöpfen, über Oma's Kartoffelsuppe, bishin zum Kochfleisch für die Zubereitung einer leckeren Sülze sind die Einsatzmöglichkeiten zahlreich.
Überhaupt werden beinahe alle gängigen Beilagen zu Fleisch und Fisch, also Kartoffeln, Nudeln und Reis auf diese Art zubereitet.
Eier mit Senfsoße und Kartoffeln bildet ein Beispiel, bei dem alle Komponenten des Gerichts ausschließlich gesiedet werden. Als letztes, aber bei weitem nicht Unwichtiges, zu nennen ist die Zubereitung von Marmelade, Konfitüre und Kompott Rezepte .
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