Ist Spinat wirklich eisenreich?
Nicht erst seit Popeye – dem bärenstarken Spinathelden – gilt Spinat als eisenreicher Kraftbringer. Dabei spaltet das grüne Gemüse durchaus die Gemüter, denn nicht jeder kann damit etwas anfangen. Aber lohnt der Kampf mit den Kindern überhaupt oder ist Spinat gar nicht so eisenreich?
Eisenanteil
Spinat ist ein traditionelles europäisches Gemüse, das in den gemäßigten Breiten an geschützter Stelle fast ganzjährig angebaut werden kann.
Die kleinen grünen Blättchen werden entweder klein gehäckselt als eine Art Spinatbrei verzehrt oder als Blattspinat nur kurz in Butter angeschwenkt in der Pasta oder ähnlichen Gerichten verzehrt.
Bei Kindern geht die Begeisterung für Spinat weit auseinander.
Spinat besitzt hingegen zu Hülsenfrüchten oder Schweineleber nur einen geringen Eisenanteil. Und dennoch ist Spinat ein gesundes Gemüse, das den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt.
Der Mythos
Die Erfolgsgeschichte des Spinats als Eisenlieferant begann vor über 100 Jahren. Damals ermittelten Wissenschaftler den Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementgehalt der verschiedensten Gemüsesorten.
Darunter auch der Spinat. Der Nährwertgehalt der Gemüsesorten wurde nach der Gehaltsanalyse pro 100g des frischen Gemüses angegeben. Beim Spinat wurde eine Menge von 29 Milligramm Eisen pro 100 Gramm Spinat festgestellt. Auch der Gehalt an Magnesium, Folsäure und den Vitaminen B1 und B2 ist außerordentlich hoch.
Der Hintergrund
Das Spurenelement Eisen spielt eine wichtige Rolle im menschlichen Organismus. Jedes rote Blutkörperchen, welches für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich ist, enthält Eisen-Ionen. Gerade während des Wachstums oder nach Blutverlust wird deshalb vom Körper sehr viel Eisen benötigt.
Eisenreich sind vor allem Fleisch und Fisch. Aber eben auch so manche Gemüsesorte. Spinat gehört zu den eisenreichsten Gemüsesorten, auch wenn er nicht 29 Milligramm sondern nur 2,9 Milligramm Eisen in 100 Gram frischen Spinat enthält.
Die Wahrheit
Der Mythos vom eisenreichen Spinat basiert tatsächlich auf einem ganz einfachen Kommafehler. Statt 29 Milligramm enthält das grüne Blattgemüse nur ein Zehntel.
Eine andere Erklärung für den Fehler in der Gehaltsangabe ist dass der Wert für trockenen und nicht für frischen Spinat galt. Weil Spinat über 90 Prozent Wasser enthält, wäre auch das eine Möglichkeit für die Falschangabe.
Wie auch immer – Spinat ist ohne Zweifel ein gesundes Gemüse und wer ihn mag, sollte ihn regelmäßig verzehren. Kleine Spinat-Hasser kann man jedoch guten Gewissens vom grünen Blattgemüse verschonen.
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