Bärlauch - Knoblauch aus dem Wald
Bärlauch zählt zu den Lauchgewächsen und weist einen unverkennbaren Knoblauchgeruch und -geschmack auf. Deshalb wird er gern als Knoblauchersatz, zum Beispiel in Kräuterquarks verwendet. Auch bei der Verarbeitung von Wurst, Käse oder Brot wird im Frühjahr gern Bärlauch verwendet. Pur auf frischem Butterbrot ist Bärlauch ein Frühlingsgenuss der besonderen Art.

Im Gegensatz zu dem echten Knoblauch hat man hier den vollen Geschmack, jedoch nicht die unangenehmen Nachwirkungen, die vom Knoblauch hinreichend bekannt sind. Denn nach dem Genuss von Bärlauch kann das nicht passieren, Mundgeruch entsteht hier nämlich erst gar nicht.
Sehr empfindliche Menschen reagieren allerdings nach dem Genuss von Bärlauch mit Sodbrennen, deshalb erst einmal vorsichtig dosieren.
Ebenso wie Knoblauch hat auch der Bärlauch heilende Wirkung, besonders im Magen- Darm- Trakt und bei Appetitlosigkeit.
Verwendet werden die Blätter, die man kleingehackt zu den Speisen geben kann. Wer selber Brot backt, kann auch hierfür gehackten Bärlauch verwenden. Er wird bei der Zubereitung einfach unter den Teig geknetet.
Der Bärlauch schmeckt frisch am besten, weshalb bevorzugt junge Blätter geerntet werden sollten.
Für einen Bärlauchquark werden 500 g Magerquark mit einem kleinen Becher Joghurt verrührt. Je nach Größe 4 bis 6 Bärlauchblätter waschen und fein hacken, in den Quark rühren und mit Pfeffer und Salz würzig abschmecken. Am besten etwas durchziehen lassen. Der Quark schmeckt als Brotaufstrich oder als Beilage zu Pellkartoffeln oder Folienkartoffeln.

Unsere Rezept-Tipps:
- Bärlauchbutter
- Bärlauch-Gnocchi
- Bärlauchpesto
- Bärlauch-Spaghetti
- Bärlauch-Chili-Kartoffeln
- weitere Bärlauch Rezepte
Waldpflanze
Wer schon einmal in einem Wald spazieren gegangen ist, in dem viele Bärlauchpflanzen wachsen, nimmt den intensiven Knoblauchduft schon von Weitem wahr.
Steckbrief
Die Pflanze wächst vorzugsweise in schattigen Wäldern mit nährstoffreichem Boden. Der Stängel, an dem später weiße, sternförmige Blüten entstehen, kann bis zu 25 cm hoch werden.
Blütezeit ist in den Monaten Mai und Juni. Die kräftig grünen Blätter sind lanzenförmig.
Geerntet wird der Bärlauch im Frühjahr, bevor sich die ersten Blüten zeigen. Steht er erst einmal in der Blüte, geht leider sehr viel Aroma verloren.
Geruchsprobe machen
Vorsicht!! Bärlauchblätter können leicht mit den giftigen Maiglöckchen sowie mit der giftigen Herbstzeitlose verwechselt werden. Deshalb ist vor der Ernte unbedingt eine Geruchsprobe zu machen:
- Beim Zerreiben der Blätter entsteht dieser typische Knoblauchduft, der den Bärlauch unverkennbar als solchen identifiziert. Aber Achtung: Die Geruchsprobe kann nur ein- oder zweimal angewendet werden, denn beim Zerreiben der Blätter entsteht so ein intensiver Geruch, sodass die weiteren Blätter alle nach Knoblauch riechen, egal, ob es sich wirklich um Bärlauch handelt. Deshalb sollte man sich immer wieder die Hände reinigen.
Bärlauchblätter von giftigen Pflanzen unterscheiden
Bärlauchblätter wachseln einzeln auf einem Stiel aus dem Boden. Im Gegensatz kommen die Blätter der Herbstzeitlosen rosettenförmig (ohne Stiel) aus der Erde.
Zudem weisen Bärlauchblätter auf der Unterseite eine matte Beschaffenheit auf. Die Maiglöckchenblätter sind auf der Unterseite glänzend und die Blätter der Herbstzeitlosen glänzen sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite.
Bärlauch kultivieren
Bärlauch kann auch im heimischen Garten kultiviert werden. Gartencenter bieten Bärlauch in Form von Zwiebeln oder Samen an.
Man kann den Bärlauch aber auch im Wald ausgraben und im Garten einpflanzen. Da der Bärlauch sehr lange Wurzeln hat, die in die Tiefe gehen, kann das Ausgraben jedoch recht mühsam sein.
Wer das ganze Jahr über frischen Bärlauch verwenden möchte, kann diesen kleingehackt einfrieren und bei Bedarf wie frischen Bärlauch verwenden.

Bärlauch im Garten
Bärlauch ist eine mehrjährige Pflanze. Nachdem die Blätter nach dem Verblühen einziehen, treibt der genügsame Gartenbewohner im nächsten Jahr wieder fleißig aus.
Die ersten Blattspitzen wagen sich je nach Witterung bereits Anfang März aus dem Boden. Damit gehört Bärlauch zu den ersten Kräutern im Garten.
Die Pflanze vermehrt sich selbständig, sodass immer ein ausreichendes Angebot frischen Bärlauchs vorhanden ist.
Bärlauch ist ursprünglich ein Waldbewohner und frönt sein Dasein unter einem Blätterdach vieler Bäume - er bevorzugt also den Schatten. Dem sollte bei der Kultivierung im Garten Rechnung getragen werden.
Zwar wächst der Bärlauch auch an sonnigen Standorten, jedoch muss dann darauf geachtet werden, dass er gleichmäßig feucht gehalten wird. Wer den Bärlauch an einen sonnigen Standort pflanzt, muss außerdem mit einem eventuell geringeren Ertrag rechnen.
Am wohlsten fühlt sich die Pflanze abseits der Beete. Vielleicht findet sich ein schattiges Plätzchen unter Obstbäumen, Hecken oder Sträuchern.
Wer weniger Wert auf den Ertrag legt, sondern den Bärlauch als biologische Waffe gegen Schädlinge im Gemüsebeet einsetzen will, pflanzt ihn am besten in die Nähe von Erdbeeren, Tomaten und Möhren. Durch seinen typischen Knoblauchgeruch hält er zum Beispiel Schnecken davon ab, alles kahl zu fressen.
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