Ernährung bei Lebererkrankungen
Die meisten Lebererkrankungen verlaufen chronisch und fordern ein Leben lang vom Patienten größte Aufmerksamkeit bei der Ernährung. Weil die Leber eine entscheidende Rolle beim Verdauungsstoffwechsel spielt, gilt es über eine sinnvolle Auswahl der Lebensmittel ihre Belastung so gering wie möglich zu halten.

Das wichtigste Entgiftungsorgan
Bis heute ist ein Leberversagen ein lebensbedrohlicher Zustand insofern keine Spenderleber zur Verfügung steht. Eine technische Alternative wie beim Nierenversagen, wo eine Dialyse die letzte Rettung sein kann, gibt es für die Leber nicht. Ein Grund mehr, das Organ Leber besonders zu schützen und auf die Gesundheit der eigenen Leber zu achten.
Die Ernährung spielt dabei eine wichtige Rolle, weil die Leber das wichtigste Entgiftungsorgan des Körpers ist und an vielen Abbaureaktionen während des Stoffwechsels unmittelbar beteiligt ist.
Klare Regeln zur Gestaltung des Speiseplans sollten befolgt werden.
Ursachen und Ausprägung der Erkrankung
Viele mögen glauben, dass nur Alkoholiker unter Lebererkrankungen leiden. Leider weit gefehlt, auch wenn der übermäßige Alkoholgenuss über längere Zeit unweigerlich zu einer Lebererkrankung führt.
Verschiedene Infektionskrankheiten wie durch den Hepatitis-Virus oder den Fuchsbandwurm, Vergiftungen aller Art, krankhafte Gewebeveränderungen und viele weitere Ursachen bedrohen dieses lebenswichtige Organ. Sogar dauerhaftes Übergewicht kann die Leber dauerhaft schädigen.
Die Leber hat viele wichtige Aufgaben im Körper. Unter anderem zählen dazu:
- die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe
- die Verwertung und Speicherung von Nahrungsbestandteilen
- die Gallenproduktion
- die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen.
Ohne Leber bricht der Organismus innerhalb weniger Tage zusammen.
Das richtige Ernährungskonzept

Die Ernährung bei Lebererkrankungen ist klinisch gut untersucht und wird von den meisten Experten vertreten.
Im Wesentlichen ist das Ziel des Ernährungskonzepts bei Lebererkrankungen der völlige Verzicht auf Alkohol sowie die Reduktion der aufgenommenen Fette. Darüber hinaus gelten auch schwer verdauliche und blähende Lebensmittel als nicht empfehlenswert. Bestimmte Lebensmittel enthalten außerdem Stoffe, die von der Leber aufwendig verarbeitet werden müssen. Auch sie stehen deshalb auf der „roten Liste“. Dazu zählen auch viele Gewürze.
Empfehlungen zu besonderen Lebensmitteln
Weitgehend auf Fett verzichten
Der Speiseplan bei einer Lebererkrankung sollte allgemein nur wenig und nur hochwertiges Fett aufweisen. Pflanzliche Fette und Öle sind tierischen Produkten zu bevorzugen.
Fettes Fleisch und Wurst, panierten oder frittierte Produkte, aber auch scharf gebratene Gerichte gehören nicht auf den Teller eines Leberpatienten.
Gleiches gilt auch für sehr fetthaltige Backwaren wie Blätterteig, Sahnetorten oder Croissants.
Fisch
Auch beim Fisch sind fettarme Arten wie Seelachs, Kabeljau oder Rotbarsch den fetten Arten wie Hering, Aal, Makrele oder Karpfen zu bevorzugen.
Obst und Gemüse
Bei der Auswahl der Gemüsesorten spielt vor allem die Frage der Blähneigung eine Rolle. Zwiebeln, Erbsen, Bohnen, Linsen und alle Kohlarten gelten als nicht empfehlenswert.
Ebenfalls nicht auf den Tisch kommen sollten Stachel- und Johannisbeeren, Pflaumen und jede Form von unreifem Obst.
Nüsse
Auch Nüsse und Produkte aus Nüssen wie Marzipan oder Nougat sind zu meiden.
Unsere Rezept-Empfehlungen:
- Kräuter-Seelachs
- Spaghetti mit Artischockenherzen in Tomatensauce
- Grapefruit-Radicchio-Chicoreesalat
- Löwenzahnsalat
- Rühreier mit Tomaten
Tipps und Tricks für den Alltag

Jeder Leberpatient – egal ob die Lebererkrankung alkoholbedingt entstanden ist oder nicht – muss in jedem Fall auf alkoholhaltige Getränke und Speisen verzichten!
Wer ansonsten den Fettgehalt der verzehrten Lebensmittel im Blick behält und stark gewürzte oder schwer verdauliche Speisen meidet, wird im Alltag mit der Lebererkrankung ernährungstechnisch gut zurechtkommen.
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