Dinkel
Schon Hildegard von Bingen wusste um die guten Eigenschaften des Dinkels Bescheid. Und obwohl er zwischenzeitlich durch andere Getreidesorten fast verdrängt wurde, ist der Dinkel heute wieder so richtig im Kommen. Und das auch zu recht, denn das Spelzgeitreide ist leichter bekömmlich als andere Getreidesorten.

Allgemein
Dinkel wurde bereits sehr früh von Menschen angebaut und gehörte mitunter zu den wichtigsten Getreidesorten überhaupt. Wie sein Verwandter der Weizen zählt Dinkel zur Familie der Süßgräser und stammt ebenfalls von den Urkörnern Emmer und Einkorn ab.
Dinkel wächst bis zu einem Meter hoch und hat am Ende rundliche Ähren, dabei ist das Korn fest mit den Spelzen verwachsen.
Obwohl Dinkel auf der ganzen Welt verbreitet ist, erstreckt sich das heutige Anbaugebiet hauptsächlich auf Europa.
Saison
Dinkel wird als Wintergetreide angebaut und ist das ganze Jahr über verfügbar.
Was ist der Unterschied zwischen Dinkel und Weizen?
Da Dinkel und Weizen eng miteinander verwandt sind, unterscheiden sie sich nur in wenigen Punkten. Auch sind durch den Anbau beide Getreidesorten häufig als Mischgetreide erhältlich.
- Dinkel ist mit den Spelzen fest verwachsen, Weizen nicht. Deshalb müssen bei der Verarbeitung von Dinkel erst die Spelzen entfernt werden.
- Dinkel enthält mehr Nährstoffe als Weizen.
- Dinkelprodukte werden im Allgemeinen besser vertragen und sind leichter bekömmlich. Grund dafür ist der hohe Eiweißgehalt.
- Dinkel verträgt ein härteres Klima als Weizen und ist nicht so anfällig für gewisse Krankheiten.
Was hat Grünkern mit Dinkel zu tun?
Grünkern ist noch nicht reif geernteter Dinkel, der wahrscheinlich aus der Not heraus entstanden ist. Man geht davon aus, dass Menschen, um die Ernte nicht komplett zu verlieren, den Dinkel frühreif geerntet haben und das Korn dann nachreifen ließen. So entstand Grünkern, den man heute gerne in Suppen oder als Bratlinge verwendet.
Wie gesund ist Dinkel?
Dinkel wird in der Regel besser vertragen als Weizen. Eine Fehlannahme ist, dass Dinkel oft bei Glutenunverträglichkeiten empfohlen wird, dabei enthält das Getreide genauso Gluten.
Und auch der Mythos, das Dinkel nur als Vollkornprodukt erhältlich ist, stimmt heutzutage nicht mehr. Es gibt auch von Dinkel bereits Weißmehl. Dieses ist in der Verarbeitung einfach aufwändiger, da sich die Spelzen beim Mahlen nicht so leicht vom Korn lösen.
Dinkel ist sehr eiweißreich und enthält sehr viel Magnesium und Eisen. Darüberhinaus besitzt es auch einen hohen Gehalt an Kieselsäure, die sich wiederrum positiv auf das Wachstum von Haaren und Nägel auswirkt. Auch das Hautbild kann sich dadurch verbessern.
Weitere positive Eigenschaften des Dinkels sind:
- er ist gut wasserlöslich, weswegen ihn Menschen, die empfindlich im Magen-Darm-Trakt reagieren, besser vertragen
- hat eine besonders harmonisierende Wirkung auf die Verdauung und verlangsamt diese
- durch seine Spelzen, die eng mit dem Korn verbunden sind, ist der Dinkel besser vor Schadstoffen aus der Umwelt geschützt
Gerade wegen seiner vielen positiven Eigenschaften wird Dinkel im Bio-Bereich sowie in der Baby- und Kleinkindernährung gerne verarbeitet.
Nährstoffe auf 100g:
- Kalorien: 352 kcal
- Eiweiß: 14 g
- Kohlenhydrate: 64 g
davon Zucker: 1,2 g - Fett: 2,6 g
- Ballaststoffe: 8,4 g
Geschmack
Dinkel schmeckt sehr aromatisch und hat eine leicht nussige Note. Dieses kommt besonders beim Vollkornmehl sowie bei Eintöpfen und Suppen sehr gut zur Geltung.

Verwendung in der Küche
Dinkel ist sehr vielseitig in der Küche anwendbar. Am Häufigsten findet man diesen verarbeitet zu Vollkorn- und Weißmehl. Aufgrund seiner Eigenschaften ist dieses aber, gerade im Backbereich, etwas schwieriger zu handhaben als reines Weizenmehl. Es sollte jedenfalls weniger und kürzer geknetet werden, da der Teig etwas kompakter wird.
Dinkelmehl statt Weizenmehl
Grundsätzlich kann man aber das Weizenmehl 1:1 durch Dinkelmehl ersetzen. Dabei kann es möglich sein, dass man mehr Flüssigkeit benötigt. Auch eine Mischung halb Dinkel- und halb Weizenmehl ist eine tolle Möglichkeit, um mehr Geschmack in die gebackenen oder gekochten Speisen zu bringen.
Wofür kann man Dinkel noch verwenden?
Im Handel findet man eine Menge anderer Produkte aus Dinkel, so wie Dinkelschrot, Dinkelgrieß, Dinkelflocken oder aber auch gepuffter Dinkel.
Dinkel kann zudem ganz einfach als Ersatz für Nudeln, Kartoffeln oder auch Reis verwendet werden oder als schmackhafte Beilage zu Fleisch oder Fisch.
Der so gennante Dinkelreis ist perfekt für ein Risotto, Milchreis oder auch Buletten. Auch Süßspeisen und feine Plätzchen lassen sich mit Dinkel ganz einfach backen.
Unsere Rezept-Ideen mit Dinkel:
- Dinkelmehl-Rührkuchen
- Dinkel-Grießklößchen
- Dinkelspätzle
- Spinat-Dinkel-Suppe
- Gemüsepfanne mit Dinkel
- hier findet man noch weitere Dinkel Rezepte
Wie kocht man Dinkel?
Möchte man Dinkel als ganzes Korn kochen, empfiehlt es sich die Körner über Nacht oder über mehrere Stunden einzuweichen. Damit werden die Körner bekömmlicher und die Zubereitungszeit verkürzt sich.
Danach spült man ihn nochmals durch und kocht diesen dann mit etwa der dreifachen Menge Wasser mit Salz oder in Brühe zuerst 10 Minuten sprudelnd kochend, danach für ca. 30 Minuten auf kleiner Flamme.
Einfacher geht es mit dem Perldinkel. Diesem wurde die Kleie entfernt, wodurch sich die Kochzeit deutlich verkürzt.
Lagerung und Haltbarkeit
Wie bei allen Getreideprodukten sollte man auch Dinkel trocken und lichtgeschützt in einem geeigneten Behälter oder in der Originalverpackung lagern.
Grundsätzlich ist Dinkel als ganzes Korn bzw. zu Mehl verarbeitet über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus bei richtiger Lagerung sehr lange haltbar und eignet sich somit perfekt für die Vorratshaltung.
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