Weizen

Weizen spielt in der Ernährung der Menschheit eine enorm große Rolle, denn schon vor 10.000 Jahren wurde Weizen angebaut und im Laufe der Zeit daraus Mehl hergestellt. Dieser Siegeszug zeigt wie wichtig Weizen in der Geschichte der Menschen wurde und auch heute noch ist.

Weizen Aus Weizen lassen sich sehr viele Produkte herstellen. (Foto by: 5seconds / Depositphotos)

Allgemeines

Weizen spielt eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Menschheit, denn das Getreide wurde bereits vor 10.000 Jahren angepflanzt und half so den Ackerbau voranzutreiben. Im Laufe der Zeit haben die Menschen daraus Mehl gemacht, um Brot und Gebäck herzustellen sowie das ganze Korn als Brei gegessen.

Daher ist es kaum verwunderlich, dass Weizen damals wie heute enorm wichtig und beliebt ist.

Was ist Weizen?

Weizen ist eine Getreideart, die zur Familie der Süßgräser gehört. Diese umfassen mehrere Arten, wovon in Europa hauptsächlich Hart- und Weichweizen angebaut werden.

Die Pflanze selbst wird, je nachdem welche Sorte und Art sie ist, zwischen 0,5 und 1 Meter hoch. Das einjährige Ährengras hat etwa 3-6 Blüten tragende Ähren, wovon jedoch aus nur ca. 3 Blüten Getreidekörner geerntet werden.

Weizen zählt auf der ganzen Welt zu den Grundnahrungsmitteln. Daher gibt es auch sehr viele verschiedene Sorten, wovon jede einen eigenen Anspruch auf die Klima- und Bodenverhältnisse hat.

Woher kommt der Weizen?

Das Urgetreide von Weizen kommt ursprünglich aus Vorderasien, daraus entwickelten sich, vor allem durch gezielte Züchtungen, die heutigen Weizensorten.

Welche Arten zählen zu Weizen?

  • Einkorn: ist eine der ältesten Getreidearten überhaupt und gilt als Vorläufer von Dinkel und Saatweizen. Einkorn erlebte in den letzten Jahrzehnten ein richtiges Revival und wird, auch aufgrund seiner Resistenz gegen Schädlinge und seiner Anspruchslosigkeit, wieder öfters angebaut.
  • Emmer: dieser gehört ebenfalls zu den ältesten Getreidearten und stammt vom Wilden Emmerer ab. Heute wird er in Europa kaum noch angebaut.
  • Dinkel: ist ein enger Verwandter des Weichweizens und heute ein sehr beliebtes Getreide, das gerne als Alternative zu herkömmlichen Weizen gegessen wird, da dieser mit dem ganzen Korn verarbeitet wird.
  • Hartweizen: hat neben Weichweizen ebenfalls einen großen Stellenwert im kommerziellen Anbau und wird hauptsächlich für Teigwaren, Couscous und Bulgur verwendet.
  • Weichweizen: dieser ist die bedeutendste Weizenart in Deutschland, denn daraus werden Brot, Backwaren, Grieß sowie auch Malz und Futtermittel hergestellt.

Saison

Weizen wird als Winter- und Sommergetreide angebaut. In Deutschland wird hauptsächlich Winterweizen angepflanzt, der bereits im Herbst ausgesät wird und ertragreicher ist als Sommerweizen.

Mittlerweile ist das Getreide durch Lagerung und Weiterverarbeitung das ganze Jahr über erhältlich.

Wie gesund ist Weizen?

Weizen zählt nach wie vor zu einer der wichtigsten Nahrungsmitteln der Menschen, denn gerade Brot ist aus unserem Speiseplan kaum noch wegzudenken. Vor allem im Mittelalter war Weizen eines der wichtigsten Nahrungsmitteln der Menschen, denn gerade auch ärmere Familien konnten sich aus Weizen einen sättigenden Brei herstellen.

Aufgrund seiner Zusammensetzung, die hauptsächlich aus Kohlenhydraten, Protein und Vitamin B1 besteht, geriet Weizen, nicht zuletzt auch wegen der Gluten, ein bisschen in Verrufung. Dabei ist es näher betrachtet nicht weniger gesund als andere Getreidesorten. So enthält Weizen unter anderem auch Magnesium, Kalium, Kalzium und andere Vitamine.

Trotzdem gilt auch bei Weizen, dass die richtige Menge und viel Abwechslung den Unterschied macht. Vor allem sollte man mehr zum vollen Korn greifen, das enthält noch mehr Nährstoffe und ist im Allgemeinen etwas gesünder.

Nährstoffe auf 100 g:

  • Kalorien: 327 g
  • Eiweiß: 11,4 g
  • Kohlenhydrate: 59,6 g
    davon Zucker: 0,7 g
  • Fett: 1,8 g
  • Ballaststoffe: 13,3 g

Weizen und Gluten

Weizen gehört zu den Getreidearten mit dem meisten Gluten. 100 g Weizenmehl Type 405 enthält zum Beispiel etwa 9,8 g Gluten.

Zöliakie, im Sprachgebrauch auch Glutenunverträglichkeit, plagen einige Menschen. Dabei handelt es sich um eine autoimmune Reaktion, bei der die Aufnahme von Gluten Entzündungen in der Darmschleimhaut hervorruft und Symptome wie Übelkeit, Erbrechen oder auch Durchfall hervorruft.

Mittlerweile verzichten aber viele Menschen freiwillig auf Weizen, auch wenn sie an keiner Unverträglichkeit leiden und nicht zuletzt "glutenfrei" zu einem Foodtrend wurde.

Weizen Foto Gutekueche.de

Verwendung in der Küche

Weizen wird in der Küche in immens vielen Rezepten verwendet. Schon alleine Mehl kommt in so gut wie jedem Teig, Kuchen, in Pasta oder Brot vor.

Auch Saucen erhalten durch eine Mehlschwitze ihre Sämigkeit und selbst das Korn alleine kann man als Brei gekocht essen. Noch dazu brauen Menschen seit Jahrhundeten Bier aus Weizen.

Beliebte Weizenprodukte

Grieß, Bulgur und auch Couscous sind Produkte aus Weizen, die in der heimischen Küche mittlerweile auch sehr weit verbreitet sind. Daneben gibt es aber allerhand weitere Produkte, die in unserem Alltag fest integriert sind.

  • Grieß wird aus Weichweizen hergestellt und kommt bereits bei den Kleinsten im Form von Grießbrei auf den Teller, aber auch die bekannte Grießklößchensuppe oder Grießschmarren sind weitere Beispiele für den beliebten Grieß.
  • Bulgur ist ein Produkt aus Hartweizenkörner, das vor allem in der orientalischen Küche eine große Rolle spielt. Aber auch hierzulande sind Rezepte mit Weizenschrot, wie er auch genannt wird, wie Kibbeh, Möhren-Bulgur-Bratlinge oder auch Fruchtiges Orangen-Tabouleh sehr beliebt.
  • Couscous wiederum besteht aus Hartweizengrieß. Gerade in Nordafrika wird Couscous in vielen Gerichten verwendet, wie Paprika-Couscous mit Hähnchen und Orientalische Gemüsepfanne mit Couscous. Auch zu einer Tajine wird gerne Couscous gereicht.
  • Weitere Produkte, die aus Weizen bestehen sind unter anderem Nudelprodukte, Backpulver, Stärke, Weizenflocken, Malz, Kleie oder auch Weißbier.

Hier findet man noch weitere Rezept-Ideen:

Wie kann man Weizen ersetzen?

Wer an einer Unverträglichkeit leidet oder auch einfach auf Weißmehl verzichten möchte, kann diese in Rezepten zum Teil durch gesündere oder glutenfreie Alternativen ersetzen. Hier stellen wir einige Alternativen vor:

Vollkornmehl kann man in der Regel 1:1 in Rezepten ersetzen und ist auch um einiges gesünder, da die Körner vorher nicht geschält wurden und so noch alle wichtigen Nährstoffe und Ballaststoffe enthalten.

Reismehl ist leider nur bedingt als Ersatz geeignet, da durch die fehlenden Gluten luftiges Gebäck nicht aufgehen würde, aber für Gebäck wie Fladenbrot oder Pfannkuchen lässt es sich wunderbar ersetzen. Hiefür kann man 500 g Mehl durch 350 g Reismehl und 150 g Stärke ersetzen.

Hafermehl ist eine sehr beliebte Mehlsorte, die vor allem bei Unverträglichkeiten gerne als Ersatz genommen wird. Möchte man das Weißmehl durch dieses ersetzen, so kann man etwas weniger als im Rezept angegeben nehmen. Bei 500 g Weißmehl reichen 375 g Hafermehl.

Kichererbsenmehl ist eine sehr gute Eiweißquelle und kann in pikanten und süßen Speisen ersetzt werden. Hierbei kann man ebenso wie beim Reismehl vorgehen und bei 500 g Weißmehl 375 g Kichererbsenmehl nehmen.

Natürlich gilt auch hier: Probieren geht über Studieren! Nicht jedes Rezept für Kuchen oder Brot wird sich einfach so mit einem anderen Mehl zubereiten lassen.

Richtige Lagerung

Weizenschrot, Mehl und auch ganze Körner sollte man immer luftdicht, dunkel und in einem geeigneten Behälter lagern. So können keine lästigen Schädlinge in die Verpackungen kommen, denn gerade auch Papiertüten werden gerne von außen angeknabbert.

Haltbarkeit

Mehl hält sich je nach Type bis zu 18 Monate. Vollkornmehl ist dagegen weniger haltbar als Weißmehl. Grieß, Schrot und Körner sind etwa 12 Monate haltbar.

Aber auch über das MHD hinaus sind Produkte aus Weizen meist sehr lange haltbar und sollten vor der Entsorgung daher genau kontrolliert werden. Die einzige Ausnahmen bilden Vollkornprodukte, da diese Öle enthalten, die schneller ungenießbar werden können.


Bewertung: Ø 5,0 (1 Stimme)

User Kommentare