Maniok

Maniok gehört genauso wie die Kartoffel zu den Grundnahrungsmitteln auf der Welt. Aber bei uns in Deutschland ist die südamerikanische Wurzel noch recht unbekannt. In vielen tropischen Ländern, wie in Südamerika, in Afrika und Asien gehört Maniok wie unsere Kartoffel zu den täglichen Mahlzeiten dazu, was der Wurzel auch den Namen Tropenkartoffel einbrachte. Maniok ist gesund und schmeckt bei richtiger Zubereitung ganz hervorragend.

Maniok Sehr nahrhaft, gesund und ein Tausendsassa in der Küche ist die Maniok-Wurzel. (Foto by: CUNDO / Depositphotos)

Was ist Maniok?

Die Maniokpflanze gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und ist ein mehrjähriger Strauch. Zwischen zwei und fünf Meter hoch kann die Pflanze werden. Die silbergrauen Äste ragen spiralförmig nach oben.

Der Maniokstrauche bildet Pfahlwurzeln aus, an denen sich faserige Seitenwurzeln befinden. Genau diese bilden die großen, spindelförmigen Wurzelknollen aus, die als Nahrungsmittel dienen.

30-100 Zentimeter lang können die Wurzelknollen werden und erreichen eine Dicke zwischen drei und zehn Zentimetern. Außen sind die Maniokwurzeln, die bis zu 15 Kilogramm schwer werden können, hölzern und dunkelbraun. Im Innern sind sie hell bis rötlich gefärbt.

Der Name Maniok leitet sich von dem Wort Maniot ab, welches aus der Tupi-Guarani-Sprache an der brasilianischen Atlantikküste stammt.

Wie wird Maniok noch genannt?

Neben Maniok finden sich auch weitere Namen wie:

  • Yuca
  • Mandioka
  • Cassava

Ursprung und Anbaugebiete

Der Name des Maniokstrauches verrät auch seine Herkunft. Ursprünglich ist die Maniokpflanze in Brasilien beheimatet.

Im 16. Jahrhundert gelangte sie mit portugiesischen Sklavenhändlern nach Guinea. Von dort aus verbreitete sich die nahrhafte Knolle über ganz Afrika, über Indien bis nach Indonesien und Asien.

Heute wird Maniok in fast allen Ländern mit tropischem Klima angebaut und gegessen.

Info: Damit Maniok gut gedeiht und wächst, braucht die Pflanze ein warmes und sehr feuchtes Klima. Am wohlsten fühlt sie sich bei Temperaturen um die 27 Grad Celsius. Viel Regen ist wichtig, damit die Knollen nicht holzig werden.

Wann hat Maniok Saison?

Maniok hat ganzjährig Saison.

Wie gesund ist Maniok?

Maniok ist ein gesundes und nahrhaftes Nahrungsmittel, welches mehr als 500 Millionen Menschen weltweit ernährt.

Die Knolle enthält viel Vitamin C (doppelt so viel wie unsere herkömmliche Kartoffel) und reichlich Kohlenhydrate. Maniok macht unglaublich satt und bietet wichtige Inhaltsstoffe, die für eine ausgewogene Ernährung wichtig sind.

Wichtige Inhaltsstoffe wie Eisen, Phosphor, Mangan, Magnesium, Kalium und Kalzium machen Maniok wertvoll für eine gesunde Ernährung. Vor allem mit ihrem Mangananteil trägt die gesunde Knolle zu einem effizienten Energiestoffwechsel, dem Erhalt der Knochen sowie Bindegewebe bei und schützt vor oxidativem Stress.

Darüber hinaus enthält Maniok die Vitamine, K. B1 und B2.

Nährwerte von Maniok

100 Gramm enthalten:

  • 140 kcal
  • 1,2 Gramm Eiweiß
  • 32 Gramm Kohlenhydrate
  • 0,3 Gramm Fett
  • 2,9 Gramm Ballaststoffe

Maniok hat etwa doppelt so viele Kohlenhydrate wie die heimische Kartoffel. Die Wurzeln enthalten Eiweiß, Fett und etwa zu 60 Prozent Wasser.

Maniok Foto Gutekueche.de

Wie schmeckt Maniok?

Obwohl Maniokknollen nicht zu den Süßkartoffeln zählen, haben die meisten Sorten einen leicht süßlichen Geschmack.

Es gibt aber auch leicht bittere Sorten. Das liegt am hohen Kohlenhydratgehalt der Knolle.

Einen besonderen Eigengeschmack besitzen die Knollen nicht, was sie aber für die Zubereitung in der Küche sehr vielseitig macht.

Ideal für eine glutenfreie Ernährung

Maniok ist frei von Gluten. Damit ist Maniokmehl eine hervorragende Alternative zu herkömmlichem Mehl für Allergiker und Menschen, die sich glutenfrei ernähren wollen.

Vorsicht! Roh ist Maniok giftig!

Wichtig zu wissen ist aber, dass Maniok im rohen Zustand nicht gegessen werden darf. Die Wurzeln enthalten Blausäure, die für den Menschen in hohen Dosen lebensgefährlich sein kann.

Blausäure verhindert die Aufnahme von neuem Sauerstoff im Blut. Der Blausäuregehalt in den Knollen ist je nach Manioksorte unterschiedlich. Je bitterer die Knolle schmeckt, desto mehr Blausäure ist enthalten.

Süße Manioksorten enthalten weniger als 100 Milligramm Blausäure pro 100 Gramm, bittere mehr als 100 Milligramm. Schon ein bis zwei Milligramm Blausäure pro Kilogramm Körpergewicht können tödlich sein. Die genaue Toleranz unterscheidet sich aber von Mensch zu Mensch beträchtlich.

Daher gilt: Maniok muss zwingend geröstet, gekocht, eingeweicht, getrocknet, gedämpft oder gebraten werden. Dadurch wird die Blausäure eliminiert, denn sie verflüchtigt sich ab einer Temperatur von 26 Grad Celsius. So entweicht die Blausäure in den heißen Tropischen Ländern beim Raspeln und Einweichen in der Sonne von selbst. Hierzulande müssen wir unbedingt mit Garmethoden nachhelfen, um Vergiftungen zu vermeiden.

Maniok Eine tolle Beilage sind frittierte Maniok-Wurzeln. (Foto by: diogoppr / Depositphotos)

Maniok in der Küche

Maniok wird traditionell in den Küchen Afrikas und Südamerikas meist in Form von Mehl, dem Farinha oder als Stärke, der Tapioka, verarbeitet.

Für das Maniokmehl werden die Knollen geschält, gerieben, in Wasser eingeweicht, ausgepresst und dann geröstet. Aus dem Mehl werden dann die unterschiedlichsten Speisen wie der nahrhafte Brei Fufu zubereitet.

Tapiokastärke dient unter anderem zur Herstellung der Kugeln im Bubble-Tea. In Brasilien werden aus der Tapioka gern Fladen geformt, die mit Fleisch und Gemüse gefüllt werden.

Maniokstärke eignet sich auch wunderbar zum Andicken von Saucen und Binden von Speisen.

In der Karibik werden Desserts wie der klassische Kokos-Pudding mit Tapioka gemacht.

Auch unsere europäische Küche kann durch die Maniokwurzel bereichert werden. Zum einen kann Maniokmehl als Ersatz zum Backen und Zubereiten von vielerlei Süßspeisen und herzhaften Backwaren verwendet werden. Aber auch die Knolle selbst kann vielfältig verarbeitet werden.

Sie kann ähnlich wie die Kartoffel gekocht und als Beilage gereicht, zu leckeren Gratins und Aufläufen oder Püree verarbeitet werden. Auch in Currys mit Auberginen, Okraschoten und Paprika schmeckt Maniok ausgezeichnet.

Ganz besonders lecker schmeckt Maniok als Pommes Frites. Die nach Wahl gewürzten geschnittenen Maniok-Pommes brauchen etwa 30 Minuten im Backofen bei 200 Grad, bis sie knusprig und durch sind.

Unsere Rezept-Empfehlungen:

Haltbarkeit und Aufbewahrung von Maniok

Ungekühlt ist Maniok nur für wenige Tage nach der Ernte haltbar. In hiesigen Supermärkten findet man die Knolle daher oft mit Wachs überzogen in den Auslagen.

Im Kühlschrank allerdings hält sich Maniok bis zu zwei Wochen. Die Wurzeln können auch eingefroren werden.


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