Frische Kräuter haltbar machen
Ob selbst geerntet, auf dem Wochenmarkt gekauft oder im Supermarkt erworben: Frische Kräuter sind besonders aromatisch und gesund. Doch nicht nur frisch geerntet können sie verwendet werden, sie lassen sich mithilfe verschiedener Methoden auch gut konservieren.

Tipps wie Aromen und Wirkstoffe bewahrt werden
Wer frische Kräuter aus dem eigenen Garten ernten will, schneidet sie am besten am frühen Vormittag. Zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffen sind dazu in den Blüten, Blättern und krautigen Pflanzenanteilen in einer Zeit sonniger Tage besonders konzentriert.
Die zarten Blätter werden am besten geerntet, bevor die Blüte einsetzt. Das Herz der Pflanze sollte beim Schneiden niemals verletzt werden - dann kann die Pflanze auch immer wieder austreiben.
Reife Samenstände werden vorzugsweise frühmorgens vor dem Ausfallen der Samen geerntet, Wurzeln meist im zeitigen Frühling oder auch in der Herbstzeit.
Kräuter trocknen
Welche Kräuter eignen sich zum Trocknen?
- Lavendel
- Salbei
- Thymian
- Oregano
- Rosmarin
- Majoran
- Estragon
- Kamille
- Minze
- Zitronenverbene
- Dill
- Kümmel
- Fenchel
- Bohnenkraut
Welche Kräuter sind nicht zum Trocknen geeignet?
- Borretsch
- Sauerampfer
- Schnittlauch
- Basilikum
- Petersilie
Wie trocknet man Kräuter richtig?
Zuerst sollten Samenstände und Stiele der Kräuter kräftig ausgeschüttelt werden, damit sich keinerlei kleine Insekten mehr darin verbergen können.
Anschließend werden die Kräuter gebündelt, auf Rosten ausgelegt oder kopfüber an einem trockenen, staubfreien sowie luftigen Ort aufgehängt. Die optimale Trocknungszeit beträgt ca. 24-48 Stunden.
Empfehlenswert ist es, unter die Samenstände noch Küchentücher oder auch Baumwolltücher auszubreiten.
Tipp: Die Kräuter vor dem Trocknen nicht waschen, da dadurch das Trocknen erschwert wird, zusätzlich gehen dadurch Aromastoffe verloren.
Wie kann man Kräuter im Backofen und Dörrautomat trocknen?
Bei anhaltend feuchter Witterung können Pflanzenteile verhältnismäßig leicht zu schimmeln beginnen. Dann kann im Backofen oder im Dörrautomaten nachgetrocknet werden, insgesamt wird so der Trocknungsvorgang beschleunigt.
Dabei darauf achten, dass die Kräuter nicht über 40 Grad getrocknet werden, da sonst die wertvollen ätherischen Öle verloren gehen.
Beim Trocknen im Ofen die Backofentür immer einen Spalt geöffnet halten, damit die Feuchtigkeit entweichen kann - am besten mit einem Kochlöffelstiel.
Wie kann man Wurzeln trocknen?
Wurzeln werden dagegen gründlich gewaschen und dann trocken gerieben, bevor sie wie das Kraut zur Trocknung aufgehängt werden.
Größere Wurzeln trocknen bedeutend schneller, wenn man sie der Länge nach halbiert und anschließend in Teilstücke zerschneidet.
Wie kann man getrocknete Kräuter aufbewahren?
Die Kräuter je nach Bedarf zerkleinern und genauso wie die Samen in dunklen Gläsern, in Papiertütchen oder in luftdichten Dosen aufbewahren.
Wie lange sind getrocknete Kräuter haltbar?
Blätter und Blüten behalten ihre Aromen nach dem Trocknen meist für ca. ein Jahr.
Wie können getrocknete Kräuter verwendet werden?
Getrocknete Kräuter können zum Würzen und Aromatisieren von Speisen und Getränken verwendet werden.
Darüber hinaus geben beispielsweise Lavendel und Baldrian einen herrlichen Duft ab, der auch beim Einschlafen hilft. Die getrockneten Kräuter dazu in kleine Leinen- oder Baumwollsäckchen füllen.
Kräuter einfrieren
Welche Kräuter eignen sich zum Einfrieren?
- Schnittlauch
- Petersilie
- Liebstöckel
- Rosmarin
- Estragon
- Oregano
- Thymian
- Minze
- Koriander
- Kerbel
- Salbei
- Dill
Tipp: Thymain und Oregano können zwar eingefroren werden, besser ist es jedoch diese zu trocknen, dadurch wird ihr Aroma noch intensiver.
Wie kann man frische Kräuter einfrieren?
In der Vorbereitung werden die frischen Kräuter verlesen, gewaschen und trocken geschüttelt. Nachdem trockene sowie welke Anteile entfernt sind, werden die Kräuter gehackt.
Anschließend getrennt nach Sorten oder auch in der eigenen Lieblingsmischung luftdicht in Gefrierbeuteln, Schraubgläser, kompostierbare Druckverschlussbeutel aus Mais- oder Zuckerstärke oder Dosen verpacken und einfrieren.
Größere Mengen frischer Kräuter sollten auf einem Blech oder Tablett ausgelegt für ca. 3 Stunden vorgefroren werden. Anschließend zerreiben und portionsweise weiter gefrieren lassen.
Tipp: Kleine küchenfertige Portionen entstehen, wenn die Kräuter mit etwas Wasser oder Olivenöl im Eiswürfelbehälter gefrieren.
Wie lange sind tiefgekühlte Kräuter haltbar?
Gefrorene Kräuter behalten etwa 6-12 Monate ihre Würzkraft.

Aromatisches Kräuterpesto herstellen
Weil sie sich leicht braun verfärben, können einige Kräuter wie beispielsweise Basilikum nur schwer getrocknet oder eingefroren werden.
Umso aromatischer wird ein Pesto: Dazu zunächst die gewaschenen und getrockneten Blättchen abzupfen, Pinienkerne anrösten, Parmesankäse würfeln und Knoblauchzehen hacken. Kräuter und alle Zutaten wandern zusammen mit gutem Meersalz in einen Mörser.
Die gründlich zerstoßene Masse in ein Glas füllen und mit etwas Öl auffüllen, um ein cremiges Pesto zu erhalten. Ein Rezept für Basilikumpesto gibt es hier.
Kräuter in Essig konservieren
Welche Kräuter eignen sich zum Konservieren in Essig?
- Estragon
- Dill
- Basilikum
- Minze
Wie funktioniert diese Methode?
Kräuteressig lässt sich recht einfach herstellen: Dazu die frischen, gewaschenen Kräuter 2-3 Wochen in dunklen Flaschen in Essig ziehen lassen.
Welcher Essig soll verwendet werden?
Hierfür kann beispielsweise guter Weißweinessig, Apfelessig oder Balsamico verwendet werden.
Info: Wichtig ist, hochwertigen Essig mit mindestens 5 Prozent Säureanteil zu verwenden.
Wie lange ist Kräuteressig haltbar?
Gut verschlossene Flaschen sind beinahe unbegrenzt haltbar. Bereits angebrauchte Flaschen halten sich für ca. 8 Monate.
Kräuter in Öl konservieren
Für ein selbst gemachtes Kräuteröl rechnet man auf einen Liter Öl die Menge einer Handvoll getrockneter Kräuter, die dann etwa zwei bis sechs Wochen aufeinander einwirken sollten - dabei darauf achten, dass die Kräuter mit dem Öl bedeckt sind. Diese in einer dicht verschlossenen Flasche aufbewahren - am besten auf einer sonnigen Fensterbank. Täglich gut durchschütteln.
Welche Kräuter eignen sich zum Konservieren in Öl?
- Oregano
- Majoran
- Bohnenkraut
- Rosmarin
- Thymian
- Salbei
- Lavendel
Tipp: Als Zusatz können Knoblauchzehen, Pfefferkörner oder Chilischoten hinzugefügt werden.
Welches Öl kann verwendet werden?
- Olivenöl
- Rapsöl
- Sonnenblumenöl
Wofür kann Kräuteröl verwendet werden?
Zum Verfeinern von Soßen oder Dressings ist Kräuteröl ideal.
Wie soll Kräuteröl aufbewahrt werden?
Kräuteröl sollte an einem kühlen Platz in dunklen Flaschen gelagert werden. Bereits angebrauchte Flaschen sind für ca. 4 Monate haltbar.
Das Einsalzen
Um die alte Konservierungsmethode der Haltbarmachung mit Speisesalz nutzen zu können, werden die Kräuter zunächst gut gewaschen, anschließend trocken getupft und recht fein gehackt.
Das Salz wird im Verhältnis „Ein Teil Salz zu sieben Teilen Kräuter“ zugegeben. Den Ansatz zum Trocknen auf Backpapier verteilen und über etwa eine Stunde bei 40 °C im Backofen getrocknet.
Alternativ ist eine Trocknung des Kräuter-Salz-Gemischs über zwei Tage an der Luft.
Rezepttipp: Selbst gemachtes Kräutersalz
Welche Kräuter eignen sich zum Einsalzen?
Unter anderem eignen sich Kerbel, Liebstöckel, Dill und Petersilie zum Einsalzen.
Welches Salz kann verwendet werden?
Grobes sowie feines Meersalz sind ideal.
Wie lange ist Kräutersalz haltbar?
Kräutersalz muss im Kühlschrank aufbewahrt werden, dabei sollten die Kräuter immer mit Salz bedeckt sein - so sind diese für ca. 12 Monate haltbar?

Kräuter mit Alkohol konservieren
Frische Kräuter sind auch eine hervorragende Grundlage für Wein und für Likör. Für einen Liter roten oder weißen Kräuterwein, den man bei Zimmertemperatur aufstellen und nach einigen Wochen genießen kann, ist eine Handvoll Kräuter ausreichend.
Welche Kräuter eignen sich?
Gut geeignet sind Oregano und Pfefferminze, aber z. B. auch Wermutkraut, Ingwer und Schafgarbe geben die Aromen ätherischer Öle und verschiedene Farbstoffe in den Wein ab.
Zur Herstellung eines wohltuenden Kräutergeists wird eine gute Handvoll Kräuter mit einem Liter klarem Branntwein angesetzt. Liköre werden zusätzlich mit konzentriertem Zuckerwasser gesüßt. Sie sollten über die Zeit von drei bis vier Wochen durchziehen und dann noch einmal durchgerührt werden.
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