Estragon
Estragon ist ein beliebtes Gewürz vor allem in der französischen Küche. Die Pflanze aus der Familie der Korbblütler wird aufgrund der sich schlängelnden Triebe auch als Schlangenkraut bezeichnet.

Allgemeines
Estragon ist in zwei verschiedenen Sorten erhältlich. Der deutsche oder französische Estragon schmeckt leicht nach Anis und angenehm würzig. Eher an Kerbel erinnernd und etwas bitter schmeckt der russische oder sibirische Estragon.
Herkunft & Saison
Estragon stammt ursprünglich aus Zentralasien. Auch im arabischen Raum wurde er schon früh als Gewürz verwendet. Vermutlich waren es die Mauren oder die Kreuzritter, die das Kraut mit nach Europa brachten, wo es nach und nach überall an Beliebtheit gewann.
Heute sind die Hauptanbaugebiete Europa, Russland und China. Geerntet werden die frischen Estragonblätter am besten vor der Blütezeit. Sie sind ungefähr von Mai bis Oktober erhältlich.
Geschmack & Wirkung
Estragon schmeckt feinwürzig und bittersüß. Die Blätter riechen nach einer Mischung aus Anis und Waldmeister. Im Sommer ist das Aroma deutlich intensiver als im Frühling.
Die im Estragon enthaltenen Bitterstoffe regen die Magensaftsekretion an. Das Kraut stärkt die Verdauungsorgane, regt Stoffwechsel und Appetit an, hilft bei Blähungen und wirkt harntreibend und entschlackend.
Die schmerzstillenden Eigenschaften des Estragons helfen bei Gicht, Rheuma und Muskelkrämpfen. In der Frauenheilkunde wird das Kraut zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden und der Förderung der Monatsblutung eingesetzt.
In Estragon ist zudem viel Vitamin C enthalten. Dem Kraut wird weiterhin eine beruhigende Wirkung zugeschrieben, weshalb es auch bei Schlaflosigkeit und Nervosität angewendet wird. Estragon kann als Tee getrunken werden.

Verwendung in der Küche
- Estragon passt in Kräuterbutter, Mayonnaise und Remoulade, Sahnesaucen und feine Suppen.
- Oft werden die Blätter in Essig eingelegt, welcher dann für die Zubereitung aromatischer Salatdressings verwendet wird.
- Im Saucenklassiker "Sauce bearnaise" und der berühmten Gewürzmischung "Fines herbes" darf der Estragon nicht fehlen.
- Auch helles Fleisch, Fisch, Geflügel und Eierspeisen können mit Estragon verfeinert werden.
- Zu Gemüsen wie Gurken, Zucchini, Artischocken, Erbsen und Tomaten passt das Kraut besonders gut.
- Auch Pilze, insbesondere Steinpilze, harmonieren wunderbar mit etwas frischem Estragon.
- Eingelegte Gurken und die Marinade für Sauerbraten erhalten durch ihn ein besonders feines Aroma.
- Der Geschmack entfaltet sich am besten, wenn die Blättchen mitgekocht werden. Da Estragon sehr intensiv schmeckt, sollte man vorsichtig mit ihm würzen.
- Ganze Estragonstängel können mitgekocht und vor dem Servieren entfernt werden, ansonsten werden fein gehackte Blätter ans Essen gegeben.
- Getrockneter Estragon hat deutlich weniger Aroma als frischer.
Unsere Rezept-Empfehlungen
Aufbewahrung/Haltbarkeit
Frischer Estragon sollte am besten in einem Plastikbeutel im Kühlschrank aufbewahrt werden. Dort hält er sich einige Tage.
Getrockneter Estragon muss kühl, dunkel und trocken in einem gut verschließbaren Behälter gelagert werden. Frischer Estragon kann auch eingefroren werden, er hält sich dann mehrere Monate.
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