Gerste
Die Gerste kennt man vor allem für die Bierherstellung. Dabei hat sie aber noch viel mehr zu bieten und enthält wichtige Ballaststoffe, die nachweislich für die Gesundheit fördernd sind. Längst ist die Gerste von einem Nischenprodukt zu einem wichtigen Bestandteil in der deutschen Küche geworden.
Allgemeines
Die Gerste gehört zu den echten Getreidesorten, die allesamt zur Familie der Süßgräser gehören. Hier zählt sie zu der Gattung der Gersten. Das einjährige Gras wird als Sommer- und Wintergetreide angebaut und zählt zu den mitunter ältesten kultivierten Getreidearten in der Menschheitsgeschichte.
Unter den Getreidearten hat die Gerste die längsten Grannen, das sind die Härchen, die zu den Körnen gehören. Der Dunkelkeimer besitzt zudem aufrechte Halme, die nach oben hin leicht geneigt sind.
Wann hat Gerste Saison?
Gerste wird für den menschlichen Verzehr hauptsächlich als Sommergetreide angepflanzt, das heißt, dass das Getreide im Frühjahr ausgesät und im Sommer geerntet wird.
Trotzdem sind Produkte aus Gerste durch Lagerung und Import das ganze Jahr über erhältlich.
Herkunft
Der Ursprung der Gerste liegt im vorderen Orient und dem Balkan. Schon vor 10.000 Jahren haben Menschen Gerste angebaut, daher zählt sie neben Emmer und Einkorn zu den ältesten Getreidesorten überhaupt.
Entwickelt hat sie sich aus der Wildgerste, wahrscheinlich durch gezielte Auslese des Menschen, die Gerstengräser gezielt züchteten, bei denen die Körner in den Ähren blieben. Denn bei der Wildgerste fallen die Körner aus den Ähren.
Wo wird heute Gerste angebaut?
Einer der größten Produzenten weltweit ist Russland gefolgt von Australien, Frankreich und Deutschland. Aber auch in vielen anderen Ländern wird Gerste angebaut. Nicht zuletzt wegen seinem hohen Eiweißgehalt wird vor allem Wintergerste gerne als Tierfutter verwendet.
Wie schmeckt Gerste?
Gerste hat einen nussigen Geschmack und bereichert dadurch viele Speisen.
Wie gesund ist Gerste?
Gerste gehört zu den gesündesten Getreidearten, denn sie enthält einen Ballaststoff, das Beta-Glucan, das nachweislich den Blutcholesterinspiegel senken kann.
- Darüberhinaus wirkt sie sich günstig auf den Blutzuckerspiegel aus,
- ist gut für die Darmgesundheit und die Darmbewegeung,
- und unterstüzt die Verdauung.
Gegenüber Weizen enthält Getreide zwar weniger Gluten, ist jedoch nicht glutenfrei und sollte von Menschen mit Unverträglichkeiten vermieden werden. Aber speziell in der Bierherstellung wird heute durch ein spezielles Verfahren die Gerste glutenfrei, wodurch es durchaus glutenfreie Biersorten im Handel gibt.
Außerdem liefert Gerste wichtige Mineralstoffe wie Kalium und Phosphor, die für den Wasserhaushalt sowie die Steuerung des Blutdrucks und die Widerstandsfähigkeit der Knochen und Zähne wichtig sind.
Nährstoffe auf 100 g (ganzes Korn):
- Kalorien: 320 kcal
- Eiweiß: 10 g
- Kohlenhydrate: 63,3 g
- Fett: 2,1 g
- Ballaststoffe: 9,8 g
Aufgrund seiner blutzuckersenkenden Eigenschaften wird Gerste auch gerade für Diabetiker empfohlen, vor allem in Form von Mehl.
Verwendung in der Küche
Gerste kann aufgrund seiner schlechten Backeigenschaften zwar nicht als Hauptbestandteil für Brot und Gebäck verwendet werden, trotzdem ist das Getreide in der Küche sehr vielseitig.
Angeboten wird Gerste im Handel als
- ganzes Korn: dieses eignet sich vor allem für die Vollwertküche in verschiedenen Müslis, Eintöpfen oder als Getreide-Risotto, aber ebenso als Beilage
- Flocken: findet man häufig als Backzutat für Brote, in Müslis, Porridge oder auch als Zutat in selbstgemachten Joghurts
- Graupen: die bekannteste Verwendung der Gerste ist als Graupen oder auch Rollgerste genannt und wird gerne in Suppen verwendet, daneben kann man diese aber auch für verschiedene Süßspeisen oder als Risotto verwenden
- Mehl: herkömmliches Weizenmehl kann man in Rezepten durch einen Teil Gerstenmehl ersetzen und eignet sich dann genauso für Brote, Brötchen, Pfannkuchen oder auch Fladenbrot
- Grütze: diese sind eine ideale Grundlage für Brei, Aufläufe oder auch Suppeneinlagen
Auch Gerstentee wird gerne getrunken und ist zudem ganz einfach herzustellen.
Hier findet man einige Rezept-Ideen:
- Spinat-Graupen-Risotto
- Mecklenburger Graupeneintopf
- Graupensuppe
- Bidos
- Smoothiebowl mit Orangen, Bananen und Gerstengras
- Graupen mit Hackfleisch
- Graupenauflauf
Tipp für die Zubereitung
Gerste kann man über Nacht in Wasser einweichen, so spült man vorhandene Verunreinigungen weg und die Kochzeit verringert sich ebenso.
Haltbarkeit und Lagerung
Gerste, egal in welcher Form, sollte immer lichtgeschützt in einem geeigneten Behälter oder in der Originalverpackung trocken gelagert werden.
Unter idealen Bedingungen kann Gerste so bis zu zwei Jahre gelagert werden.
Gekochte Gerste kann man 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Bewertung: Ø 0,0 (0 Stimme)
User Kommentare
Mit Gerste habe ich noch nicht gekocht oder gebacken. Einmal habe ich mit Gersten-Malz ein Bier gebraut, hat gut funktioniert.
Auf Kommentar antworten