Pfifferlinge

Pfifferlinge sind aus der deutschen Küche kaum wegzudenken. Kein Wunder, denn sie sind beliebt bei Pilzsammlern und haben einen unverwechselbaren Geschmack. Der Pfifferling ist eine der beliebtesten Pilzarten, die in der Natur zu finden sind. Bekannt für seine einzigartige Trichterform und seine goldgelbe Farbe ist er eine gastronomische Delikatesse.

Pfifferlinge Pfifferlinge sind mitunter die beliebtesten Speisepilze in Deutschland. (Foto by: agneskantaruk / Depositphotos)

Allgemeines

Der echte Pfifferling gehört zur Ordnung der Pfifferlingartigen (Cantharellaceae) und hier zur Familie der Stoppelpilzverwandten.

Er ist in gemäßigten Breiten weit verbreitet, wächst vorwiegend in Nadel- und Laubwäldern und zeigt eine besondere Vorliebe für Böden, die reich an Moos und Farn sind. Dabei bevorzugt er Standorte mit leicht saurem Boden und ist oft in der Nähe von Fichten, Kiefern, Eichen oder Buchen anzutreffen.

Da Pfifferlinge eine Symbiose mit Baumwurzeln eingehen, werden sie als Mykorrhiza-Pilze bezeichnet. Sie sind nicht nur in Europa, sondern auch in Nordamerika und Asien verbreitet.

Weitere Namen des Pfifferlings

Obwohl man ihn vielerorts als Pfifferling findet, hat dieser in unterschiedlichen Regionen auch andere Namen.

  • In Bayern und Österreich findet man ihn unter dem Begriff Eierschwammerl oder Reherl,
  • in der Schweiz nennt man ihn Eierschwämmli und auch
  • in Deutschland kennt man ihn noch als Gelberle, Gelchen oder Rehling.
  • Im englischsprachigen Raum sowie auch in Frankreich ist der Begriff "Chanterelle" gebräuchlich.

Diese Vielfalt an Namen unterstreicht seine weit verbreitete Beliebtheit und seinen hohen Stellenwert in der Gastronomie weltweit.

Wie sieht der Pfifferling aus?

Das charakteristische Aussehen des Pfifferlings ist für viele Pilzsammler ein unverkennbares Erkennungsmerkmal.

Der Hut des Pfifferlings ist in der Regel 2 bis 10 Zentimeter breit und nimmt mit zunehmendem Alter eine trichterförmige Form an. Die Farbe ist typischerweise ein auffälliges Goldgelb, das je nach Wuchsstandort auch heller ausfallen kann.

Der Rand des Hutes ist oft unregelmäßig und gewellt und gibt dem Pilz ein einzigartiges Erscheinungsbild.

Auffallend ist auch das Fehlen von echten Lamellen, die man bei den meisten anderen Pilzarten findet. Stattdessen hat der Pfifferling gefurchte, aderige Leisten, die vom Hutstiel abwärts laufen. Diese sind im Gegensatz zu echten Lamellen elastisch und brechen nicht ab.

Der Stiel des Pfifferlings ist zylindrisch und nimmt zur Basis hin leicht zu. Farblich passt er zum Hut und ist ebenso goldgelb.

Verwechslungsgefahr

Bei der Pilzsuche ist Vorsicht geboten, da der Pfifferling leicht mit dem Falschen Pfifferling (Hygrophoropsis aurantiaca) verwechselt werden kann. Dieser trägt den Beinamen "Falscher Pfifferling" nicht ohne Grund. Er ähnelt dem echten Pfifferling in seiner Form und Farbe, aber bei genauerem Hinsehen gibt es Unterschiede, die eine Identifikation ermöglichen.

Während der echte Pfifferling gefurchte, aderige Leisten hat, besitzt der Falsche Pfifferling echte Lamellen. Außerdem sind die Lamellen des Falschen Pfifferlings orange-braun, während die des echten Pfifferlings eher blass sind.

Eine Verwechslung kann unangenehme gesundheitliche Folgen haben, da der Falsche Pfifferling in größeren Mengen Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen kann.

Saison

Die Saison für Pfifferlinge in Deutschland beginnt üblicherweise im Juni und dauert bis in den Oktober hinein. Der Höhepunkt der Pfifferlingsaison liegt in den Monaten Juli und August.

Wetterbedingte Schwankungen können diese Zeiträume beeinflussen. Ein warmer Frühling kann beispielsweise dazu führen, dass die Pfifferlinge früher erscheinen, während ein kühler, nasser Sommer die Ernte verzögern kann.

Wie schmeckt der Pfifferling?

Der Geschmack von Pfifferlingen ist unverwechselbar und hat sie zu einem Favoriten unter Pilzliebhabern gemacht. Sie bieten ein leicht pfeffriges Aroma, das oft als fruchtig beschrieben wird.

Pfifferlinge Foto Gutekueche.de

Wie gesund ist der Pfifferling?

Pfifferlinge sind bekannt für ihren beträchtlichen Nährstoffreichtum. Sie enthalten eine Vielzahl von Vitaminen und Mineralstoffen, die für die menschliche Gesundheit wesentlich sind. Besonders bemerkenswert ist der hohe Gehalt an Vitamin D, das für den Knochenaufbau und die Immunfunktion wichtig ist.

Zudem sind Pfifferlinge reich an Vitamin C, das als starkes Antioxidans wirkt und das Immunsystem unterstützt. Weitere enthaltene Vitamine sind verschiedene B-Vitamine, einschließlich B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), und B3 (Niacin), die eine wichtige Rolle bei der Energieproduktion und der Funktion des Nervensystems spielen.

In Bezug auf Mineralstoffe bieten Pfifferlinge eine gute Quelle für Kalium, das zur Aufrechterhaltung eines gesunden Blutdrucks beiträgt, Eisen, das für die Bildung von roten Blutkörperchen notwendig ist, und Kupfer, das zur Erhaltung von Bindegewebe und Nerven beiträgt. Zudem sind sie relativ kalorienarm.

Nährstoffe auf 100 g:

  • Kalorien: 11 kcal
  • Protein: 1,6 g
  • Kohlenhydrate: 0,2 g
    davon Zucker: 0 g
  • Fett: 0,5 g
  • Ballaststoffe: 5,6 g

Verwendung in der Küche

In der Küche sind Pfifferlinge wegen ihres unverwechselbaren Geschmacks und ihrer vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten sehr geschätzt. Sie lassen sich hervorragend in einer Vielzahl von Gerichten verwenden und verleihen diesen eine einzigartige, würzige Note.

Beliebt sind sie beispielsweise in Eintöpfen, wie in einem Jägertopf, verarbeitet als Pfifferlinge-Risotto und Spaghetti mit Rahm-Pfifferlingen oder als Beilage, wie zum Beispiel als Pfifferlinge in Sahnesauce zu Fleisch und Fisch.

In der traditionellen deutschen Küche werden Pfifferlinge oft in Kombination mit Speck und Zwiebeln angebraten und mit Petersilie verfeinert. Sie sind auch eine erstklassige Zutat in Omelettes oder als Füllung für Ravioli.

Roh sollten Pfifferlinge aufgrund von möglichen Verunreinigungen mit Bakterien sowie durch das enthaltene Chitin, das Verdauungsbeschwerden auslösen kann, nicht verzehrt werden.

Unsere Rezept-Vorschläge:

Pfifferlinge richtig vor- und zubereiten

Bei der Verarbeitung von Pfifferlingen gibt es einige Punkte zu beachten, um den Geschmack und die Konsistenz der Pilze optimal zu bewahren.

  • Zunächst sollten Pfifferlinge immer gründlich gereinigt werden, da sie oft erdige Rückstände aufweisen. Ein sanftes Bürsten oder Abreiben mit einem feuchten Tuch ist meist ausreichend. Pfifferlinge sollten nicht direkt ins Wasser getaucht werden, da sie sonst zu viel Flüssigkeit aufnehmen und an Geschmack verlieren.
     
  • Beim Kochen ist es wichtig, Pfifferlinge nicht zu überhitzen oder zu lange zu garen, um zu vermeiden, dass sie zäh werden. Ein kurzes, starkes Anbraten bei hoher Hitze ist ideal, um das Aroma der Pfifferlinge zur Geltung zu bringen.
     
  • Es ist auch ratsam, Pfifferlinge getrennt von anderen Zutaten anzubraten, um ihr spezifisches Aroma zu bewahren.
     
  • Zuletzt ist zu beachten, dass Pfifferlinge nach dem Kochen zügig verzehrt werden sollten, da sie bei längerer Lagerung ihre Textur verlieren und leicht verderben können.

Lagerung und Haltbarkeit

Pfifferlinge erfordern eine sorgfältige Handhabung, um ihre Frische und Qualität zu bewahren. Frische Pfifferlinge sollten idealerweise sofort nach dem Kauf verarbeitet werden, da sie sehr empfindlich auf Lagerung reagieren.

Wenn eine sofortige Verwendung nicht möglich ist, können Pfifferlinge für 1-2 Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden. Hierfür sollten sie in ein feuchtes Tuch eingewickelt und in einem offenen Behälter gelagert werden, um eine ausreichende Luftzirkulation zu gewährleisten.

Es ist wichtig, die Pilze regelmäßig auf Verderb zu überprüfen, da sie schnell schlecht werden können. Pfifferlinge sollten niemals in einer Plastiktüte aufbewahrt werden, da sie sonst schwitzen und schnell verderben.

Für eine längere Lagerung können Pfifferlinge auch eingefroren werden. Vor dem Einfrieren sollten sie jedoch blanchiert werden, um ihre Textur und ihren Geschmack zu bewahren. Es ist zu beachten, dass eingefrorene Pfifferlinge innerhalb von drei bis sechs Monaten verwendet werden sollten, um sicherzustellen, dass sie ihre Qualität behalten.


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User Kommentare

il-gatto-nero

Meine liebsten Pilze neben den Steinpilzen. Wir nennen sie Eierschwammerl oder auch „Gelberle“, leider findet man von Jahr zu Jahr immer weniger. Der Traum wäre es, wenn man ihn auch als Zuchtpilz züchten könnte.

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