Chilischoten
Chilischoten gibt es in vielen Schärfen und Sorten. Sie geben herzhaften Fleisch- und Fischgerichten feurigen Pep. Auch Pastasoßen und Süßspeisen werden gerne mit diesem Nachtschattengewächs aromatisiert.

Wissenswertes über die Chilischoten
Die Sortenvielfalt der Chilischoten ist groß, so sind weltweit ca. 4.000 verschiedene Sorten bekannt.
Grob können sie in frische und getrocknete Chilis differenziert werden. Diese können wiederum in vier Unterarten unterteilt werden, welche sich hinsichtlich Form, Farbe und Geschmack unterscheiden. So können die Chilischoten eine gelbe, orange, rote oder grüne Farbe aufweisen
Woher kommt der Chili?
Vermutlich stammt die Chilischote aus Mexiko. Sie ist und war jedoch auch in anderen Regionen Lateinamerikas eine weitverbreitete Pflanze, welche sich bis nach Brasilien ausgebreitet hat.
Christoph Kolumbus brachte mit seinen Erkundungsschiffen im 15. Jahrhundert die Chilischote nach Europa, wobei er glaubte, er habe eine neue Pfeffersorte entdeckt. Doch Kolumbus irrte: Chilis sind botanisch gesehen keine Schoten, sondern Beeren und haben mit dem Pfeffer nur die Schärfe gemeinsam.
Die Chilischote war damals jedoch nicht nur Heilpflanze, sondern wurde auch schnell als Gewürzmittel geschätzt. Sie ersetzte häufig Pfeffer, da dieser damals sehr teuer gewesen ist. Daher leitet sich auch der Beinnamen roter Pfeffer oder spanischer Pfeffer her.
In der traditionellen deutschen Küche konnten sich die Chilischoten zwar nicht durchsetzen, bereichern jedoch viele internationale Gerichte.
Scharfer Genuss
Wie scharf ist die Schote denn nun? Das hängt vom Capsaicingehalt ab, der in "Scoville-Einheiten" gemessen wird:
- 100-1.500 Scoville-Einheiten (Stufe 0-2): mild
- 1.500-15.000 Scoville-Einheiten (Stufe 3-5): scharf
- 15.000-100.000 Scoville-Einheiten (Stufe 6-8): sehr scharf
- 100.000-200.000 Scoville-Einheiten (Stufe 9-10): extrem scharf
Tipp: Lieber vorsichtig probieren, bevor zu viel Chili im Essen landet. Wer es nicht ganz so feurig mag, verwendet von den Schoten nur das Fruchtfleisch und entfernt die scharfen Samen.
Tipp: Ist doch mal zu viel Feuer im Essen gelandet, können Milchprodukte wie Crème fraîche, Saure Sahne oder Schmand das Gericht retten. Auch Tomaten oder Kokosmilch mildern das Brennen wieder ab.
Info: Je kleiner eine Chilischote ist, desto schärfer ist sie auch.
Saison
Chilischoten werden in den meisten tropischen Regionen der Welt angebaut und ganzjährig nach Deutschland importiert. In gut sortierten Märkten sind frische Schoten erhältlich.
Geschmack
Chilischoten schmecken sehr scharf, was durch den sekundären Pflanzenstoff Capsaicin ausgelöst wird. Zudem lässt sich ein süßliches Aroma erahnen.
Bunte Vielfalt
- Weit verbreitet sind die roten und grünen Peperoni, in Italien auch Pepperocini genant. Die grünen, oft eingelegten Jalapenos finden in der mexikanischen Küche Verwendung. Von dort stammt auch der Cayennepfeffer, den die meisten als Pulver kennen. Cayenne ist eine Chilisorte.
- Die kleinen Thai-Chilis, oft auch als Pfefferonis bezeichnet, darf man keinesfalls unterschätzen.
- Klein, rot, und extrem scharf sind auch die portugiesischen Piri-Piris.
Nährwerte der Chilischoten
100 Gramm Chili enthalten:
- 40 kcal
- 8,8 Gramm Kohlenhydrate
- 1,9 Gramm Eiweiß
- 5,3 Gramm Zucker
- 1,5 Gramm Ballaststoffe
- 0,4 Gramm Fett
Wie gesund ist Chili?
Sie enthalten Antioxidantien, welche vor Erkältungen schützen und bei Durchblutungsstörungen helfen. Zudem regt der Chili die Durchblutung sowie den Kreislauf an.
Weiter haben Chilis einen sehr hohen Vitamingehalt, vor allem Vitamin C.
Aber Vorsicht: Zu viel kann die Schleimhäute reizen und sogar Verbrennungen verursachen. Capsaicin wird übrigens auch in Wärmepflastern eingesetzt.

Verwendung in der Küche
Chilischoten können als getrocknete oder frische Schoten bzw. als Chiliflocken oder in Pulverform in der Küche eingesetzt werden.
Chilischoten sind eine bedeutende Zutat in bekannten Produkten wie:
- Tabascosauce
- Sambal Olek
- Chilipasten
Das Gewürz bringt Schärfe ins Essen. Bekannte Speisen mit Chilischote sind die Pasta Arrabbiata und das Chili con carne.
Die Schärfe der Chilischote kann aber auch auf Süßes treffen. Dafür sind Schokowürfel mit Chili ein verführerisches Beispiel.
Was kann man anstatt Chili verwenden?
Wer die Schärfe in Gerichten etwas reduzieren möchte, kann einen Teil der angegebenen Chilimenge durch Paprika ersetzen.
Wie verwendet man frische Chilischoten?
Erste Grundregel bei der Verarbeitung von Chilis: Einweg-Handschuhe anziehen! Der austretende Saft brennt höllisch und vom Finger ins Auge ist es manchmal gar nicht weit.
Frische Schoten werden zur Zubereitung halbiert und die weiße Haut sowie Kerne und Strunk werden entfernt.
Messer und Schneidebrett sollten nach der Verarbeitung gründlich gespült werden.
Tipp: Zum Löschen der Schärfe von Zunge, Lippe oder Auge empfehlen sich milchhaltige Produkte wie Quark oder Buttermilch, auch Butter oder Öl lindert die Schmerzen. Wasser hingegen verteilt das Feuer erst so richtig, davon also lieber die Finger lassen.
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