Erdnuss
Die Erdnuss ist weit mehr als nur ein beliebter Snack – sie spielt in der globalen Ernährung eine zentrale Rolle und hat in vielen Kulturen eine lange Tradition. Ursprünglich aus Südamerika stammend, hat sich die Erdnuss aufgrund ihrer Vielseitigkeit und ihres Nährwerts weltweit verbreitet.
Allgemeines
Die Erdnuss (Arachis hypogaea) stammt ursprünglich aus Südamerika, genauer gesagt aus den Regionen des heutigen Bolivien und Paraguay. Dort wurde sie schon vor Tausenden von Jahren von indigenen Völkern kultiviert und verbreitete sich später über die Welt, insbesondere durch die europäischen Kolonialmächte.
Heute ist die Erdnuss eine weltweit geschätzte Nutzpflanze, da sie relativ anspruchslose Pflanzen sind und im Vergleich zu anderen Nutzpflanzen wie Mandeln einen geringeren Wasserverbrauch haben, was sie zu einer umweltfreundlicheren Wahl macht.
Ist eine Erdnuss eine Nuss?
Die Erdnusspflanze gehört zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und ist eine einjährige krautige Pflanze, die eine Höhe von etwa 30 bis 50 cm erreicht. Charakteristisch ist ihre Fähigkeit, nach der Befruchtung die Frucht in den Boden zu senken, wo sie reift – daher stammt der Name „Erdnuss“. Die Früchte der Pflanze wachsen also unterirdisch und sind von einer ledrigen, meist bräunlichen Schale umgeben, die die essbaren Samen, die eigentlichen Erdnüsse, schützt.
Anbaugebiete
Weltweit wird die Erdnuss in tropischen und subtropischen Gebieten angebaut, da sie warme Temperaturen und gut durchlässige Böden bevorzugt. Zu den größten Anbaugebieten gehören heute China, Indien, die USA, Nigeria und Sudan. Diese Länder produzieren den Großteil der weltweiten Ernte und versorgen sowohl die Lebensmittelindustrie als auch andere Branchen, in denen Erdnüsse als Rohstoff dienen.
Wann hat die Erdnuss Saison?
Die Erdnuss hat je nach Anbaugebiet unterschiedliche Erntezeiten, da sie in vielen verschiedenen Klimazonen der Welt kultiviert wird. Daher ist sie in Deutschland das ganze Jahr über verfügbar.
Wie schmecken Erdnüsse?
Der Geschmack der Erdnuss ist charakteristisch nussig, leicht süßlich und zugleich erdig. Geröstete Erdnüsse entwickeln ein intensives, kräftiges Aroma mit einer leicht buttrigen und herzhaften Note. Dabei kommt eine dezente Süße hervor, die den kräftigen, nussigen Grundgeschmack perfekt ergänzt.
Wie gesund sind Erdnüsse?
Erdnüsse sind sehr gesund und bieten zahlreiche ernährungsphysiologische Vorteile, da sie reich an wertvollen Nährstoffen sind. Mit etwa 25-30 % Proteingehalt zählen sie zu den proteinreichsten Nüssen bzw. Hülsenfrüchten.
Obwohl Erdnüsse kalorienreich sind, bestehen etwa 80 % ihrer Fette aus ungesättigten Fettsäuren, vor allem aus einfach ungesättigten Fettsäuren wie Ölsäure. Diese gesunden Fette tragen zur Herzgesundheit bei, indem sie den Cholesterinspiegel regulieren und Entzündungen reduzieren.
Sie enthalten eine Vielzahl an Vitaminen, wie Vitamin E. Zudem sind sie eine gute Quelle für B-Vitamine, insbesondere Niacin (Vitamin B3) und Folsäure (Vitamin B9), die wichtig für den Stoffwechsel und die Zellfunktion sind. An Mineralstoffen liefern sie unter anderem Magnesium, das für die Muskel- und Nervenfunktion, sowie den Knochenaufbau wichtig ist, und Kalium, das den Blutdruck reguliert.
Mit einem relativ hohen Ballaststoffgehalt unterstützen Erdnüsse die Verdauung und tragen zu einem längeren Sättigungsgefühl bei, was besonders bei einer ausgewogenen Ernährung wichtig ist. Außerdem haben Erdnüsse einen niedrigen glykämischen Index (GI), was bedeutet, dass sie den Blutzuckerspiegel nicht stark ansteigen lassen. Dies macht sie zu einer guten Snack-Option für Menschen mit Diabetes oder solchen, die ihren Blutzucker stabil halten möchten.
Nährstoffe auf 100 g:
- Kalorien: 567 kcal
- Eiweiß: 26 g
- Kohlenhydrate: 16 g
davon Zucker: 4 g - Fett: 49 g
- Ballaststoffe: 9 g
Vorsicht Allergierisiko
Erdnussallergien gehören zu den häufigsten und potenziell schwersten Nahrungsmittelallergien, insbesondere in westlichen Ländern. Schon kleinste Mengen an Erdnüssen können bei Betroffenen heftige allergische Reaktionen auslösen. Zu den häufigsten Symptomen zählen Hautausschläge, Atembeschwerden, Schwellungen im Gesicht und Hals, Magen-Darm-Beschwerden und in schweren Fällen ein anaphylaktischer Schock, der lebensbedrohlich sein kann.
Verwendung in der Küche
Dank ihres nussigen Geschmacks und ihrer cremigen Textur ist die Erdnuss sowohl in fester als auch in verarbeiteter Form eine beliebte Zutat. Sie wird für eine Vielzahl von Gerichten auf der ganzen Welt verwendet – von herzhaften Speisen bis hin zu süßen Leckereien:
- Erdnüsse werden häufig als geröstete Snacks verzehrt, entweder pur, gesalzen oder gewürzt. Sie sind zudem eine Hauptzutat in Müsliriegeln oder Energiebällchen, da sie einen hohen Proteingehalt und gesunde Fette bieten.
- Eine der bekanntesten Anwendungen ist die Erdnussbutter, die sich wunderbar als Brotaufstrich, in Smoothies oder in Desserts verwenden lässt. In den USA ist das klassische „Peanut Butter and Jelly Sandwich“ ein typisches Frühstück oder Snack. Auch in Backrezepten wird Erdnussbutter gerne eingesetzt, um Keksen oder Kuchen eine cremige und reichhaltige Note zu verleihen.
- In der asiatischen Küche wird Erdnuss oft für sämige Saucen verwendet. Die berühmte Asiatische Erdnusssauce, die in der thailändischen, indonesischen oder vietnamesischen Küche zu Sate-Spießen, Nudeln oder Salaten gereicht wird, besteht aus gemahlenen Erdnüssen, Kokosmilch, Sojasauce und Gewürzen. Auch in Dressingswird Erdnussbutter oder gemahlene Erdnuss gerne als cremige Komponente genutzt.
- In vielen Ländern Afrikas, besonders in Westafrika, werden Erdnüsse in Eintöpfen und Suppen verarbeitet. Erdnuss-Eintöpfe mit Gemüse und Fleisch oder Fisch sind hier weit verbreitet und sorgen durch die Zugabe von Erdnussbutter für eine nussige Tiefe im Geschmack.
- Als knuspriges Topping, zum Beispiel über gebratenen Reis, Nudeln oder Salaten geben sie Gerichten eine besondere Texturvielfalt. Sie passen auch besonders gut in asiatisch inspirierte Salate, die frisches Gemüse, Koriander und Limettensaft enthalten, sowie in Quinoa- oder Reisbowls.
- Das aus Erdnüssen gewonnene Erdnussöl eignet sich hervorragend zum Braten und Frittieren, da es einen hohen Rauchpunkt hat und Speisen einen milden, nussigen Geschmack verleiht. Dieses wird oft in der asiatischen Küche für Wok-Gerichte verwendet.
Auch in süßen Speisen sind Erdnüsse eine beliebte Zutat und verleihen Desserts wie Kuchen, Keksen, Schokoriegeln oder Eiscreme eine nussige Note sowie eine angenehme Crunchy-Textur, die perfekt mit süßen Aromen harmoniert:
- Klassische Erdnussbutter-Kekse oder Erdnuss-Karamell-Riegel bieten eine köstliche Kombination aus süß und salzig. In den USA und Europa sind Schokoriegel mit Erdnüssen ein klassisches Beispiel dafür, wie gut sich Erdnüsse mit Schokolade und Karamell kombinieren lassen.
- In der asiatischen Küche wird die Erdnuss auch oft in Reismehl-Süßspeisen verwendet, etwa in gefüllten Bällchen (wie Mochi) oder als Zutat in süßen Saucen.
Unsere Rezept-Empfehlungen:
- Veganes Erdnuss-Curry
- Bananen-Erdnussbutter-Aufstrich
- Frozen-Erdnuss-Latte
- Erdnuss-Dattel-Kugeln
- Erdnussbutter Muffins
- Blumenkohl mit Erdnussbutter
- hier findet man noch viele weitere Erdnuss Rezepte
Lagerung und Haltbarkeit
Erdnüsse sollten an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort gelagert werden, um ihre Frische und Qualität zu erhalten. Am besten bewahrt man sie in luftdichten Behältern auf, um sie vor Feuchtigkeit und Luft zu schützen.
Ungeschälte Erdnüsse halten sich bei richtiger Lagerung mehrere Monate, oft bis zu einem Jahr. Geschälte oder geröstete Erdnüsse sollten hingegen schneller verbraucht werden, in der Regel innerhalb von 3-6 Monaten. Im Kühlschrank verlängert sich die Haltbarkeit deutlich, vor allem bei Erdnussbutter, die so bis zu ein Jahr frisch bleibt.
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User Kommentare
Entweder ich knabbere die Erdnüsse leicht gesalzen aus der Dose oder ich gebe die Nüsse in asiatische Currys hinein. Manchmal wahlweise mit den Cashew-Kernen.
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Manchmal sind die gesalzenen und gerösteten Erdnüsse ein „Suchtmittel“, man kann nicht mehr aufhören bis die Packung leer ist.
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