Aprikose

Aprikosen zählen zu den beliebtesten Sommerfrüchten und begeistern mit ihrem intensiven Aroma, der zarten Süße und dem saftigen Fruchtfleisch. Ihren poetischen Beinamen "Eier der Sonne" erhielten sie bereits im alten Persien, ein Hinweis auf ihre leuchtende Farbe. Ob frisch vom Baum, getrocknet, als Konfitüre oder in einem Dessert - Aprikosen sind ein Symbol für Sommergenuss.

Aprikose Ein herrlicher Kuchen oder köstliche Konfitüre kann mit Aprikosen hergestellt werden. (Foto by: anitasstudio / Depositphotos)

Allgemeines

Die Aprikose gehört zur Familie der Rosengewächse und ist eng mit Pflaumen, Kirschen und Pfirsichen verwandt. Typisch für die Familie der Rosengewächse sind neben dem aromatischen Fruchtfleisch auch die einzelnen Kerne, die die Früchte enthalten. Die saftigen, meist orangefarbenen Früchte zeichnen sich durch ihren intensiven Duft und die ausgewogene Süße aus, während ihre zarte Haut leicht samtig ist.

Heute werden Aprikosen weltweit in gemäßigten Klimazonen angebaut, mit bedeutenden Anbaugebieten in der Türkei, Spanien, Italien, Frankreich und Teilen Kaliforniens.

Herkunft der Aprikose

Die genaue Herkunft der Aprikose ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Häufig wird Armenien als Ursprungsland genannt, da die Frucht dort bereits in der Antike bekannt war. Funde von Aprikosenkernen in einer Ausgrabungsstätte aus der Kupfersteinzeit belegen, dass sie schon vor Jahrtausenden in dieser Region verbreitet war – daher auch der wissenschaftliche Name Prunus armeniaca.

Andere Forscher, darunter der russische Genetiker Nikolai I. Wawilow, verorten den Ursprung der Aprikose hingegen in China, wo sie ebenfalls seit Jahrtausenden kultiviert wird.

Auch Indien gilt als mögliches Ursprungsgebiet: Dort sollen Aprikosen bereits um 3000 v. Chr. angebaut worden sein. Einer Legende nach brachte Alexander der Große die süßen Früchte von einem seiner Feldzüge im Kaukasus nach Europa und trug so zu ihrer Verbreitung im Mittelmeerraum bei.

Wo wachsen Aprikosen?

Aprikosen gedeihen an kleinen Bäumen oder großen Sträuchern, die je nach Sorte 6 bis 10 Metern erreichen können. Besonders gut wachsen die Früchte in Gebieten mit trockenen Frühjahren, da Nässe während der Blüte die Pflanze schädigen kann.

Auch in Mitteleuropa – etwa in Österreichs Wachau oder im Rheintal – finden Aprikosen ideale Bedingungen.

Was ist der Unterschied zwischen Aprikosen und Marillen?

Aprikosen und Marillen stammen von derselben Pflanze, botanisch gibt es also keinen Unterschied. Der Namensunterschied ist rein regional bedingt: In Österreich, Südtirol und in Teilen Süddeutschlands verwendet man den Begriff "Marille", während in den übrigen deutschsprachigen Regionen "Aprikose" geläufig ist.

Wann haben Aprikosen Saison?

Die Aprikosensaison ist kurz: Sie dauert etwa von Mai bis August, wobei die Haupterntezeit im Juni und Juli liegt.

Geschmack der Aprikose

Aprikosen zeichnen sich durch ihr süßes, saftiges Aroma aus, das von einer dezenten, erfrischenden Säure abgerundet wird. Den vollen Geschmack entfalten jedoch nur vollreife Früchte – unreife Aprikosen schmecken dagegen oft trocken, mehlig und deutlich säuerlich.

Optimal gereifte Aprikosen haben eine goldgelbe bis orangefarbene Schale, verströmen einen angenehmen Duft und geben bei leichtem Druck sanft nach.

Form, Größe und Farbnuancen können je nach Sorte variieren, von kleinen, runden Früchten bis zu größeren, leicht ovalen Varianten.

Warum sind Aprikosen so gesund?

Aprikosen zählen zu den nährstoffreichen Steinfrüchten und sind nicht nur wegen ihres feinen Aromas, sondern auch aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe empfehlenswert. Sie enthalten zahlreiche Vitamine, die für Gesundheit, Haut und Immunsystem wichtig sind:

  • Provitamin A (Beta-Carotin): Unterstüzt die Sehkraft, wirkt antioxidativ und trägt zu einer gesunden Haut bei.
  • Vitamin C: Stärkt das Immunsystem, fördert die Eisenaufnahme und schützt die Zellen vor oxidativem Stress.
  • Vitamin E: Wirkt als starkes Antioxidans und unterstützt den Zellschutz.
  • B-Vitamine (B1 bis B6): Wichtig für Energiegewinnung, Nervenfunktion und Stoffwechsel.

Zusätzlich liefern Aprikosen wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Phosphor sowie Ballaststoffe, die die Verdauung fördern. Dank ihres hohen Gehalts an Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen gelten Aprikosen als gesundheitsfördernde Frucht, die in einer ausgewogenen Ernährung nicht fehlen sollte.

Nährstoffe auf 100 g:

  • Kalorien: 48 kcal
  • Eiweiß: 0,9 g
  • Kohlenhydrate: 10 g
    davon Zucker: 7,7 g
  • Fett: 0,1 g
  • Ballaststoffe: 2 g

Tipp: Am besten frische Früchte genießen oder schonend trocknen. So bleiben möglichtst viele Nährstoffe erhalten.

Aprikose Foto Gutekueche.de

Verwendung in der Küche

Mit ihrem frischen, süß-säuerlichen Aroma sind Aprikosen vielseitig einsetzbar in zahlreichen Gerichten. Frisch geerntet eignen sie sich hervorragend als Snack, im Obstsalat oder als farbenfrohes Topping für Müsli und Joghurt. In der Backstube verleihen Aprikosen Kuchen, Tartes, Strudeln oder Muffins eine fruchtige Note, während sie in Desserts wie Panna Cotta, Crème brûlée oder Parfait für elegante Süße sorgen.

Auch herzhaft harmonieren Aprikosen überraschend gut: In Chutneys, Currys oder Fleischgerichten (z. B. Lamm oder Geflügel) setzen sie aromatische Akzente. Getrocknete Aprikosen sind eine beliebte Zutat in Müsliriegeln, orientalischen Reisgerichten oder als gesunder Energiesnack für zwischendurch.

Doch nicht nur frisch oder getrocknet, auch weiterverarbeitet entfalten Aprikosen ihr volles Aroma und bereichern süße wie herzhafte Gerichte:

  • Ein Klassiker unter den Sommerkuchen ist der leckere Aprikosenkuchen. Aber auch in Joghurts, als Eis oder Fruchtcreme machen Aprikosen stets eine gute Figur. Kombiniert mit frischer Minze oder Zitronenmelisse entstehen fruchtig-frische Sommerdesserts.
  • Auf dem Frühstückstisch darf eine leckere Aprikosenkonfitüre nicht fehlen.
  • Aprikosen eignen sich auch hervorragend, um Schnäpse oder Liköre anzusetzen.
  • Herzhafte Sommersalate erhalten durch einige Aprikosenspalten eine interessante fruchtige Note.
  • Geflügel- und Lammgerichte aus dem orientalischen Raum werden oft mit Aprikosen verfeinert.

Welche Kräuter und Gewürze passen zur Aprikose?

  • Kardamom
  • Vanille
  • Lavendel
  • Ingwer
  • Zimt
  • Gewürznelke
  • Thymian
  • Rosmarin
  • Pfeffer, schwarz

Kann man den Aprikosenkern essen?

Im Inneren der Aprikose befindet sich ein Kern, der von einer holzigen Schale umgeben ist. Grundsätzlich sind Aprikosenkerne essbar, es gilt jedoch eine allgemeine Empfehlung von 1-2 Kernen pro Tag und Erwachsenen.

  • Süße Aprikosenkerne schmecken leicht nussig, ähnlich wie Mandeln. Diese sind in Sorten wie Harcot, Chinese Apricot, Montrose oder Robada enthalten. Auch hier gilt die Verzehrempfehlung, da auch süße Aprikosenkerne geringe Mengen Amygdalin enthalten, das im Körper zu Blausäure abgebaut werden kann.
  • Bittere Aprikosenkerne enthalten das cyanogene Glycosid Amygdalin, das im Körper zu Blausäure (Cyanid) umgewandelt werden kann. Bereits kleine Mengen können gesundheitsschädlich sein, daher sollte man bittere Kerne nur sehr vorsichtig und in begrenzter Menge verzehren.

Besondere Vorsicht gilt für Kinder, Schwangere und Stillende, da schon geringe Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen können. Symptome einer Cyanidvergiftung reichen von Übelkeit und Kopfschmerzen bis zu schweren Kreislaufproblemen.

Unsere Rezept-Tipps

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Beim Einkauf von Aprikosen sollte darauf geachtet werden, dass die Haut schön glatt und weich ist. Reife Früchte verströmen einen süßlichen Duft. Zudem lässt sich bei reifen Aprikosen der Kern leicht vom Fruchtfleisch lösen.

Nach der Ernte sind Aprikosen nicht sehr lange haltbar. Im Gemüsefach des Kühlschranks bleiben sie etwa zwei bis drei Tage lang frisch.

Die Früchte sollten möglichst ohne Druck gelagert werden.

Aprikosen haltbar machen

Um Aprikosen haltbarer zu machen, gibt es einige Möglichkeiten:

  • Einkochen zu Konfitüre

    Die einfachste und auch am weitesten verbreitete Variante, ist das Einkochen von Aprikosen zu Konfitüren. Tipps zum Kochen von Konfitüre findet man hier: Marmelade und Konfitüre richtig einkochen
  • Aprikosen einfrieren

    Die Früchte eignen sich perfekt zum Einfrieren. Dabei sollte man darauf achten, nur vollreife, unbeschädigte Aprikosen zu verwenden. Hierfür zunächst die Früchte waschen und entkernen, dann einzeln vorgefrieren und schließlich in einen Gefrierebeutel oder eine Gefrierbox umfüllen. So kleben die Aprikosen nicht zusammen und lassen sich einzeln entnehmen. Gefrorene Aprikosen halten sich bis zu 12 Monate.
  • Aprikosen trocknen

    Getrocknete Aprikosen werden oft geschwefelt, um die helle Orangefärbung zu erhalten. Ungeschwefelte Aprikosen nehmen eine dunkelbraune Färbung an. Auf den Geschmack hat dies aber keine Auswirkung. Getrocknete Aprikosen sind ca. 1 Jahr haltbar. Getrocknete Aprikosen können unter anderem für Eintöpfe und Schmorgerichte verwendet werden.
  • Aprikosen konservieren

    Auch Aprikosen aus der Konservendose sind schmackhaft und lange haltbar, jedoch enthalten diese oft viel Zucker.

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