Kapern
Die kleinen, würzigen Kapern bringen mit ihrer intensiven Note eine markante Frische in viele Gerichte. Die grünen Blütenknospen des Kapernstrauchs sind ein kulinarischer Genuss und vor allem in der mediterranen Küche eine beliebte Zutat. Doch was macht diese kleinen Knospen eigentlich so besonders, und wie können sie am besten genutzt werden?
Allgemeines
Kapern stammen vom Kapernstrauch (Capparis spinosa), einer Pflanzenart, die zur Familie der Kreuzblütler gehört. Der Kapernstrauch ist eine strauchige, dornenbewachsene Pflanze, die sich hervorragend an trockene, warme Klimazonen angepasst hat. Ursprünglich in Asien beheimatet, wächst die Pflanze mittlerweile in vielen mediterranen Regionen, insbesondere in Südeuropa, Nordafrika und dem Nahen Osten. Sie bevorzugt sonnige, steinige Hänge und gedeiht besonders gut in kargen, gut durchlässigen Böden.
Dabei ist der Kapernstrauch ein wahrer Überlebenskünstler, da er auch in sehr heißen und trockenen Umgebungen gedeiht, was ihn besonders für die Mittelmeerländer zu einer idealen Kulturpflanze macht.
Aussehen der Kapern
Kapern sind kleine, grüne, unaufgeblühte Blütenknospen des Kapernstrauchs. Sie haben eine runde, etwas unregelmäßige Form und messen in der Regel etwa 1 bis 3 cm im Durchmesser. Ihre Oberfläche ist glatt, und sie haben eine glänzende, grüne Farbe, die im getrockneten oder eingelegten Zustand in ein Olivgrün übergehen kann.
Ernte
Die Ernte der Kapern erfolgt in der Regel per Hand, da die Blütenknospen sehr empfindlich sind. Nur die jungen, noch geschlossenen Knospen werden gesammelt, da sie die beste Qualität und den intensivsten Geschmack bieten. Die Erntezeit variiert je nach Region, fällt jedoch meist in den späten Frühling und Sommer, wenn die Pflanze in voller Blüte steht.
Verschieden Kapernarten
Es gibt verschiedene Kapernarten, die sich in Größe, Geschmack und Verwendungszweck unterscheiden. Die bekanntesten sind die klassischen, kleinen Kapern und ihre größeren Varianten, die jeweils unterschiedliche Aromen und Texturen bieten. Daneben gibt es aber auch:
- Kapernbeeren oder Kapernäpfel: sie sind die reifen Früchte des Kapernstrauchs und werden deutlich größer als die klassischen Blütenknospen. Sie haben eine fleischigere Textur und sind milder im Geschmack. Obwohl sie weniger intensiv sind, bieten sie dennoch eine pikante Würze und werden oft in Salaten oder als Garnitur verwendet. Kapernbeeren werden ebenfalls in Salz oder Essig konserviert.
- In verschiedenen Regionen der Welt, besonders in mediterranen Gebieten, wachsen auch wilde Kapernarten. Diese Kapern sind meist kleiner und intensiver im Geschmack als die kultivierten Varianten. Sie werden oft in speziellen Gebirgslagen geerntet. Diese wilden Kapern sind oft seltener und teurer, da ihre Ernte aufwändiger ist.
Saison
In Deutschland sind Kapern das ganze Jahr über verfügbar.
Wie gesund sind Kapern?
Kapern sind nicht nur kulinarisch interessant, sondern auch aufgrund ihrer gesundheitlichen Vorteile bemerkenswert.
- Kapern sind reich an Antioxidantien, insbesondere Flavonoiden und Polyphenolen, die dabei helfen können, freie Radikale im Körper zu neutralisieren und somit vor Zellschäden und Entzündungen zu schützen.
- Kapern liefern wichtige Vitamine wie Vitamin K. Auch Vitamin A, B-Vitamine und Vitamin C sind enthalten, wenn auch in kleineren Mengen. Darüber hinaus bieten Kapern Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalzium und Zink.
- Kapern sind von Natur aus reich an Kalium, einem Mineralstoff, der helfen kann, den Blutdruck zu regulieren und das Risiko für Bluthochdruck zu senken.
- In der traditionellen Medizin wurden Kapern über Jahrhunderte hinweg als Heilpflanzen geschätzt. Sie wurden unter anderem zur Förderung der Verdauung, als entzündungshemmendes Mittel und zur Linderung von Hautirritationen verwendet. Auch heute noch finden sie Anwendung in verschiedenen Gesundheitspräparaten und natürlichen Heilmitteln.
Nährstoffe auf 100 g:
- Kalorien: 38 kcal
- Eiweiß: 1,8 g
- Kohlenhydrate: 4,6 g
davon Zucker: 0 g - Fett: 0,5 g
- Ballaststoffe: 0 g
Wie schmecken Kapern?
Kapern haben einen intensiven, würzigen Geschmack, der eine Mischung aus bitteren, salzigen und leicht sauren Noten aufweist. Ihr Geschmack ist zudem scharf und pikant.
Die eingelegten Kapern, die am häufigsten verwendet werden, haben eine zusätzliche Salz- und Essignote, die den natürlichen Geschmack verstärkt und den intensiven Charakter unterstreicht. Je nach Größe und Konservierungsmethode kann der Geschmack variieren, jedoch bleibt die markante, würzige Schärfe stets erhalten, die Kapern zu einer unverwechselbaren Zutat in vielen Rezepten macht.
Verwendung in der Küche
Kapern können in der Küche auf vielfältige Weise verwendet werden, um Gerichten eine würzige, pikante Note zu verleihen. Sie eignen sich hervorragend für die Kombination mit Fisch, Fleisch, Saucen und Salaten. Durch ihre intensive Geschmackskraft sollten Kapern jedoch sparsam eingesetzt werden, um das Gericht nicht zu überladen.
Klassische Gerichte, wie Vitello tonnato, Spaghetti alla Puttanesca, Lachs mit Kapern und Zitrone, Saltimbocca alla Romana oder einfach nur Kapern in Butter oder Essig sind tolle Beispiele für die Vielseitigkeit der Kapern. Aber auch in einfachen Salaten, als Kapernsauce, in Sandwiches, Aufstrichen oder auch als Garnitur für Fisch- oder Pastagerichte passen sie hervorragend.
Kapern sind aber auch in der deutschen Küche, vor allem in Verbindung mit Fleischgerichten, beliebt. Königsberger Klopse sind hier das prominenteste Beispiel.
Hier noch weitere Rezept-Vorschläge:
- Sardellenpizza mit Kapern
- Reiswaffel-Snacks mit Thunfischcreme und Kapern
- Roastbeef-Salat mit Kapern
- Kapern-Dip
- Sahnesauce mit Kapern
- Kapernsteaks
- Knackiges Gemüse mit Kapernvinaigrette
Darf man Kapern roh essen?
Kapern sollten grundsätzlich nicht roh gegessen werden. Sie werden in der Regel eingelegt, in Salz konserviert oder in Essig eingelegt, um ihre Haltbarkeit zu verlängern und den Geschmack zu intensivieren. Die rohen Kapernknospen sind zwar nicht giftig, haben jedoch einen sehr bitteren Geschmack, der für die meisten Menschen unangenehm ist.
Was sind "falsche Kapern"?
"Falsche Kapern" bezieht sich auf Pflanzen oder Blütenknospen, die äußerlich ähnlich wie die echten Kapern aussehen, jedoch nicht zur Kapernpflanze gehören. Sie haben zwar einen ähnlichen Geschmack, sind jedoch keine echten Kapern. Zwei häufig vorkommende "falsche" Kapernarten sind:
- Kapernbeeren: Obwohl sie den gleichen Ursprung wie echte Kapern haben, sind sie in der Regel größer und reifer. Sie stammen ebenfalls vom Kapernstrauch, aber statt der jungen, ungeöffneten Blütenknospen werden die vollständig entwickelten Früchte der Pflanze geerntet. Sie sind weniger intensiv im Geschmack als die kleineren, jungen Kapern und haben eine fleischigere Textur. Diese werden auch Kapernäpfel genannt.
- Kapern von anderen Pflanzenarten: Einige andere Pflanzen, die ähnliche Blütenknospen produzieren, werden ebenfalls als "falsche Kapern" bezeichnet. Eine bekannte Variante ist die Kapernfrucht des Löwenzahn, deren Blütenknospen ebenfalls als Kapern verwendet werden, jedoch mit einem deutlich anderen Geschmack und einer anderen Textur. Auch Bärlauchknospen und Schnittlauchknospen kommen hierfür in Frage.
Lagerung und Haltbarkeit
Da Kapern in Deutschland meist nur eingelegt angeboten werden, ist deren Haltbarkeit sehr hoch. Einmal geöffnet, sollten sie im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb von 3 Monaten verbraucht werden. Wichtig ist, dass die Kapern immer mit Flüssigkeit bedeckt sind, um Schimmelbildung zu verhindern. Das Glas sollte fest verschlossen und vor Licht und Wärme geschützt gelagert werden. Ungeöffnet sind diese mehrere Jahre haltbar.
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User Kommentare
„Falsche Kapern“ mache ich im Frühjahr mit den Knospen vom Bärlauch. Die kann man auch vielfältig verwenden, ich gebe sie gerne in einen bunten Salat.
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