Weihnachtsgebäck aus aller Welt
Wenn es in den Straßen nach Zimt, Vanille und frisch gebackenen Plätzchen duftet, dann ist klar: Weihnachten steht vor der Tür. Doch nicht überall duftet es gleich – jedes Land hat seine eigenen Spezialitäten, Traditionen und Geschichten rund ums Festgebäck. Ein Blick über den Tellerrand zeigt, wie vielfältig die süßen Genüsse zur Weihnachtszeit auf der ganzen Welt sind.
Warum backen wir zu Weihnachten?
Backen verbindet: In vielen Kulturen symbolisieren bestimmte Zutaten Glück, Wohlstand oder Gastfreundschaft (z. B. Nüsse für Fruchtbarkeit, Honig für Süße im neuen Jahr).
Kurz gesagt, bedeutet das, dass Weihnachtsgebäck mehr als Kalorien ist — es steht für Tradition, Erinnerung und oft Familienritual.
Link-Tipp: Zu unseren Weihnachtsgebäck Rezepten
Deutschland, Österreich & Schweiz
In Mitteleuropa gehören Lebkuchen, Vanillekipferl, Zimtsterne und Spekulatius zu den absoluten Klassikern. Ob saftig, nussig oder würzig – diese Gebäcke dürfen in keiner Adventszeit fehlen.
Besonders bei uns in Deutschland haben regionale Varianten eine lange Tradition, etwa Nürnberger Lebkuchen oder Aachener Printen.
In Österreich werden Kipferl und Linzer Augen liebevoll von Hand geformt, während in der Schweiz Mailänderli oder Brunsli in den Keksdosen vorzufinden sind.
Unsere Rezept-Empfehlungen:
Italien
Italien feiert Weihnachten mit luftigen Hefekuchen wie Panettone aus Mailand oder dem buttrigen Pandoro aus Verona.
Dazu kommen Spezialitäten wie Cantuccini, die perfekt zu einem Glas Vin Santo passen, und Torrone, ein zarter Mandel-Nougat, der besonders in Süditalien beliebt ist.
Frankreich
In Frankreich gehört die Buche de noel, eine kunstvoll verzierte Biskuitrolle in Form eines Holzscheits, auf jede festliche Tafel.
Außerdem sind Sablés de Noël – feine Butterplätzchen – weit verbreitet, oft verziert mit Zuckerguss oder Schokolade.
In der Provence genießt man traditionell die „13 Desserts“, eine symbolträchtige Auswahl an Süßigkeiten und Gebäck, die für Christus und die zwölf Apostel stehen.
Niederlande & Belgien
Besonders bekannt sind niederländische Speculaas – würzige Kekse mit Zimt, Nelken und Muskat, oft in Form historischer Figuren –, sowie Pepernoten und die weicheren Kruidnoten, die zur Sinterklaas-Zeit überall zu finden sind.
Ebenfalls typisch ist der Kerststol, ein reichhaltiges Weihnachtsbrot mit Rosinen, Orangeat und einer Marzipanfüllung.
In Belgien wiederum sind Cougnou oder Cougnolle, kleine süße Brote in Form des Jesuskindes, sehr beliebt, ebenso wie Belgische Spekulatius, die etwas buttriger und karamelliger sind als die niederländische Variante.
Beide Länder pflegen zudem die Tradition der Schokolade, weshalb Pralinen, Schokoladenfiguren und Marzipan fester Bestandteil der festlichen Zeit sind.
Spanien & Lateinamerika
In Spanien darf zur Weihnachtszeit Turrón, eine süße Nougatmasse aus Mandeln und Honig, nicht fehlen.
Ebenfalls beliebt sind Polvorones, mürbe Kekse, die im Mund zerfallen, und Mantecados, die mit Schmalz zubereitet werden.
In Mexiko hingegen werden zu den Festtagen Buñuelos – frittierte Teigfladen mit Zimt und Zucker – gereicht, während die Rosca de Reyes am Dreikönigstag den Höhepunkt bildet.
Vereinigtes Königreich & Irland
Hier duftet es nach Christmas Pudding, einem dichten, gewürzten Kuchen aus Trockenfrüchten, der oft wochenlang durchzieht.
Ebenso beliebt sind Mince Pies, kleine Törtchen mit einer süßen Füllung aus Trockenfrüchten und Gewürzen, sowie der saftige Christmas Cake, der mit Marzipan und Zuckerguss überzogen wird.
Skandinavien
Im hohen Norden werden Pepparkakor (schwedische Pfefferkekse) gebacken – hauchdünne, knusprige Gewürzplätzchen in Herz- oder Sternform.
In Norwegen und Island sind Krumkaker beliebt, dünne, gerollte Waffeln mit leichter Füllung.
Dänemark begeistert mit Vaniljekranse, kleinen Vanilleringen, die zart auf der Zunge zergehen.
Osteuropa
In Polen genießt man zu Weihnachten Pierniki, würzige Lebkuchen, oft kunstvoll verziert oder mit Marmelade gefüllt.
In Russland und der Ukraine gehören Prjaniki, Honig- und Gewürzkekse, zu den traditionellen Festtagsgebäcken.
Auch Makowiec, ein süßer Mohnstrudel, ist im gesamten osteuropäischen Raum ein Symbol für Wohlstand und Glück.
Griechenland
In Griechenland sind zwei Gebäcke untrennbar mit Weihnachten verbunden:
- Kourabiedes, zarte Mandelplätzchen, dick mit Puderzucker bestäubt
- Melomakarona, honiggetränkte Kekse mit Walnüssen und Gewürzen. Sie stehen für Süße, Wärme und das Teilen mit Familie und Freunden.
Vereinigte Staaten & Kanada
Hier werden ganze Backmarathons veranstaltet. Gingerbread Cookies und Gingerbread Houses sind Klassiker – kunstvoll dekorierte Lebkuchenfiguren und -häuser.
Ebenso beliebt sind Sugar Cookies in weihnachtlichen Formen, Snickerdoodles mit Zimt-Zucker und Pecan pie als festlicher Höhepunkt des Weihnachtsessens.
Australien & Neuseeland
Da Weihnachten dort in den Hochsommer fällt, bevorzugt man leichtere Desserts: Pavlova, eine Baisertorte mit frischen Früchten, oder White Christmas, ein kühles, süßes Dessert aus Kokos, Trockenfrüchten und weißer Schokolade.
Auch Gingerbread Men und britische Fruitcakes haben ihren festen Platz.
Asien & Philippinen
In Japan gilt der Strawberry Shortcake – ein luftiger Biskuit mit Schlagsahne und Erdbeeren – als typischer Weihnachtskuchen.
Auf den Philippinen genießt man während der Festtage Bibingka (Reiskuchen mit Kokosmilch) und Puto Bumbong, lilafarbene Reisdesserts, die nach der Mitternachtsmesse serviert werden.
Naher Osten & Nordafrika
In Ländern mit christlichen Gemeinden wie dem Libanon oder Ägypten wird zu Weihnachten gerne Maamoul gebacken – mürbe Kekse mit Datteln, Walnüssen oder Pistazien.
In Marokko und Tunesien stehen süße Mandelgebäcke im Mittelpunkt, oft mit Orangenblütenwasser aromatisiert und kunstvoll geformt.
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