Sesam

Sesam – kleine Samen, große Wirkung! Diese winzigen, unscheinbaren Körnchen haben es kulinarisch in sich. Ob als aromatisches Topping auf Brot, nussige Zutat in orientalischen Gerichten oder gepresst zu wertvollem Öl – Sesam ist aus der Küche nicht mehr wegzudenken. Schon seit Jahrtausenden wird er in verschiedenen Kulturen geschätzt und verleiht Speisen nicht nur einen feinen Geschmack, sondern auch gesunde Inhaltsstoffe.

Sesam Sesam ist rund um den Globus eine wertvolle Zutat. (Foto by: Zerbor / Depositphotos)

Allgemeines

Sesam (Sesamum indicum) gehört zur Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae) und ist eine der ältesten Ölpflanzen der Welt. Die Pflanze wächst als krautige, einjährige Pflanze und kann bis zu zwei Meter hoch werden. Sie bildet längliche, grüne Kapseln, in denen die wertvollen Sesamsamen heranreifen. Diese Samen können je nach Sorte weiß, gelb, braun oder schwarz sein, wobei der weiße Sesam am weitesten verbreitet ist.

Anbau und Ernte

Der Anbau von Sesam erfordert warme Temperaturen, viel Sonne und gut durchlässige Böden, weshalb er hauptsächlich in tropischen und subtropischen Regionen angebaut wird. Zu den größten Produktionsländern gehören Indien, China, Sudan, Nigeria und Myanmar. Indien und China sind dabei besonders bedeutend für den globalen Handel.

Die Ernte des Sesams ist aufwendig, da die Pflanze sehr empfindlich auf Nässe reagiert und die Samenkapseln leicht aufplatzen, wenn sie reif sind. Früher wurde Sesam oft von Hand geerntet, heute jedoch wird in vielen Regionen maschinell geerntet. Dabei müssen die Kapseln geerntet werden, bevor sie voll ausgereift sind, um Verluste durch das vorzeitige Öffnen zu verhindern. Nach der Ernte werden die Samen von den Kapseln getrennt, getrocknet und weiterverarbeitet, etwa zu Sesamöl oder Tahini.

Saison

In Deutschland selbst wird Sesam nicht kommerziell angebaut, da die klimatischen Bedingungen dafür nicht ideal sind. Dennoch ist Sesam in Deutschland das ganze Jahr über verfügbar, da er importiert wird.

Wie schmeckt Sesam?

Sesam hat einen charakteristischen, nussigen und leicht süßlichen Geschmack. Gerösteter Sesam entfaltet ein besonders starkes, aromatisches Nussaroma, das vielen Gerichten Tiefe und Wärme verleiht.

Je nach Sorte kann das Aroma jedoch leicht variieren: Weißer Sesam hat einen milden, leicht buttrigen Geschmack, während schwarzer Sesam intensiver und kräftiger schmeckt, fast mit einer leicht bitteren Note.

Sesamöl, das aus den Samen gewonnen wird, hat ebenfalls ein intensives, geröstetes Nussaroma und ist in der asiatischen Küche besonders beliebt.

Wie gesund ist Sesam?

Sesam ist nicht nur ein kulinarisches Highlight, sondern auch ein echtes Kraftpaket für die Gesundheit. Die kleinen Samen stecken voller wertvoller Nährstoffe, die sich positiv auf den Körper auswirken können.

Sie enthalten hochwertige ungesättigte Fettsäuren, Proteine und Ballaststoffe sowie eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen. Besonders hervorzuheben sind der hohe Gehalt an Calcium, Magnesium, Zink und Eisen. Das macht Sesam zu einem wertvollen Bestandteil in der Ernährung, insbesondere für Menschen, die auf pflanzliche Quellen für diese Nährstoffe angewiesen sind.

Darüber hinaus enthält Sesam auch Antioxidantien, insbesondere Lignane wie Sesamin und Sesamolin, die dafür bekannt sind, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften zu besitzen. Diese Substanzen können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken, das Herz-Kreislauf-System zu schützen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.

Sesam ist auch reich an Ballaststoffen, was die Verdauung fördert und dabei hilft, eine gesunde Darmfunktion zu unterstützen. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann Verstopfung vorbeugen und zur allgemeinen Darmgesundheit beitragen.

Nährstoffe auf 100 g:

  • Kalorien: 600 kcal
  • Eiweiß: 21 g
  • Kohlenhydrate: 4 g
    davon Zucker: 1,2 g
  • Ballaststoffe: 8,8 g
  • Fett: 57,4 g

Vorsicht allergieauslösend

Sesam kann Allergien auslösen und gehört sogar zu den häufigsten Lebensmittelallergenen. In vielen Ländern, darunter die EU und die USA, ist Sesam eines der sogenannten „Top 14“-Lebensmittelallergene, die besonders oft allergische Reaktionen hervorrufen.

Sesam Foto Gutekueche.de

Verwendung in der Küche

Sesam ist ein wahres Multitalent in der Küche und kann auf viele verschiedene Arten verwendet werden. Durch seinen nussigen Geschmack und die vielseitigen Verarbeitungsmöglichkeiten passt er sowohl zu süßen als auch zu herzhaften Gerichten.

Geröstete Sesamsamen

Gerösteter Sesam ist besonders aromatisch und wird oft als Topping verwendet. Dazu werden die Samen in einer Pfanne ohne Öl leicht geröstet, bis sie goldbraun sind. Sie eignen sich hervorragend für:

  • Als knuspriges Topping auf Salat, besonders in Kombination mit asiatischen Dressings.
  • Ein paar geröstete Samen geben Suppen und Currys eine besondere Geschmacksnote und Textur.
  • Häufig werden Sesamsamen über Brötchen, Brote oder Kekse gestreut, bevor sie gebacken werden, um ihnen zusätzlichen Geschmack und Biss zu verleihen.

Tahini (Sesampaste)

Tahini ist eine Paste aus fein gemahlenem Sesam und eine der bekanntesten Verwendungen. Sie hat eine cremige Konsistenz und wird sowohl pur als auch in vielen Rezepten verwendet:

  • Tahini ist eine Hauptzutat in klassischem Hummus und verleiht der Kichererbsenpaste ihren charakteristischen Geschmack.
  • Es kann als Basis für cremige Saucen und Dressing verwendet werden, oft mit Zitrone, Knoblauch und Olivenöl verfeinert.
  • In der orientalischen Küche wird Tahini auch mit Honig oder Dattelsirup vermischt und als süßer Aufstrich oder Dessert verwendet.

Sesamöl

Sesamöl, besonders das dunkle, geröstete Sesamöl, hat ein intensives, nussiges Aroma und wird oft in der asiatischen Küche verwendet:

  • Ein Spritzer Sesamöl verleiht asiatischen Wok-Gerichten, wie diesem Rezept für Gebratener Reis mit Pute, eine aromatische Tiefe.
  • Sesamöl eignet sich hervorragend für Marinaden von Fleisch, Fisch oder Gemüse sowie für Salatdressings.
  • Ein paar Tropfen Sesamöl auf einer heißen Suppe, wie Ramen oder Miso, können einen kräftigen, aromatischen Abschluss bieten.

Süßspeisen

Sesam passt auch hervorragend in süße Gerichte:

  • Knusprige Riegel aus Sesam und Honig oder Zucker sind ein beliebter Snack in vielen Kulturen, von Griechenland (Pasteli) bis in den Nahen Osten.
  • Eine süße Paste aus Sesam, die oft mit Honig und Nüssen vermischt wird, ist Halva. Es hat eine sandige Textur und wird gerne als Dessert gegessen.
  • Sesam wird häufig in süßen Backwaren verwendet, etwa in Keksen oder Kuchen, um ihnen einen zusätzlichen Biss und eine aromatische Tiefe zu verleihen.

Weiters findet Sesam in Gewürzmischungen, wie Gomasio, und auch in Panaden Anwendung.

Hier unsere Rezept-Empfehlungen:

Richtige Lagerung und Haltbarkeit

Sesamsamen sollten an einem trockenen, kühlen Ort gelagert werden, idealerweise in einem gut verschlossenen Behälter, um sie vor Luft, Feuchtigkeit und Licht zu schützen.

Ungeöffnete Sesamsamen sind bei richtiger Lagerung (kühl, trocken und dunkel) in der Regel bis zu einem Jahr haltbar. Nach dem Öffnen können die Samen je nach Lagerung 3 bis 6 Monate frisch bleiben. Ein Zeichen für ranzige Samen ist ein muffiger oder unangenehm bitterer Geschmack.

Sesamöl, besonders das geröstete, ist ebenfalls empfindlich gegenüber Licht und Wärme. Es sollte in einer dunklen Glasflasche aufbewahrt werden und am besten an einem kühlen Ort wie dem Kühlschrank stehen. Das Öl kann im Kühlschrank leicht eindicken, dies beeinträchtigt die Qualität jedoch nicht – es wird bei Zimmertemperatur wieder flüssig.


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User Kommentare

il-gatto-nero

Vom Sesam verwende ich das Öl wenn ich mit hohen Temperaturen im Wok koche. Manchmal nehme ich Sesam auch als Panade beim Fisch braten.

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