Maronen

Wenn sich draußen die ersten Vorboten der kühleren Jahreszeit erahnen lassen, die Blätter ihre Herbstfarben annehmen und allmählich die ersten Herbststürme kühlere Tage ankündigen, haben auch Maronen wieder Hochsaison. Auf den bunten Herbstmärkten und in den Innenstädten finden sich die Maronimänner mit ihren Verkaufswägen, die die Edelkastanie als "heiße Maroni" anbieten.

Maronen Maronen haben im Herbst Saison und sind eine wahre Delikatesse. (Foto by: carlovilla / Depositphotos)

Was sind Maronen?

Die Edelkastanie ist ein Buchengewächs und hat nichts mit der Rosskastanie (nicht genießbar) gemein, sondern gehört zu den Nussfrüchten, wird aber wie ein Gemüse gegessen.

Info: Früher war die Marone ein Grundnahrungsmittel zum Beispiel in Italien, wo die Menschen in ernteschwachen Jahren aus dem stärkereichen Mehl der köstlichen Frucht Brot zubereiteten, um so besser durch den Winter zu kommen.

Wo wachsen Maronen?

Maronen wachsen zuerst in einer Fruchthülle mit langen, dünnen Stacheln, sobald sie reif sind, springt diese Hülle auf, worin sich meist 2-3 Maronen befinden.

Maronen weisen eine glänzende, braune Schale auf, darunter befindet sich eine filzige Samenhaut und das Fruchtfleisch ist hell und mehlig.

Mehrere Bezeichnungen

Bei uns in Europa ist die Edelkastanie heimisch. Die Marone ist auch unter den Bezeichnungen "Käste", "Keschde", "Maroni" oder "Kastanie" bekannt.

Hauptanbauländer

Maronen werden vor allem in südlichen und westlichen Teilen Europas angebaut. Auch das Holz der Bäume ist äußerst edel und wertvoll.

Zu den weltweit größten Hauptanbaugebieten zählen:

  • China
  • Südkorea
  • Türkei
  • Italien

Anbaugebiete in Deutschland

Kastanien wachsen:

  • in einigen Teilen Norddeutschland
  • in der Pfalz
  • am Bodensee
  • im Rhein-Main-Neckar-Gebiet

Wann haben Maronen Saison?

Ab ca. Mitte September können frische Maronen geerntet werden und sind bis Dezember bei uns erhältlich.

Info: Wenn Maronen sowie Esskastanien reif sind, fallen sie vom Baum.

Info: Außerhalb der Saison sind vakuumverpackte, bereits gegarte Esskastanien bzw. im Glas oder in der Dose erhältlich.

Was ist der Unterschied zwischen Kastanie und Marone?

Ingesamt gibt es rund 1000 verschiedene Edelkastanien-Sorten. Zu den bekanntesten und beliebtesten zählen:

Maronen

Maronen sind eine Weiterzüchtung der Esskastanie und besitzen folgende Eigenschaften:

  • glänzende, rotbraune Schale mit dunklen Streifen
  • ei- bis herzförmige Form
  • die Haut, die das Fruchtlfeisch umgibt, lässt sich relativ leicht entfernen

Esskastanie

  • rund, einseitig abgeflacht
  • dunkle Farbe
  • kleiner als Maronen
  • weniger lang haltbar als Maronen
  • die Haut, die das Fruchtfleisch umgibt, lässt sich schwer abziehen

Dauermaronen

Diese werden im November und Dezember geerntet und müssen vom Baum gepflückt werden. Im Gegensatz zur Kastanie und Marone ist diese Frucht größer sowie länger haltbar.

Geschmack der Marone

Maronen schmecken süßlich sowie nussig.

Nährwerte

100 Gramm frische Maronen enthalten:

  • 175 kcal
  • 3 Gramm Eiweiß
  • 40 Gramm Kohlenhydrate
  • 0,4 Gramm Fett

Maronen Foto Gutekueche.de

Nicht nur lecker, auch gesund!

Maronen enthalten zahlreiche wertvolle Vitamine, Mineralien und Spurenelemente, sind kleine Energiebomben und ballaststoffreich.

Besonders hoch ist ihr Gehalt an Vitamin B12 und Phosphor.

Weiters enthalten sie:

  • Vitamin C
  • Vitamin E
  • Folsäure
  • Eisen
  • Magnesium
  • Kalium

Sie enthalten sehr viel Fett in Form ungesättigter Fettsäuren und sind auch aufgrund ihres hohen Eiweißgehaltes besonders gesund.

Außerdem sind sie glutenfrei und somit auch für Menschen mit besonderen Ansprüchen an ihre Ernährung gut geeignet. Auf Grund des hohen Kaliumgehalts zählen Maronen zu den basischen Lebensmitteln.

Bei Verdauungsproblemen sind Maronen sehr empfehlenswert, sie können sogar helfen, den Verdauungstrakt zu stärken.

Auch bei Erkältung oder Husten ist ihr Einsatz sinnvoll, denn der Esskastanie wird eine schleimlösende und keimtötende Wirkung nachgesagt.

Verwendung in der Küche

Maronen Die wohl beliebteste Methode um Maronen zuzubereiten, ist diese zu rösten. (Foto by: Andrelix / Depositphotos)

Rösten

Die bei uns bekannteste Zubereitung von Maronen ist das Rösten in Maroniöfen, so wie man sie auch an den Maroniständen kaufen kann. So entwickeln sie ihr besonderes Aroma und werden von vielen Menschen aufgrund ihres eigenwilligen Geschmacks geschätzt. Aber auch in der Pfanne oder im Backofen können diese geröstet werden. Hier eine Anleitung: Maronen selber rösten

Kochen

Sie können aber auch gekocht werden. Dazu  die Schale oben einschneiden, die Kastanien in einem Topf mit Wasser für ca. 30 Minuten kochen, anschließend schälen und genießen. Dazu unser Rezept: Gekochte Kastanien.

Für Suppen

Schmackhafte Herbst- und Cremesuppen gelingen mit der gesunden Zutat.

Als Beilage

In den letzten Jahren haben Maronen Einzug in die Spitzenküche erhalten und dienen dort als leckere Füllung von Fleisch und Geflügel (z.B.: für Ente und Martinsgans).

Aber auch gekocht oder gebraten in Verbindung mit Gemüse, wie Rosenkohl schmecken Maronen als Beilage sehr gut. Hier ein Rezept für Rosenkohl mit karamellisierten Maronen.

Als Dessert

Begehrt sind Desserts mit Maronen und die aus den Früchten hergestellte süße Maronencreme und süßes Maronenpüree.

Maronen bei unseren Nachbarn

In unseren Nachbarländern Frankreich, Italien und in der Schweiz werden Maronen auch zu Likör oder Bier verarbeitet.

Auch die bekannte Crème de marrons ist hier sehr beliebt. Weiters werden in den Ländern kandierte Kastanien gerne gegessen, die unter den Namen marrons glacée bekannt sind.

Kastanienmehl

Kastanienmehl kann für die Zubereitung von Kuchen, Pfannkuchen, Nudeln und Aufläufen verwendet werden

Wie schält man Maronen?

Hierfür zuerst die Schale an der Spitze kreuzförmig einschneiden, rösten bzw. kochen und danach die Schale mitsamt der inneren, braunen Haut entfernen.

Wie viele Maronen pro Person?

Ca. 250 Gramm Maronen sollten pro Person eingeplant werden.

Was passt zu Maronen?

Besonders gut harmonieren Maronen mit Gewürzen wie Zimt oder Gewürznelken.

Unsere Rezept-Empfehlungen:

Lagerung und Aufbewahrung

Der optimale Lagerort sollte kühl und dunkel sein, empfehlenswert ist ein luftiger Korb.

Tipp: Beim Kauf nur feste Kastanien bzw. Maronen wählen, zudem sollten sie keine (Wurm)-Löcher aufweisen.

Info: Bei Raumtemperatur sind Kastanien nur rund 7 Tage haltbar.

Maronen einfrieren

Eine tolle Möglichkeit, um Maronen länger haltbar zu machen, ist diese einzufrieren. Hierfür die gekochten, kalten Maronen in geeignete Dosen oder Gefrierbeutel füllen und einfrieren. So sind diese für rund ein halbes Jahr haltbar.


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User Kommentare

il-gatto-nero

Im Herbst mache ich manchmal eine Suppe mit Maronen. Ansonsten kaufe ich sie geröstet im Winter auf den Weihnachtsmärkten.

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