Tipps und Tricks: Wie backt man Plätzchen?
Die Vorweihnachtszeit ist die traditionelle Zeit fürs Plätzchenbacken. Doch was für so manchen das pure Vergnügen und eine Lieblingsbeschäftigung ist, stellt so manchen Hobbybäcker vor viele Fragen. Mit diesen Tipps und Tricks von erfahrenen Bäckern und Bäckerinnen wird das Plätzchen backen jedoch gleich einfacher.

Der Teig: So gelingt der perfekte Plätzchenteig
Mengenangaben beachten
Damit der Plätzchenteig gelingt und genau die richtige Konsistenz hat, ist es wichtig, sich an die Mengenangaben im Rezept zu halten.
Auch bei den Zutaten sollte man keine vermeintlich kreativen Abwechslungen ausprobieren.
Das richtige Mehl
Die verschiedenen Mehlsorten haben ganz unterschiedliche Eigenschaften beim Verarbeiten. Allgemein kann gesagt werden, dass das klassische Weizenmehl, Type 450 am besten zum Backen von Plätzchen geeignet ist. Jedoch sollte immer genau diejenige Mehlsorte verwendet werden, die im Rezept angegeben ist.
Butter oder Margarine?
Traditionell werden Plätzchen mit Butter gebacken, diese lässt sich aber auch durch Margarine ersetzen.
Margarine bietet den Vorteil, dass sie schneller und leichter zu verarbeiten ist, Butter dagegen hat einen etwas feineren Geschmack.
Teig ruhen lassen
Meist ist der Teig direkt nach dem Kneten etwas zu weich, deshalb sollte er vor dem Verarbeiten für mindestens zwei Stunden in den Kühlschrank.
Was tun, wenn der Teig zu weich oder zu fest ist?
Ist er danach immer noch zu weich, so kann man vorsichtig kleine Mengen an Mehl zugeben.
Ist er dagegen zu hart und bröselig, so können Sie mit befeuchteten Händen etwas Wasser zugeben. Meist reichen schon sehr kleine Mengen aus, um das beste Ergebnis zu erhalten.
Plätzchen backen: Das richtige Zubehör
- Wichtig zum Plätzchenbacken ist der geeignete Untergrund, wie ihn normale Küchenarbeitsplatten bieten.
- Unerlässlich für Ausstechteige ist ein Nudelholz und Ausstechformen in verschiedenen Größen.
- Wird mit Eischnee gebacken, so wird ein Rührgerät oder eine Küchenmaschine benötigt.
- Zwei bis drei Backbleche zum Wechseln erleichtern die Logistik.
- Backpapier verhindert das Anhaften der Plätzchen auf dem Blech.
- Ein Backpinsel ist zum Auftragen für die Glasur wichtig.
Plätzchen-Teig ausrollen: Keine Wissenschaft für sich
Keine Sorge, auch einem Anfänger kann es gelingen, den Teig optimal auszurollen:
- Dafür den Teig kurz mit den Händen durchkneten, damit er geschmeidiger wird.
- Dann die Teigoberfläche leicht mit etwas Mehl bestäuben. Auch die Arbeitsfläche kann mit Mehl bestäubt werden, ebenso das Nudelholz.
- Bitte darauf achten, keine zu große Teigmenge auszurollen, denn das wird schwierig. Besser den Teig in zwei Hälften teilen.
Die ideale Stärke für den ausgestochenen Teig liegt bei drei bis fünf Millimetern, das kann je nach Rezept aber variieren.
Klebt der Teig an der Arbeitsfläche fest, so ist er zu weich. Dann einfach etwas Mehl dazugeben, erneut zu einer Kugel formen und nochmal für 20 Minuten kalt stellen.
Der Spaß beginnt: Plätzchen ausstechen
Hierfür die Ausstechform mit der scharfen Kante nach unten nehmen und die Plätzchen vorsichtig ausstechen.
Lässt sich der Teig gut lösen, so werden die ausgestochenen Plätzchen direkt auf das vorbereitete Backblech gelegt. Ein Sicherheitsabstand von etwa einem Zentimeter sollte beachtet werden, damit die Plätzchen nicht zusammenbacken.
Beim Ausstechen dagegen kann knapp gearbeitet werden, um mehr Plätzchen aus dem Teig zu bekommen. Je öfter die Teigreste wieder zusammenknetet werden, umso mehliger wird das Ergebnis.
Die perfekte Backzeit
Im Normalfall ist es Backzeit im Rezept angegeben, allerdings hat jeder Ofen seine Eigenarten.
Die meisten Plätzchen werden bei 180 - 200 Grad Oberhitze für acht bis zehn Minuten gebacken.
Baiservarianten dagegen benötigen weniger Hitze, aber mehr Zeit und werden häufig bei Umlufthitze gebacken, die die Plätzchen von allen Seiten gleichmäßig erhitzt.
Tipp: Nicht allein der Uhr vertrauen, sondern die Plätzchen im Auge behalten. Wenn die Ränder dunkelbraun werden, müssen sie schnellstens aus dem Ofen. Sind sie nach der angegebenen Backzeit jedoch noch zu blass, einfach noch eine oder zwei Minuten im Ofen belassen.

Welche Glasur für welches Plätzchen?
Mischung aus Eigelb und Sahne/Milch
Typisch für Ausstecher sind Glasuren mit einer Mischung aus Eigelb und Sahne oder Milch. Diese werden vor dem Backen aufgetragen. Auch die bunten Zuckerkügelchen, Nüsse oder Mandelsplitter werden hier bereits vor dem Backen aufgestreut. Das Backen fixiert die Glasur auf dem Plätzchen.
Zuckerguss
Glasuren aus Zuckerguss werden aus Puderzucker mit etwas Wasser oder Zitronensaft hergestellt. Diese werden immer erst nach dem Backen und dem Abkühlen der Plätzchen aufgetragen.
Schokoladenglasur
Dasselbe gilt für Schokoladenglasuren, die portionsweise fertig gekauft werden können. Achtung: Geschmolzene Schokolade allein bringt keine guten Ergebnisse. Hier ein Rezept für einen Schokoguss: Schokoladeglasur mit Schlagsahne
Dekorationen und Verzierungen

In den Backregalen der Supermärkte ist so gut wie alles im Angebot, was das Herz begehrt. Mit glitzernden Sternen und Kügelchen lassen sich Plätzchen hübsch verzieren. Allerdings sollte man sparsam damit umgehen, denn viele dieser Produkte sind sehr hart und fühlen sich beim Essen nicht besonders gut an.
Die bessere Alternative wäre stattdessen eine schöne Schokoladenglasur mit Mandeln oder Pistazien als Dekoration zu wählen, so erzielt man ebenfalls hübsche Effekte.
Backen mit Kindern: So haben alle Spaß!
Kinder lieben Plätzchen zum Ausstechen. Und Kinder sind ungeduldig. Deshalb sollte alles gut vorbereitet und genügend freie Arbeitsfläche geschaffen werden.
Kleinere Kinder arbeiten gerne auf einem Hocker, damit sie gut auf die Arbeitsfläche zugreifen können. Backschürzen machen nicht nur den Kindern Spaß, sondern schonen auch die Kleidung.

Je besser Ihre Vorbereitung, desto schöner das Erlebnis. Der Teig kann am besten schon am Vorabend zubereitet werden und auch alle Utensilien können bereits am Abend zuvor bereitgestellt werden.
Wichtig ist, ein einfaches Rezept, das erprobt ist und gut gelingt, zu wählen. Zu viele unterschiedliche Arbeitsschritte sind für Kinder oft langweilig und sie verlieren schnell die Lust.
Die Kinder sollten dabei so viel wie möglich selbst machen, auch wenn es nicht gleich klappt. Kleine Teigmengen zum Ausrollen sind empfehlenswert, die für die Kinder machbar sind. Wenn die Plätzchen der Kinder zu dünn oder zu dick werden, so kann dies einfach mit der Backzeit ausgeglichen werden.
Wenn Plätzchen anschließend noch dekoriert werden sollen, so empfiehlt es sich kleinere Mengen zu backen. Man sollte immer daran denken: Wichtig ist das gemeinsame Erlebnis und nicht das perfekte Ergebnis.
Plätzchen aufbewahren
Die meisten Plätzchen sind in einer luftdicht schließenden Dose sehr gut aufzubewahren. Hierfür die Dose am besten mit etwas Alufolie auskleiden und bei empfindlichen Plätzchen noch eine Schicht Alufolie oder Backpapier zwischen die einzelnen Lagen legen.
Sind die Lebkuchen anfangs noch zu hart, so kann ein Stück Apfel mit in die Dose gegeben werden, dies sollte jedoch jeden Tag ausgetauscht werden.
Hier ein paar Rezept-Ideen:
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