10 Tipps für Zero Waste in der Küche
Jährlich werden viele Millionen Tonnen an (noch essbaren) Lebensmitteln weggeworfen, allein in Deutschland sind es ca. 18 Millionen Tonnen pro Jahr an Lebensmitteln, die in Privathaushalten im Müll landen. Hier findet man Inspirationen wie noch schmackhafte Lebensmittel optimal verwertet werden können, wie restlos kochen funktioniert und wie "Zero Waste" sowie Nachhaltigkeit in den Küchen gelingt.

1. Einkaufsliste schreiben
Hierfür am besten vor dem tatsächlichen Einkauf eine Liste zusammenzuschreiben, welche Lebensmittel man benötigt und was man in den kommenden Tage kochen möchte.
So vermeidet man, dass man Zutaten einkauft, für die man keine unmittelbare Verwendung hat und die dann eventuell im Müll landen.
2. Regional & saisonal genießen
Regionale bzw. saisonale Produkte zu kaufen, tut nicht nur der heimischen Wirtschaft gut, sondern wirkt sich auch positiv auf die Umwelt aus, denn lange Transportwege werden vermieden.
3. Lebensmittel richtig lagern
Viele Obst- und Gemüsesorten bevorzugen einen kühlen, trocknenen Lagerort und bleiben dort viel länger frisch als beispielsweise im Vorratsschrank.
Auch im Kühlschrank ist eine richtige Lagerung wichtig und sinnvoll:
- leicht verderbliche Lebensmittel, wie Fisch, Wurst und Fleisch am besten ganz unten im Kühlschrank lagern
- Milchprodukte (Milch, Joghurt, Sahne, Quark, etc.) oder bereits fertig gekochte Speisen im mittleren Bereich aufbewahren
- Getränke sowie Käse ganz oben lagern, denn hier ist es am wärmsten
- Gemüsefach: Salat, Gemüse (wie Möhren, Radieschen, etc.) und einige Obstsorten (Kirschen, Aprikosen, etc.) können hier aufbewahrt werden
- die Kühlschranktür ist ein idealer Ort für Getränke, Eier und Butter
4. Überreifes Obst verbrauchen
Überreifes bzw. matschiges Obst sind für einige Speisen ideal. Daraus kann zum Beispiel zubereitet werden:
- Dörrobst
- Fruchtleder
- Konfitüre
- Rote Grütze
- Fruchtmus, wie zum Beispiel Apfelmus oder Birnenmus
- Crumble, wie Crumble mit zweierlei Früchten oder Apfelcrumble mit Rosinen
- Bananenbrot
- Fruchteis
Info: Nur Obst ohne große Faulstellen oder Schimmelbefall verwenden.
5. Zu viel gekochte Nudeln & Co verwerten
Hat man einmal zu viel an Nudeln, Semmelknödeln, Kartoffeln oder Reis gekocht und es sind noch Reste übrig, so können diese zu schmackhaften Speisen verarbeitet werden:
- Gebratener Eierreis
- Fruchtiger Reissalat
- Grenadiermarsch (österreichischer Klassiker aus Kartoffeln, Wurst- und Fleischresten)
- diverse Aufläufe
- Bayerischer Knödelsalat
- Kartoffelpfanne
- Eintopf Rezepte
- Nudelsalat Rezepte
6. Altbackenes Brot verarbeiten

Es gibt viele Möglichkeiten, um altbackenes Brot und Brötchen zu verwerten. Hier einige Rezept-Ideen:
- Arme Ritter und French Toast
- Scheiterhaufen
- Brotcroûtons
- Süßer Brotauflauf
- Brotchips selber machen
- Brotsuppe
- Omas Kirschmichel
- Plätzchen aus altem Brot
- Italienischer Brotsalat - Panzanella
Tipp: Weiters können aus altem Brot oder Gebäck Semmelwürfel oder Paniermehl zubereitet werden.
7. Das ganze Lebensmittel verwerten
Meist landen die Blätter und Schalen diverser Lebensmittel (vor allem von Obst und Gemüse) im Müll. Allerdings sind diese viel zu wertvoll, um entsorgt zu werden - zudem stecken sie voller gesunder Inhaltsstoffe und schmecken auch noch lecker.
- Radieschengrün verwenden: zu Pesto verarbeiten, eine cremige Radieschenblättersuppe daraus zubereiten, klein gehackt als Salat-Topping
- Möhrengrün beispielsweise zu Pesto verarbeiten, als Topping für Suppen oder Salate
- Gemüseschalen und Strunk von Kohlgemüse: ideal zur Herstellung von Gemüsebrühen
- Apfelschalen können zu einem aromatischen Apfelschalentee zubereitet werden, auch knusprige Chips gelingen damit
- Kartoffelschalen eignen sich zum Reinigen von Leder, Edelstahl und Glas, aber auch köstliche Kartoffelschalen-Chips können daraus gezaubert werden
- Einkochen und Fermentieren sind weitere Möglichkeiten, um das ganze Lebensmittel zu verwenden
- Viele Obstsorten, wie Kiwi, Apfel, Birne können mit Schale verzehrt werden (dabei vorher gründlich waschen oder Bio-Produkte verwenden)

8. Mindeshaltbarkeitsdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MDH) zeigt an, wie lange der Hersteller die typischen Produkteigenschaften (wie Aussehen, Geschmack, Nährwerte, etc.) des Lebensmittels bei richtiger Lagerung sowie verschlossenem Zustand gewährleistet und soll als Orientierungshilfe dienen.
Meist ist das Lebensmittel jedoch länger haltbar bzw. genießbar.
Dabei sollte man folgende Kriterien überprüfen:
- Aussehen
- Geruch
- Konsistenz
- Geschmack
9. (Verpackungs-)Müll vermeiden
Einige Inspirationen, um übermäßigen Müll und Verpackungen zu reduzieren:
- Milchprodukte im Glas kaufen
- Papiertüten anstelle von Plastikbeutel, am besten eigene Einkaufstasche mitbringen
- Loses Obst und Gemüse kaufen
- Übrig gebliebene Speisen am besten mit einem Teller abdecken anstelle mit Alufolie, weiters können diese auch in Mehrwegbehältern aufbewahrt werden.
- Angeschnittenes Obst und Gemüse in geeigneten, wiederverwendbaren Behältern aufbewahren, anstelle es in Frischhaltefolie zu wickeln. Auch Bienenwachstücher sind hierfür gut geeignet und können immer wieder verwendet werden.
- Strohhalme aus Papier durch Trinkhalme aus Glas oder Edelstahl ersetzen
- Backpapier durch hitzefeste Silikon-Backmatten ersetzen
- Pfandflaschen bevorzugen
10. Reste einfrieren
Hat man doch einmal mehr eingekauft, als verbraucht wurde, so können viele Lebensmittel, wie Obst, Gemüse, Brot und Gebäck eingefroren und für einige Monate haltbar gemacht werden.
Bewertung: Ø 5,0 (29 Stimmen)
User Kommentare